Intel i875 "Canterwood" und P4 3 GHz 800 MHz FSB |
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Das alte Leid: Die Bandbreiten
Immer wichtig!
Prozessoren arbeiten mit einer bestimmten externen Taktfrequenz, dem Frontsidebus oder kurz FSB. Multipliziert mit einem gewissen Faktor (dem Multiplikator) ergibt sich dann die interne Taktfrequenz, welche auch gerne als
"reale" Taktfrequenz bezeichnet wird. Intels neuer Sprössling arbeitet extern mit 200 MHz und hat einen Multiplikator von 15, was 3.000 MHz ergibt (200 MHz x 15). Wichtig für das Thema Bandbreite ist aber der FSB des Prozessors.
Dem gegenüber steht nämlich der Takt des verwendeten Speichers (momentan wären verschiedene Typen als halbwegs aktuell zu bezeichnen - dazu gleich mehr) und, das wird oftmals übersehen, die Fähigkeiten des
Speichercontrollers, welcher vom Chipsatz abhängt.
Fordert der Prozessor nun Daten aus dem Hauptspeicher an, dann wäre der Hinweg wie folgt (der Rückweg entsprechend entgegengesetzt):
Prozessor -> Speichercontroller -> Hauptspeicher
Der Speichercontroller kann, wie beim nForce2 Chipsatz von NVIDIA zum Beispiel, den Speicher im Dual-Channel-Modus ansprechen, was die Bandbreite verdoppelt, obwohl der eingesetzte Speicher eigentlich weniger Bandbreite
besitzt. Lässt man diesen außer Acht und rechnet seine Fähigkeiten dem Speicher hinzu, wie wir das in der untenstehenden Tabelle der Einfachheit halber getan haben, so sieht der Weg der Datenanforderung wesentlich einfacher aus (und ist den meisten sicher
besser verständlich):
Prozessor -> Hauptspeicher
Wichtig ist jetzt, darum sprechen wir hier darüber, die Bandbreite. Diese sollte bei Prozessor und Speicher (inkl. der Fähigkeiten des Speichercontrollers) gleich sein. Dies ist aber nicht immer der Fall, was auch der
Grund dafür war, das Intel lange Zeit auf Rambus-Speicher gesetzt hat. In der folgenden Tabelle stellen wir verschiedenen Intel-Chipsätze und die (gerundeten) Bandbreiten von CPU und Speicher gegenüber.
Chipsatz / CPU (FSB) |
CPU-Bandbreite |
Speicher / Bandbreite |
i850 / P4 (400 MHz) |
3,2 GB/s |
Rambus PC800 / 3,2 GB/s |
i850E / P4 (533 MHz) |
4,2 GB/s |
Rambus PC1066 / 4,2 GB/s |
i845 / P4 (400 MHz) |
3,2 GB/s |
DDR266 / 2,1 GB/s |
i845PE / P4 (533 MHz) |
4,2 GB/s |
DDR333 / 2,7 GB/s |
Schön zu sehen ist, warum Intel bisher für den High-End-Bereich auf Rambus gesetzt hat. Nur diese Speicherart bot eine Bandbreite, wie sie auch der Prozessor benötigte. Der neue Pentium 4 stellt aber neue Anforderungen.
Die 800 MHz FSB bringen eine Bandbreite von 6,4 GB/s mit sich. Wie in oben stehender Tabelle zu entnehmen ist, kann Rambus diese aber nicht liefern. Es wäre PC1600 nötig, was es aber nicht gibt. Auf DDR-Seite wäre DDR800 von Nöten, aber auch das gibt es
nicht. Dies ist der Grund, warum Intel einen neuen Chipsatz zum neuen Prozessor liefert.
Dieser spricht den DDR400-Speicher im Dual-Channel-Mode an - und die Welt ist wieder in Ordnung. Intel hätte auch einen Rambus-Chipsatz mit Quad-Channel-Speicheranbindung nutzen können, aber DDR-Speicher hat sich erstens
durchgesetzt und zweitens hatte Intel bereits einen Dual-Channel Speichercontroller entwickelt, nämlich für den Granite Bay. Die Wahl für DDR ist daher nur allzu logisch.
In der Tabelle ergibt das nun folgendes Bild:
Chipsatz / CPU (FSB) |
CPU-Bandbreite |
Speicher / Bandbreite |
i875P / P4 (800 MHz) |
6,4 GB/s |
DDR400 (Dual) / 6,4 GB/s |
Soweit der kurze Ausflug in die Theorie der Bandbreiten. Zurück zu den beiden Testkandidaten, den Pentium 4 mit 800 MHz FSB und dem i875P Chipsatz, den manche aus den News als "Canterwood" kennen.
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