Seiten: | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | Fazit - DirectX 10 für wenig(er) Geld?
Inkl. DirectX10, aber die Performance könnte besser
sein
Das wohl
hervorstechendste Merkmal der neuen GeForce Karten ist die
DirectX10 Unterstützung. Aber diese kann man nur im
Zusammenhang mit der Leistung der Karte sehen. DirectX10
wird derzeit noch nicht benutzt, auch für Vista braucht man
nicht zwingend DirectX10. Erst Spiele wie Crysis und Co
werden eine Karte mit DirectX10 nötig machen und zudem von
dieser auch einiges aberverlangen. Eine langsame Karte mit
DirectX10 Support macht also genauso viel Sinn wie ein
Navigationssystem in einen 100 Jahre alte Eiche einzubauen.
Ohne genau auf die Benchmarks zu schauen, sieht man sofort,
das die neuen Karten eben kein High End sind. Gegen eine
GeForce 8800 GTS sind die Modelle absolut chancenlos.
Bei Auflösungen ab 1600x1200 fallen die Unterschiede schon
extrem drastisch aus. Und bei eingeschaltetem Antialiasing
sind die Werte der neuen Karten bei 1600x1200 nicht mehr so
prickelnd.
Man merkt eben deutlich, dass die Karten bei der
Speicheranbindung nur auf 128 Bit zurückgreifen können. Eine
GeForce 8600 GT hat nur ca. 1/4 des Speicherdurchsatzes
einer GeForce 8800 GTX. Gerade bei den immer komplexer und
größer werdenden Texturen und Szenen mit vielen Objekten und
unterschiedlichen Texturen
wirken sich auch die nur 256 MB Speicher der Karte negativ
aus.
Bei vielen Titeln kann die Karte bis 1600x1200 durchaus gute
Leistungen bringen und dank ihrer modernen Architektur auch
an High End Karten der älteren Generation heranreichen. Zudem sollte man
nicht außer acht lassen, dass die neuen GeForce Karten eine
deutlich bessere Bildqualität liefern als die alten Modelle
der GeForce 7er und auch der ATI X1000 Serie. Besonders bei
HDR können die alten Karten wie zum Beispiel die 7900GT hier
nicht mehr mithalten, selbst wenn sie ohne HDR noch die
gleichen oder vielleicht bessere Frameraten liefern sind sie
bei der besseren Bildqualität immer unterlegen. So gesehen
kann man sagen, dass die 7er GeForce Serie definitiv
ausgedehnt hat. Die GeForce 7 werden wir also nur bald nur
noch im Low Price Segment unter 100€ vorfinden.
Sehr fraglich scheint uns aber, ob die Performance der
GeForce 8600 für die kommenden DirectX10 Titel reichen wird.
Wir sind da eher skeptisch. Die GeForce 8600 GT wird unserer
Ansicht nach nicht genug Power für die neuen "Supergames"
haben, wenn man nicht die Details massig herunter stellen
will. Die GeForce 8600 GTS steht etwas besser da, gerade
auch übertakteten Versionen wie zum Beispiel der XFX Karte
trauen wir da mehr zu. Dennoch sollte klar sein, hohen
Auflösungen mit Antialiasing zeigen auch hier schnell wo die
Grenzen liegen. Aktuell haben wir leider keine Möglichkeit
die Performance unter DirectX10 nachzuprüfen. Wir denken
aber das sich der Einsatz einer 8600 GTS bis zu 1280x1024
noch als praktikable erweisen wird.
Harten Gegenwind bekommen die neuen GeForce Karten von der
ATI 1950 Pro, die dank des Preisverfalls bei ATI Karten
mittlerweile in der 512 MB Version schon für unter 180€
gibt. Damit ist diese Karte genauso teuer wie eine GeForce
8600 GTS, verfügt über den doppelten Speicher und ein
deutlich schnelleres Speicherinterface, hat aber kein
DirectX10. Man sieht also, dass man sich das DirectX10
Feature der Geforce 8600 teuer erkaufen muss, wobei zudem
noch die Unsicherheit besteht wie die Leistung bei modernen DirectX10 Games überhaupt
sein wird.
Die GeForce 8600 GT kostet in etwa 150€ und liegt damit
gleichauf mit einer X1950 Pro mit 256 MB. Auch hier liegt
die ATI Karte von der Performance her vorne. Es gilt also
das gleiche, auf der einen Seite DirectX10, auf der anderen
nur DirectX9 und dafür etwas mehr Performance. Man kann also
fast von einer Gewissensfrage sprechen, wenn man zwischen
diesen Modellen wählen soll. DirectX10 gibt es jetzt zwar
für weniger, aber lange noch nicht für wenig Geld.
Zusammengefasst scheint uns die 8600 GTS die deutlich
interessantere Karte zu sein, denn sie bietet eine relativ
gute Performance in Auflösungen bis 1600x1200 und ist somit
auch für gängige Widescreen 22'' TFTs geeignet.
