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Testsystem Erläuterung
Wie wir testen
Neben der Leistung testen wir auch die Stabilität
des jeweiligen Mainboards. Immerhin verwenden die jeweiligen Systeme nicht nur
unterschiedlich stark dimensionierte Kühlkörper, die sich in stark beanspruchten
Situationen auszahlen (oder auch nicht), sondern auch unterschiedliche Taktraten
für die onBoard-Grafik sowie variierende Spannungen bei der Stromversorgung des
Chipsatzes. Unterschiedliche Spannungen finden sich übrigens auch bei Mainboards
mit dem gleichen Chipsatz, so dass man schon im Voraus sagen kann, dass hier kein
Ei dem anderen gleicht. Darüberhinaus nimmt auch das restliche System auf die
Leistung und Stabilität des Mainboards Einfluss. Dazu gehören zum Beispiel
vorgegebene Standard-Einstellungen, die sich nicht über das BIOS ändern lassen.
Doch dort wo wir Einfluss nehmen können, bemühen wir uns einmal um die
bestmögliche Einstellung, andererseits aber auch um Einheitlichkeit. Um daher
möglichst reproduzierbare Leistungswerte zu erhalten, haben wir uns auch erlaubt
die Benchmarks ohne zusätzliche Mainboard-Schnittstellen zu betreiben. So wurden
beispielsweise Firewire-, Netzwerk- und Audio-Controller vorsorglich für die
Leistungs-Tests deaktiviert.
Der Einfachheit halber testen viele Publikationen
ein Mainboard ohne es in ein geschlossenes Gehäuse zu verbauen. Dies mag zwar Zeit
sparen, verfälscht aber die Aussage über die Stabilität des Systems, da es in
einem geschlossenen Gehäuse meist um circa 10° bis 15° C wärmer zugeht. Dies ist
eine deutlich höhere Temperatur, die dann durchaus Einfluss nehmen kann. Es sei
hier deshalb separat erwähnt, dass in unseren Testdurchläufen die Mainboards in ein
geschlossenes Standard-Gehäuse verbaut werden, dass (abgesehen vom Netzteil-Lüfter)
keinen eigenen Gehäuse-Lüfter verwendet. Sollte es unter diesen Bedingungen
zu Auffälligkeiten kommen, ergänzen wir das System mit einem 120mm Gehäuse-Lüfter
und vermerken dies beim jeweiligen Mainboard, bei der Bestenliste und auch im
Fazit. Wir sind der Auffassung, dass wir erst durch diese Maßnahme aussagekräftige
Informationen über die Stabilität des Systems erhalten. Die Testumgebung entspricht
dann auch viel eher der klassischen Einsatz-Umgebung und die Resultate bleiben vom
Anwender direkt reproduzierbar.
In einigen Fällen kann es vorkommen, dass über das
BIOS der Grafikcontroller übertaktet werden kann. In solchen Fällen kosten wir
diese Option natürlich voll aus und benchmarken einmal mit der
Standard-Einstellung und einmal mit der höchstmöglichen
übertakteten Einstellung. Ausnahmen finden sich aber auch hier, wenn die
Einstellungen im BIOS keine oder nicht die gewünschte Auswirkung auf den
Grafikcontroller haben. Solche Ausnahmen werden aber gesondert untersucht und
stellen dann meist eine Eigenart des jeweiligen Mainboards dar.
Alle Mainboards werden mit dem gleichen
Prozessor getestet. Es handelt sich dabei um einem Core 2 Duo E4300. Durch seinen
FSB von 800 MHz ist er einer der wenigen LGA775-Prozessoren, die auch wirklich auf
allen Mainboards betrieben werden können. Als Beispiel sei hier MSIs 946GZM Mainboard
erwähnt, dass zwar Core 2 Duos unterstützt, aber leider nur einen FSB von 800 MHz.
