AMD wieder mit GPUs für Smartphones und Tablets?

Ende 2008 strauchelte AMD gewaltig. Die eigenen Fabs fraßen dem Halbleiterhersteller tiefe Löcher in die Bilanzen, die Übernahme von ATI hatte viel Geld verschlungen, die R600-GPUs kamen spät und die vom TLB-Bug bereinigten "Barcelona"-CPUs noch später.

Infolgedessen stieß AMD viel ab, unter anderem wurden die defizitären Fabs nach Globalfoundries ausgegründet. Aber es wurde eben auch ATIs Imageon-Sparte verkauft, für läppische 65 Millionen US-Dollar. Mit diesem Schritt verabschiedete sich AMD aus dem Geschäftsfeld der mobilen GPUs für ARM-Prozessoren, just als der Smartphone-Boom gerade erst einsetzte.

(Aus Imageon wurde Qualcomms sehr erfolgreicher Adreno)

Wie die Kollegen von Fudzilla auf dem MWC erfahren haben wollen, könnte jedoch ein Comeback bevorstehen. Demnach ist MediaTek auf der Suche nach GPU-Technologie, mit der die eigenen SoCs bei der GPU-Leistung von anderen Lösungen abgesetzt werden können, bei AMD fündig geworden. Die beiden Unternehmen sollen bereits an einem Chip arbeiten.

Dass AMD ohnehin bereits an GPUs für ARM-basierte SoCs arbeitet, ist keine Neuigkeit. Vor einem knappen Jahr kündigte AMD das Project Skybridge an, eine gemeinsame Plattform für CPUs mit AMD64 und ARM A57 Kernen. Das Unternehmen gab damals zu Protokoll, die GPUs dieser Chips werden auf AMDs GCN-Architektur basieren.

Für AMD wäre ein solcher Deal mit MediaTek ein weiterer Schritt zum Ausbau der Semi-Custom-Sparte, mit der AMD eigene Technologien auf Kundenbedürfnisse hin anpasst und Lizenzgebühren einstreicht. Bekannte Ergebnisse dieser Bemühungen stecken in den Rechenwerken von Playstation 4 und Xbox One.