CL2 ist nicht gleich CL2
Aufpassen mit den Timings
CL2 Speicher wie er im Volksmund so schön genannt wird gibt es
nicht nur in einer sondern gleich in
mehreren Varianten. Und gerade hier muss man aufpassen, wir der Begrif CL2
Speicher doch von vielen einfach mit "höchster Performance" gleichgesetzt.
Es gibt jedoch Unterschiede. Einmal haben alle
drei Werte die selben Timings von 2, was
selbstverständlich das Beste ist. Andernfalls können RAS oder RAS-to-CAS auch 3
Takte benötigen und trotzdem heißt der Speicher CL2. Der Nachteil ist hier, dass
ein Speicher, der mehr Zeit für das adressieren der Zeile (RAS = 3) oder zum
Signalwechsel (RAS-to-CAS = 3) verbraucht, einfach langsamer ist und somit eben
gerade nicht die beste Performance bietet. Somit sollte man immer
darauf achten, das auch die anderen Timings niedrig sind und nicht nur die CL, wenn man schnellen
Speicher haben möchte.
Im allgemeinen ist die CAS Latency sowieso nicht wichtiger als RAS oder
RAS-to-CAS, zumal deren Geschwindigkeitsvorteil erst dann zur Geltung kommen
kann wenn auf der selben Zeile weiter gelesen/geschrieben wird, also große
Datenblöcke übertragen werden. Der Vorteil macht somit vor allem bei Programmen
Sinn, welche sehr große Dateien umherschaufeln müssen.
Übrigens, es mag manchem Leser bereits
aufgefallen sein. Ein Mal wird z.B. von Row Precharge und ein anderes mal von
RAS Precharge gesprochen. Was hat es nun auf sich? Handelt es sich etwa um zwei
verschiedene Dinge, oder wird da was durcheinander gebracht? Die Antwort ist ganz
simpel. Weder noch. Beides bedeutet in der Tat ein und das selbe. Nicht mal die
Fachleute blicken da ganz durch und man findet die unterschiedlichsten
Bezeichnungen quer Beet, daher geht man neuerdings dazu über die in
Klammern stehenden Abkürzungen zu verwenden. Das hat natürlich seine Vor und
Nachteile. Für den Profi ist es so leichter zu erkennen worum es sich wirklich
handelt, für den Leihen aber, den nur selten daran was ändert, sind diese eher
ein Buch mit sieben Siegeln.
Der Burst-Mode:
Besser viel auf einmal als alles einzeln
Wie der Zugriff auf die einzelnen
Speicherzellen abläuft, haben wir ja bereits geklärt. Nun muss man sich vor
Augen halten, dass sich dieser Vorgang auch bei dem Zugriff der nächsten
Speicherzelle wiederholt. Also immer und immer wieder die selbe Prozedur, um eine
Speicherzelle nach der anderen auszulesen oder zu beschreiben. Ein sehr
aufwendiges Verfahren, das viel Wartezeit kostet. Um dem vorzubeugen, wurde bei
dem EDO-RAM der erste Schritt Richtung Burst-Mode vollzogen, indem die Daten
blockweise ausgelesen wurden. Also mehrere Speicherzellen auf ein Mal. Der
nächste Schritt in der DRAM Evolution bestand darin mehrere Blöcke auf ein Mal
auslesen zu können, was wir heute als den Burst-Mode kennen. Dabei wird der
Speicher zunächst ganz normal adressiert und die
erste Spalte gelesen, doch anstatt einer erneuten Adressierung, um die nächste
Spalte lesen zu können, wird automatisch auf die nächste Spalte gesprungen und
diese ausgelesen. Dies vollzieht sich so lange bis alle Spalten in einer Zeile
ausgelesen wurden. Somit lassen sich viel größere Datenmengen in viel
kürzerer Zeit auslesen, da viele Adressierungsvorgänge einfach wegfallen.
Anders ausgedrückt werden so ganze Zeilen gelesen. Dies ist jedoch davon
abhängig, ob die auszulesenden Daten zusammengehörig und zusammenhängend sind, also
nicht fragmentiert sind und ob sich diese am Anfang, der Mitte, oder am Ende der
Zeile befinden. Wenn also die Bedingungen stimmen, kann ein Burst-Mode erfolgen
und die Latenzen (Wartezeiten) fallen nur ein Mal an.
Besonderheiten bei der RAS & CAS
Adressierung auf RDRAMs:
RDRAM ist eben doch etwas anders
Im Gegensatz zu SDRAM, das zunächst die Zeile
und dann die Spalte adressieren muss, um auf die Speicherzellen zuzugreifen,
können beim RDRAM alle drei Vorgänge parallel ablaufen. Möglich macht dies
das Splitten des Kontrollbusses und die serielle Anbindung der Speicherchips
untereinander. Während beim SDRAM die Speicherchips so zusammengeschaltet sind,
dass sie eine einzige große Matrix bilden, die als Ganzes adressiert werden
muss, ist diese Matrix beim RDRAM aufgrund der seriellen Anbindung in Sektionen unterteilt,
wobei jeder Speicherchip eine Sektion bildet, die direkt an den Datenbus
angebunden ist. Dies, und der Umstand dass der Kontrollbus separat RAS und CAS
Operationen ausführen kann, macht es nun möglich, dass an eine Sektion ein
RAS-Signal, an eine andere Sektion bereits ein CAS-Signal gesendet wird, während
in einer anderen Sektion Daten ein- oder ausgelesen werden. Diese parallele
Abarbeitung der Steuersignale und Speicherzugriffe lässt die Latenzen zwar
nicht komplett wegfallen, doch fallen sie viel weniger ins Gewicht als beim herkömmlichen
SD- oder DDR-RAM.
Nächste Seite: Die Zukunft des Speichers
|