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Test: GeForce 8600 GT/GTS von XFX, Sparkle - DirectX 10 für jederman

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Fazit - DirectX 10 für wenig(er) Geld?

Inkl. DirectX10, aber die Performance könnte besser sein

Das wohl hervorstechendste Merkmal der neuen GeForce Karten ist die DirectX10 Unterstützung. Aber diese  kann man nur im Zusammenhang mit der Leistung der Karte sehen. DirectX10 wird derzeit noch nicht benutzt, auch für Vista braucht man nicht zwingend DirectX10. Erst Spiele wie Crysis und Co werden eine Karte mit DirectX10 nötig machen und zudem von dieser auch einiges aberverlangen. Eine langsame Karte mit DirectX10 Support macht also genauso viel Sinn wie ein Navigationssystem in einen 100 Jahre alte Eiche einzubauen.

Ohne genau auf die Benchmarks zu schauen, sieht man sofort, das die neuen Karten eben kein High End sind. Gegen eine GeForce 8800 GTS sind die Modelle absolut chancenlos.  Bei Auflösungen ab 1600x1200 fallen die Unterschiede schon extrem drastisch aus. Und bei eingeschaltetem Antialiasing sind die Werte der neuen Karten bei 1600x1200 nicht mehr so prickelnd.

Man merkt eben deutlich, dass die Karten bei der Speicheranbindung nur auf 128 Bit zurückgreifen können. Eine GeForce 8600 GT hat nur ca. 1/4 des Speicherdurchsatzes einer GeForce 8800 GTX. Gerade bei den immer komplexer und größer werdenden Texturen und Szenen mit vielen Objekten und unterschiedlichen Texturen wirken sich auch die nur 256 MB Speicher der Karte negativ aus.

Bei vielen Titeln kann die Karte bis 1600x1200 durchaus gute Leistungen bringen und dank ihrer modernen Architektur auch an High End Karten der älteren Generation heranreichen. Zudem sollte man nicht außer acht lassen, dass die neuen GeForce Karten eine deutlich bessere Bildqualität liefern als die alten Modelle der GeForce 7er und auch der ATI X1000 Serie. Besonders bei HDR können die alten Karten wie zum Beispiel die 7900GT hier nicht mehr mithalten, selbst wenn sie ohne HDR noch die gleichen oder vielleicht bessere Frameraten liefern sind sie bei der besseren Bildqualität immer unterlegen. So gesehen kann man sagen, dass die 7er GeForce Serie definitiv ausgedehnt hat. Die GeForce 7 werden wir also nur bald nur noch im Low Price Segment unter 100€ vorfinden.

Sehr fraglich scheint uns aber, ob die Performance der GeForce 8600 für die kommenden DirectX10 Titel reichen wird. Wir sind da eher skeptisch. Die GeForce 8600 GT wird unserer Ansicht nach nicht genug Power für die neuen "Supergames" haben, wenn man nicht die Details massig herunter stellen will. Die GeForce 8600 GTS steht etwas besser da, gerade auch übertakteten Versionen wie zum Beispiel der XFX Karte trauen wir da mehr zu. Dennoch sollte klar sein, hohen Auflösungen mit Antialiasing zeigen auch hier schnell wo die Grenzen liegen. Aktuell haben wir leider keine Möglichkeit die Performance unter DirectX10 nachzuprüfen. Wir denken aber das sich der Einsatz einer 8600 GTS bis zu 1280x1024 noch als praktikable erweisen wird.

Harten Gegenwind bekommen die neuen GeForce Karten von der ATI 1950 Pro, die dank des Preisverfalls bei ATI Karten mittlerweile in der 512 MB Version schon für unter 180€ gibt. Damit ist diese Karte genauso teuer wie eine GeForce 8600 GTS, verfügt über den doppelten Speicher und ein deutlich schnelleres Speicherinterface, hat aber kein DirectX10. Man sieht also, dass man sich das DirectX10 Feature der Geforce 8600 teuer erkaufen muss, wobei zudem noch die Unsicherheit besteht wie die Leistung bei modernen DirectX10 Games überhaupt sein wird.

Die GeForce 8600 GT kostet in etwa 150€ und liegt damit gleichauf mit einer X1950 Pro mit 256 MB. Auch hier liegt die ATI Karte von der Performance her vorne. Es gilt also das gleiche, auf der einen Seite DirectX10, auf der anderen nur DirectX9 und dafür etwas mehr Performance. Man kann also fast von einer Gewissensfrage sprechen, wenn man zwischen diesen Modellen wählen soll. DirectX10 gibt es jetzt zwar für weniger, aber lange noch nicht für wenig Geld.