Zudem bekommt man den DirectX10 Support, den man mit der
Karte vermutlich auch nutzen werden wird. Mit der GeForce
8600 GTS wurde in dem Preissegment also nicht unbedingt
massiv die Performance gesteigert wie es bei den High End
Karten der Fall ist sondern eben DirectX10 und bessere
Bildqualität hinzugefügt. Eigentlich hatten wir etwas mehr
erwartet im Bereich um 200€, zum Beispiel ein besseres
Speicherinterface. Vor
allem da die GeForce 8800 GTS 320 schon für 250€ und die
8800 GTS 640 für etwas über 300€ zu haben sind. Die Preise
der GeForce 8600 GTS liegen also derzeit noch etwas hoch, da
aktuell die Verfügbarkeit noch nicht gut ist. Dies wird sich
aber wohl Anfang Mai ändern. Mit sinkenden Preisen wird die
GTS Karte aber zunehmend interessanter werden.
Völlig uninteressant ist hingegen eine SLI Combo der 8600
GTS. Eine solche kostet mehr als eine 8800 GTS 640, liefert
eine schlechtere Performance, verfügt effektiv nur
über 256 MB Speicher und das auch noch mit langsamen 128 Bit
Interface. Da kann man nur sagen Finger weg.
Bei der GT scheint uns der Fall nochmals anders. Die Karte
ist für 150 € nicht wirklich günstig und man kann vermutlich
davon ausgehen, das ihr recht schnell im DirectX10 Bereich
die Puste ausgehen wird. Gamer sollten diese Karte wegen der
Performance nicht unbedingt wählen und für alle anderen
bietet die Karte kaum Vorteile gegenüber einer ATI 1950 Pro
oder auch anderen Karten dieser Preisklasse. Einzig der
Betrieb für Silent Freaks könnte interessant werden, wenn es
passive Versionen dieser Karte geben wird.
XFX stellt wie immer mehrere Modelle der neuen Karten vor.
Die XXX Editions sind dabei deutlich übertaktet und dies
wirkt sich natürlich auch in der Performance aus. Bis zu 10%
mehr leisten diese Karten gegenüber den standard Modellen.
Die Mehrkosten von ca. 20 € bei der GTS und 15 € bei der GT
liegen auch etwa im Bereich von 10%, was man durchaus für
die "Overlcocking Sicherheit" als fair bezeichnen kann. Mit
220 € liegt die XFX GeForce 8600 GTS XXX aber auch schon
verdammt nahe an einer GeForce 8800 GTS 320, die wir hier
immer vorziehen würden. Man sollte vor dem Kauf also genau
abwägen, ob man nicht vielleicht doch ein paar ? mehr
investiert.
Natürlich kann man - ohne Garantie - auch mit den normalen
Karten die hohen Taktraten erreichen. Unser Sparkle Modell
der 8600 GTS zeigte dies und liest sich quasi genauso hoch
takten wie die XFX Karte, gehört mit ca. 179€ aber sogar zu
den günstigsten 8600 GTS Modellen. Dafür liegt der Karte
kein Game bei, wie es bei der XFX der Fall ist.
Abschließend sei noch ein Wort zum Thema Treiber gesagt, der
natürlich von NVIDIA und nicht den Anbietern der Karten
kommt.
Die
Karten werden auf der DVD mit dem 101 Treiber ausgeliefert.
Offenbar wird ein Launch bei NVIDIA nur noch nach dem Stand
der Hardware und nicht der Treiber ausgewählt. Wir sind
gespannt wann NVIDIA die ersten Karten auf den Markt bringt
für die kein Treiber existiert und man sich diesen später
zum Launch Tag
selber herunterladen muss. Auch der neue 158.19 Treiber
(natürlich eine Beta) ist erst wenige Tage alt, konnte uns
aber auch nicht wirklich überzeugen. Mittlerweile ist es
auch fast üblich, dass Treiber für neue Karten nur als Beta
Versionen zur Verfügung stehen. Selbst Microsoft hat
diesbezüglich schon reagiert und die WHQL Zertifizierung
verschärft.
NVIDIA würde wirklich gut daran tun endlich etwas mehr
Arbeit in die Entwicklung der Treiber zu stecken. Und die
Hersteller würden gut daran tun, dies endlich einmal von
NVIDIA zu fordern. Seit der
Umstellung auf das neue Control Panel wimmelte dieses von
Bugs und wurde nun wieder geändert. Die Installation der
Treiber läuft oft nur wenn man alle alten Treiber
deinstalliert und die Registry komplett reinigt. Der Button
"optimalte Taktrate ermitteln" (mit ntune) kann mittlerweile
nur noch als schlechter Witz angesehen werden. Dieser
brachte zum Teil bei unseren GTS Karten 850 / 1260 MHz zum
Vorschein. Eine Konfiguration, die bereits nach 10 Sekunden
3DMark zum kompletten Absturz des Systems führt, und dass wo
die Funktion früher doch einwandfreie Ergebnisse erzielt
hat. Hier scheint doch wohl einiges mit der heißen Nadel gestrickt
zu sein.
20.4.07 [rj]
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