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Intel: Aus für Overclocker?

/Hardware/CPUs

Neuer Pentium 4 im neuen Sockel

479 heißt der neue Sockel

Zum Jahresende erscheint der Pentium 4 mit einer Taktfrequenz von 3 GHz. Dieser wird zwar immer noch auf dem Northwood-Core basieren, aber in 0,9µ Fertigungstechnik hergestellt werden. Overclocker wissen, was das bedeutet: Eine Verkleinerung der Fertigungstechnik (momentan sind 0,13µ aktuell) sorgt für eine geringere Wärmeverlustleistung, eine geringere Spannung und höhere Taktfrequenzen.

Der Pentium 4 mit 3 GHz wird einen FSB von 133 MHz haben, also mit Multiplikator von 22,5 arbeiten. Da DDR-RAM bis dahin locker die 400 MHz Hürde genommen haben wird (echte 200 MHz), könnte man den P4 dann locker auf 4,5 GHz bringen, in dem man den FSB eben auf 200 MHz setzt.

Bisher war das Overclocking-Potential in Bezug auf die Übertaktung mit FSB eher mit Mehrkosten für teures RAM verbunden, um ein stabiles System zu bekommen. Der OC-Schutz mittels Multiplier-Lock war also ausreichend. Dieses Argument fällt mit dem immer besser werdenden RAM weg. Zusätzlich wird Distanz zwischen CPU Takt und FSB immer größer werden, d.h. auch die Multiplier werden immer höher. Bei einem Multiplier von 25 braucht man den FSB nur noch um läppische 4 MHz zu erhöhen um bei der CPU 100 MHz mehr zu bekommen. Mit den zukünftigen RAM-Modulen wird es ein Kinderspiel sein, so seine CPU gewaltig übertakten zu können.

Dies ist Intel natürlich ein Dorn im Auge, und die Lösung ist bereits gefunden: Der Sockel479!

Der Sockel479

Ein Pin macht's

Der P4 für den Sockel479 unterscheidet sich vom Aktuellen (für den Sockel478), der Name macht es schon deutlich, nur durch einen einzigen Pin mehr. Aber dieser hat es leider in sich!

Über diesen Pin teilt die CPU dem Mainboard nämlich ihren Bustakt (FSB) mit, ein Verstellen im BIOS oder per Jumper ist damit nutzlos! So etwas gab es doch schon einmal? Genau, beim Celeron, der Pin B21, welcher den Bustakt auf 66 MHz festsetzte. Damals sind findige Hersteller auf die Idee kommen, diesen Pin einfach nicht zu benutzen, quasi zu missachten, um das Übertakten dennoch zu ermöglichen. Aber hier hat Intel dieses Mal einen Riegel vorgeschoben.

In den Sockel479 hat Intel Erfahrungen aus dem Chipsatz i815E und dem Tualatin einfließen lassen. Beim Tualatin musste sichergestellt sein, dass das Mainboard eine bestimmte (ungewöhnlich kleine) Spannung liefern kann. Boards, die dieses nicht unterstützen, hätten den Tualatin zerstört. Also fragte der Tualatin einfach diese Spannung ab. Lag sie an, bootete das System. Fehlte diese Spannung, ging das entsprechende Board einfach nicht an.

Etwas ähnliches passiert nun beim 479sten Pin. Der neue Pentium wird überprüfen, ob dort eine Spannung von 0,0125V anliegt. (VRM Spezifikation 1.4.; der letzte Punkt gehört zur Versionsnummer). Deshalb kann die CPU, zum Beispiel durch Abknipsen eines Pins, auch keinesfalls in alten Boards eingesetzt werden.

"Sieht" die CPU nun diese Spannung, fängt der Bootvorgang mit der Initialisierung der CPU an. In dieser Phase "verhandeln" CPU und Mainboard, ebenfalls über Pin479, den FSB.

Waren beim Tualatin noch zwei Pins nötig, um diese Anfrage durchzuführen, so ist es beim kommenden Pentium 4 nur noch einer. Möglich wird dies, da dieser Pin im so genannten "Push-Pull-Verfahren" arbeitet. Der Pin kann also Signale abfragen und Signale geben (hier die Spannungsabfrage und das Verhandeln des FSB-Signals). Die Manipulation des Bustaktes ist somit unmöglich! Eventuell werden Programm wie SoftFSB einen erhöhten Bustakt ermöglichen nachdem die Initialisierung durchgeführt wurde, fest steht dies aber noch nicht. Es ist auch möglich, das der FSB quasi dauerhaft abgefragt wird. Bisher war es für Intel immer zu teuer, den FSB festzusetzen (technisch möglich war es schon immer). Mit dem Sockel479 haben die Intel-Entwickler nun eine kostengünstige, weil genial einfache, Lösung gefunden.

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