Möglichkeiten bei AMD
Es bleibt Entwicklungs-Potential
Eine Erhöhung der Taktfrequenz
wird mit dem gegenwärtigen 130nm Prozess dauerhaft nicht zu bewerkstelligen
sein. Dies wird erst bei der Umstellung auf 90nm geschehen, die
der offiziellen Roadmap
zufolge für das zweite Halbjahr 2004 geplant ist. Voraussichtlich
wird AMD dadurch an die 3 GHz-Grenze kommen - 4200+ aufwärts sollten
damit realisierbar sein.
Eine Erweiterung der Caches macht bei diesen Prozessoren nur wenig Sinn. Zunächst würde der Prozessor größer, teurer, leistungshungriger und AMD vor schwierigen Problemen bei der Anpassung des Kerns bringen. Darüber hinaus sind Anwendungen die große Caches benötigen nur im Server-Segment vorhanden, für den Desktop-Bereich sind die Caches (über die nächsten Jahre) ausreichend dimensioniert.
Eine richtige Stoßrichtung könnte
der von AMD entwickelte Hyper-Transport-Bus sein. Durch eine Erhöhung
der Grundfrequenz von 200MHz auf 250MHz oder durch Anpassung des
Bus-Multiplikator von 4x auf 5x könnte eine Performancesteigerung
erreicht werden, ohne dabei Kompatibilitätsprobleme mit den angeschlossenen
System zu bekommen. Außerdem zeigt er die Vorteile der Athlon64-Architektur.
Durch die geringen Latenzzeiten aufgrund des integrierten Speichercontrollers
kann durch die Erhöhung der Bus-Taktfrequenz um 25% eine Reduzierung
der Latenzzeiten um 25% erreicht werden.
Besonders positiv wird sich die Verbesserung des Hyper-Transport-Verfahren
in Server-Systemen äußern, in welchem mehrere Opteron-Prozessoren
schneller untereinander kommunizieren können. Dadurch skaliert
das System insgesamt besser und erreicht noch höhere Leistungen.
Betrachtet man die Vorteile der
neuen Architektur, könnte man beinahe davon ausgehen, dass AMD
es sichtlich genießt Intel gegenwärtig übertrumpft zu haben. Bei
einem Performancevergleich innerhalb des neuen K8-Portfolios haben
sich keine allzu relevanten Performance-Unterschiede zwischen
dem Ahlon 64-FX und Athlon 64 gezeigt. Man kann davon ausgehen,
dass AMD seine neuen Opterons 150, 250 und 850 als Trumpf für
die Einführung des neuen Xeon 3,6GHz mit 1 MByte-L2-Cache in der
Hand hält. Sobald der neuen "Performance-König auf Intels Seite"
erscheint, wird AMD erneut kontern und die Krone an sich reißen.
Probleme der morgigen Prozessoren
Probleme bei AMD und Intel
In der letzten Zeit ist durch
die Einführung der neuen Generationen von Intel sowie AMD die
Frage nach der Leistungsaufnahme als auch Wärmeabgabe wieder aufgetaucht.
In diesen Disziplinen sind die neuen Intel-Prozessoren wahre Weltmeister.
Der Prescott soll in seinem neuen Sockel 775 120 Watt, sein Nachfolger
Tejas gar 150 Watt verbrauchen, womit sich neue Rekorde bei der
Leistungsaufnahme ankündigen. AMD-Prozessoren im 90nm-Prozess
werden aller Voraussicht "nur" 103 Watt konsumieren.
Diese Entwicklung stellt die Prozessor-Sparte vor neue Probleme,
die ersten Gegenschritte werden allerdings schon unternommen.
Durch die Einführung der Mobil-Schiene Pentium-M in den Desktop-Bereich
sowie AMDs Cool'n'Quiet zeichnen sich erste sinnvolle Ansätze
ab. Neuesten Gerüchten zufolge will Intel sogar im Jahre 2007
ganz auf die mobile Architektur umgestiegen sein.
Die neueste Generation von Athlon
64-Prozessoren wird neben der Unterstützung von DDR2-Speicher
vor allem die Implementierung von SSE3 sowie Verbesserungen in
der 64 Bit-Erweiterung mit sich bringen. Außerdem wird AMD erneut
Wege gehen um bei seinen Prozessoren langsam aber sicher die Taktrate
zu erhöhen ohne große Verluste bei der Pro-MHz-Leistung in Kauf
zu nehmen.
[mf]
|