Um nach Möglichkeit auch beim Speicher eine einheitliche Einstellung
zu verwenden, haben wir uns für ein Timing von 5-5-5-15 entschieden (bei DDR2-800 RAM).
Doch für den Fall, dass das Mainboard diese Taktrate nicht unterstützt, würden wir die
nächst-beste Einstellung mit angepassten Timings verwenden. Um bei verschiedenen Taktraten
zumindest vergleichbare Latenzzeiten zu reproduzieren.
Als Speicher verwenden wir 2 GByte (2x 1 GByte).
Aus diesem Grund erlauben wir uns auch den Shared-Memory-Wert auf seinem jeweils
maximalen Niveau zu betreiben. Dies gilt selbst dann, wenn die
BIOS-Einstellungen dem Grafikchip einen Framebuffer von monomentalen 1 GByte
zugestehen wollen. Bei solch extremen Einstellungen führen wir jedoch einige
Testbenchmarks durch, nur um zu sehen, ob so ein großer Grafikspeicher nicht
vielleicht dem System schadet, statt ihm zu nutzen. Doch bisher konnte kein
solcher Fall registriert werden, weshalb wir von dieser Regel auch nicht
abweichen. Dies mag übertrieben wirken, doch bedenkt man, dass einige Anwendungen
schon mit 256 MByte nicht lauffähig waren, müssten 512 MByte schon rein aus
Kompatibilitätsgründen eingestellt werden. Leider gab es aber auch schon
Mainboards, die ihre Grenze schon bei 256 MByte erreichten und aus diesem Grund
nicht bei jedem Benchmark lauffähig waren. Ebenso gab es auch Grafikcontroller
ohne Pixel Shader Modell 3.0, die entsprechend auch kein HDR-Rendering
gestatteten und somit ebenfalls einige Benchmarks nicht absolvieren konnten.
In Sachen Software basiert unser Testsystem noch
auf WindowsXP (Pro) mit DirectX 9.0c. Dies wird auch bei zukünftigen DirectX10
Grafikchips noch so sein, da Windows Vista mit seinem DirectX einen noch viel zu
kleinen Markt darstellt. Hier lässt sich mit Sicherheit sagen, dass entsprechende
Anwendungen und Spiele (die immernoch sehr rar gesät sind) zweifelsfrei nicht für
onBoard-Grafik entwickelt wurden. Bei den eingesetzten Treibern variieren wir
dagegen je nach System sehr stark. Denn speziell Intel scheint sich einen Spaß damit
zu machen, die Funktionen seiner Grafikchips stückchenweise freizugeben. Es ist
daher vereinzelt notwendig, verschiedene Treiberversionen zu Benchmarken, um einen
übersichtlicheren Vergleich zu präsentieren. Neuer ist dabei nicht unbedingt besser,
aber dass muss jeder für sich entscheiden. Im
Grunde konzentrieren wir uns aber darauf, einen aktuellen Treiber zu verwenden. Und
sollte bekannt sein, dass die verfügbaren Treiber noch nicht ausgereift sind, dann
führen wir zu einem späteren Zeitpunkt (und nach Möglichkeit) noch einen weiteren
Benchmark-Durchlauf durch. Wenn dann nämlich aktuellere oder auch stabilere
Treiber vorliegen.
Wer sich nun die einzelnen Benchmarks ansehen
möchte, findet diese über den unten angehängten Index. Wer sich dagegen mehr für
die Zusammenfassung interessiert, erhält auf der vorletzten Seite die Bestenliste,
die einen Gesamtüberblick über Leistung, Stabilität und Ausstattung gibt. Da die
jeweiligen Mainboards in Relation zu einander stehen, bekommt man auch ein sehr
viel besseres Gefühl dafür, wo jedes der einzelnen Mainboards bzw. deren
onBoard-Grafikcontroller platziert sind. Dort werden dann auch jeweilige Eigenarten
behandelt bzw. erwähnt.
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