Amazon Prime Video: Neue Werbeeinblendung soll rechtswidrig sein

Mit neuen Einschränkungen bei dem Streaming-Dienst Amazon Prime Video müssen sich auch zahlenden Kunden eines Standard-Abonnements auseinandersetzen.

Wie die Verbraucherschützer von Stiftung Warentest allerdings auf der eigenen Website erklären, darf Amazon den zahlenden Kunden keine extra Gebühren von 2,99 Euro im Monat für die Werbefreiheit berechnen oder ungewollt Werbung in die Inhalte verpacken. Als Rechtsgrundlage wird dabei eine einfache Preiserhöhung genannt, welche nur in Absprache und mit eindeutiger Einwilligung des Kunden erfolgen darf. Da Amazon den eigentlichen Dienst, für welchen die Abonnenten bereits zahlen, aber nicht ändert und durch die Einführung von Werbung sogar verschlechtert, kann die zusätzlichen Gebühren für die werbefreie Nutzung des Dienstes als einfache Preiserhöhung angesehen werden.

Laut der Stiftung Warentest können Kunden ihr Recht auf werbefreie Videos sogar geltend machen und eine Unterlassung seitens Amazon erwirken. Amazon müsste nach geltendem Recht dann den Dienst von Prime Video auch ohne die zusätzliche Gebühr von 2,99 Euro im Monat weiterhin werbefrei anbieten. Die Stiftung Warentest bietet dafür einen Musterbrief an, welche die Forderung geltend machen soll. Mindestens ein Amazon-Prime-Kunde hat bereits bei dem Amtsgericht Neukölln Klage auf Feststellung der Rechtswidrigkeit von Werbeeinblendungen eingelegt. Allerdings kann auch Amazon Ihr Prime-Abonnement aufkündigen, wenn Sie auf das Recht bestanden wird, den Dienst auch weiterhin ohne die zusätzliche Gebühr zu nutzen.