Zusammengefasst scheint uns die 8600 GTS die deutlich interessantere Karte zu sein, denn sie bietet eine relativ gute Performance in Auflösungen bis 1600x1200 und ist somit auch für gängige  Widescreen  22'' TFTs geeignet. Zudem bekommt man den DirectX10 Support, den man mit der Karte vermutlich auch nutzen werden wird. Mit der GeForce 8600 GTS wurde in dem Preissegment also nicht unbedingt massiv die Performance gesteigert wie es bei den High End Karten der Fall ist sondern eben DirectX10 und bessere Bildqualität hinzugefügt. Eigentlich hatten wir etwas mehr erwartet im Bereich um 200€, zum Beispiel ein besseres Speicherinterface. Vor allem da die GeForce 8800 GTS 320 schon für 250€ und die 8800 GTS 640 für etwas über 300€ zu haben sind. Die Preise der GeForce 8600 GTS liegen also derzeit noch etwas hoch, da aktuell die Verfügbarkeit noch nicht gut ist. Dies wird sich aber wohl Anfang Mai ändern. Mit sinkenden Preisen wird die GTS Karte aber zunehmend interessanter werden.

Völlig uninteressant ist hingegen eine SLI Combo der 8600 GTS. Eine solche kostet mehr als eine 8800 GTS 640, liefert eine schlechtere Performance,  verfügt effektiv nur über 256 MB Speicher und das auch noch mit langsamen 128 Bit Interface.  Da kann man nur sagen Finger weg.

Bei der GT scheint uns der Fall nochmals anders. Die Karte ist für 150 € nicht wirklich günstig und man kann vermutlich davon ausgehen, das ihr recht schnell im DirectX10 Bereich die Puste ausgehen wird. Gamer sollten diese Karte wegen der Performance nicht unbedingt wählen und für alle anderen bietet die Karte kaum Vorteile gegenüber einer ATI 1950 Pro oder auch anderen Karten dieser Preisklasse. Einzig der Betrieb für Silent Freaks könnte interessant werden, wenn es passive Versionen dieser Karte geben wird.

XFX stellt wie immer mehrere Modelle der neuen Karten vor. Die XXX Editions sind dabei deutlich übertaktet und dies wirkt sich natürlich auch in der Performance aus. Bis zu 10% mehr leisten diese Karten gegenüber den standard Modellen. Die Mehrkosten von ca. 20 € bei der GTS und 15 € bei der GT liegen auch etwa im Bereich von 10%, was man durchaus für die "Overlcocking Sicherheit" als fair bezeichnen kann. Mit 220 € liegt die XFX GeForce 8600 GTS XXX aber auch schon verdammt nahe an einer GeForce 8800 GTS 320, die wir hier immer vorziehen würden. Man sollte vor dem Kauf also genau abwägen, ob man nicht vielleicht doch ein paar ? mehr investiert.

Natürlich kann man - ohne Garantie - auch mit den normalen Karten die hohen Taktraten erreichen. Unser Sparkle Modell der 8600 GTS zeigte dies und liest sich quasi genauso hoch takten wie die XFX Karte, gehört mit ca. 179€ aber sogar zu den günstigsten 8600 GTS Modellen. Dafür liegt der Karte kein Game bei, wie es bei der XFX der Fall ist.

Abschließend sei noch ein Wort zum Thema Treiber gesagt, der natürlich von NVIDIA und nicht den Anbietern der Karten kommt.

Die Karten werden auf der DVD mit dem 101 Treiber ausgeliefert. Offenbar wird ein Launch bei NVIDIA nur noch nach dem Stand der Hardware und nicht der Treiber ausgewählt. Wir sind gespannt wann NVIDIA die ersten Karten auf den Markt bringt für die kein Treiber existiert und man sich diesen später zum Launch Tag selber herunterladen muss. Auch der neue 158.19 Treiber (natürlich eine Beta) ist erst wenige Tage alt, konnte uns aber auch nicht wirklich überzeugen. Mittlerweile ist es auch fast üblich, dass Treiber für neue Karten nur als Beta Versionen zur Verfügung stehen. Selbst Microsoft hat diesbezüglich schon reagiert und die WHQL Zertifizierung verschärft.

NVIDIA würde wirklich gut daran tun endlich etwas mehr Arbeit in die Entwicklung der Treiber zu stecken. Und die Hersteller würden gut daran tun, dies endlich einmal von NVIDIA zu fordern. Seit der Umstellung auf das neue Control Panel wimmelte dieses von Bugs und wurde nun wieder geändert. Die Installation der Treiber läuft oft nur wenn man alle alten Treiber deinstalliert und die Registry komplett reinigt. Der Button "optimalte Taktrate ermitteln" (mit ntune) kann mittlerweile nur noch als schlechter Witz angesehen werden. Dieser brachte zum Teil bei unseren GTS Karten 850 / 1260 MHz zum Vorschein. Eine Konfiguration, die bereits nach 10 Sekunden 3DMark zum kompletten Absturz des Systems führt, und dass wo die Funktion früher doch einwandfreie Ergebnisse erzielt hat. Hier scheint doch wohl einiges mit der heißen Nadel gestrickt zu sein.

20.4.07 [rj]

 

18.4.07 [rj]

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