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Intel Pentium III Coppermine FCPGA

Hardware/CPUs

Der Weg zum Gigahertz

Als uns der erste FCPGA Prozessor ins Haus flatterte, eine 866MHz Version, war die Spannung groß. Dass dieser Prozessor genauso schnell wie sein Slot-Kollege sein wird und auch gleich stabil laufen wird, war eigentlich zu erwarten. Wir haben den Prozessor mit Adapter auf verschiedenen Boards getestet und er lief in allen ohne jegliche Probleme. Die alles entscheidende Frage war also: Wird dieses Baby die 1000MHz schaffen ? Wie stabil wird das ganze laufen? Logisch, dass wir uns sofort an die Arbeit gemacht haben.

Da wir kein passendes Sockel Board parat hatten, musste ein entsprechender Adapter her. Wie im Bild unten zu sehen, unterscheiden sich diese nicht wesentlich von den Celeron Sockel 370 - Slot 1 Adaptern.

Also Prozessor eingesetzt, gut gekühlt und ab geht die Post. Leider war das nicht ganz so einfach wie gedacht. Beim neuen FCPGA Prozessor ergibt sich nämlich ein kleines Problem mit größeren Sockel Lüftern, besonders bei Modellen von Global Win. Die FCPGA CPU ist deutlich flacher als zum Beispiel ein Sockel 370 Celeron. Setzt man den Kühler einfach so auf, so kommt es bei besonders großen Kühlern dazu, das diese auf den Sockel aufsitzen und nicht 100% an der CPU Kontaktfläche anliegen. Da nützt dann auch Wärmeleitpaste nichts. Besonders schlimm ist das Ganze wie gesagt bei Lüftern von Global Win. Diese besitzen nämlich an der Kühlfläche eine Falz, die das richtige Einsetzen des Kühlkörpers erleichtert und für einen festen Sitz sorgen soll. Leider führt dies dazu, dass diese Kühler bei FCPGA CPUs schräg auf dem Sockel sitzen und somit kaum Kontakt zur CPU haben. 

Es bleibt also nichts anderes übrig als zum Werkzeug zu greifen. Nach unseren Erfahrungen nimmt man sich aber besser ein eckiges Stück Holz und wickelt darum stramm ein grobes Schmirgelpapier. Bei der Verwendung von Metallfeilen setzten sich bei Kühlkörpern schnell die "Rillen" zu, denn Kühlkörper sind recht zähe Gesellen. Schmirgelpapier ist schön billig und trotzdem im Endeffekt zäher als der Kühlkörper ;-).  Nun schleifen wir den Kühlkörper so zurecht, dass er an keiner Stelle mehr auf dem Sockel aufliegt und nur noch mit der CPU Kontakt hat. Dazu muss zuerst die Falz weggeschliffen und bei vielen Lüftern danach noch eine Kerbe eingeschliffen werden, die eben das Aufsetzen auf den Sockel verhindert.

 

Wir haben in unserem Fall den FDP 32 von Global Win genommen und zurecht gefeilt. Auf dem Bild oben ist hoffentlich die eingefeilte Kerbe und die fast weggefeilte Falz zu erkennen. 

Ist der Kühler erst einmal zurechtgeschliffen darf natürliche eine gute Wärmeleitpaste nicht fehlen, und schon ist unser gut gekühlter PIII FCPGA bereit zum Einsatz. Auf jeden Fall sollte man bei einer solchen Aktion immer den Kontakt zu CPU prüfen. Der Kühlkörper muss absolut parallel zur CPU Kontaktfläche sitzen und genau daran anliegen. So schaut das Endprodukt dann aus.

Da die 866 MHz Version des  PIII mit 6,5 x 133 MHz getaktet ist, eignet sie sich nicht so gut zum übertakten, denn den Bustakt deutlich über 133MHz zu setzten bereitet oft Probleme. Zum Glück war Intel so freundlich uns eine ungelockte Version der CPU zur Verfügung zu stellen, bei dem wir den Multipier ändern konnten, was mit den normalen "kaufbaren" PIII ja bekanntlich nicht möglich ist. So waren wir in der Lage die Reserven der CPU auszutesten. An dieser Stelle deshalb noch mal ein besonderes Danke Schön an Intel.

Für unser Gigahertz hatten wir die Auswahl zwischen 125MHz x 8 oder 133MHz x 7,5. In der ersten Runde musste sich der Prozessor auf dem ABIT BF6 beweisen. Da dieses Board leider keinen AGP-Teiler von 1/2 unterstützt (es ist eben ein BX-Board) waren Probleme mit 133MHz bei Grafikbenchmarks zu erwarten. Den normalen "nicht 3D Betrieb" stört dies aber kaum. In beiden Einstellungen mit 125 und 133MHz FSB meisterte der Prozessor die 1GHz mit Bravour. Das System lief erheblich stabiler als wir es erwartet hatten, es gab allerdings einige typische Overclocking-Fehler. Diese verschwanden aber, als wie die Core Spannung des Prozessors vom Standard 1,65V auf 1,7V erhöhten. Der Prozessor lief mit diesen Einstellungen absolut stabil. Leider kam es bei 3D Benchmarks zu den erwarteten Problemen, wegen des übertakteten AGP-Busses. 

Die Lösung für diese Problem lag im neuen ABIT VA6 (Testbericht folgt) mit VIA Apollo Pro 133 Chipsatz. Diese Board unterstützt Dank des Via Chipsatzes einen AGP Teiler von 1/2 bei 133MHz FSB. Der AGP Bus wird also bei 133FSB nicht übertaktet. Der Prozessor lief auch auf diesem Board bei 1,7V problemlos mit 1GHz mit 133FSB. Auch die Grafikkartenbenchmarks machten uns hier keine Sorgen mehr. Selbst mehrere Stunden Benchmarking mit 1GHz brachten den Prozessor nicht ins schwitzten. Der Kühlkörper wurde gerade lau warm. Allerdings war das Testsystem nicht in einem Gehäuse untergebracht. 

Aber schauen wir uns einmal an, was ein Gigahertz so bringt.

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