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Fazit
Wenn sich die Spreu vom Weizen trennt
ASUS P5B-V (GMA X3000):
Das ASUS-Board ist einfach nur Pfui. Was soll man auch von einem Mainboard halten, dass schon
im BIOS zu Abstürzen neigt. Keine gute Wahl ist auch der verwendete IGP, der mit massiven
Kompatibilitätsproblemen zu kämpfen hatte. Womöglich wurde ASUS mit vorgehaltener
Waffe dazu gezwungen, dieses Produkt zu produzieren. Denn anders lässt sich dieser qualitative
Rückschritt nicht erklären, ebenso wenig die zahlreichen Probleme die er hervorruft. Wer hier die
gröbsten Schwierigkeiten beseitigen will, sollte beim IGP den älteren 14.29 Treiber verwenden, da
er die Kompatibilität weitgehend wieder herstellt. Darüber hinaus sollte man auch auf ein
BIOS-Update hoffen, dass aber – bedingt durch die fehlende Aktualität des Mainboards – womöglich
niemals kommen wird. Abschließend sei dann noch ein Gehäuse-Lüfter angeraten, um die Stabilität
einigermaßen zu sichern. Alles in allem ist es sehr schade um dieses Board. Denn ASUS hatte ihm ein
paar nette Funktionen spendiert, wie beispielsweise den zweiten PCI-Express X16 Slot oder den
eSATA-Ausgang direkt am Backpanel. Doch Stabilität ist nunmal eine Notwendigkeit, ohne
die man ungern leben möchte.
Elitegroup GF7100PVT-M (GeForce 7100):
Das Elitegroup GF7100PVT-M präsentiert sich mit einem erstaunlichen niedrigen Anschaffungspreis
von nur 49 Euro. Das ist durchaus erwähnenswert für ein modernes Socket 775 Mainboard. Dass dann
auch noch die onBoard-Grafik überragende Leistungen präsentiert, unterstreicht dieses Angebot nur
um so mehr. Als Manko lässt sich hier dageben die fehlende Dual-Channel Speicheranbindung nennen.
Das ist aber ein Problem, dass nicht dem Board sondern dem Chipsatz angelastet werden muss, der
sich auf allen GeForce 7 Mainboards nur mit Single-Channel präsentiert. Sehr angenehm bei diesem
Mainboard ist sicherlich auch die Anschluss-Vielfalt hinsichtlich der Grafik-Ausgabe, denn neben
D-Sub und DVI findet sich hier auch noch ein HDMI-Adapter für den DVI. Für den modernen HTPC ist
das GF7100PVT-M sicherlich eine gute Wahl. Selbst für Bastel-Anfänger eignet es sich gut, denn
für diese Zielgruppe liegt dem Mainboard noch eine illustrierte Anleitung mit bei, die den
kompletten Zusammenbau eines Rechners erklärt (sogar in deutscher Sprache).
GIGABYTE GA-G31MX-S2 (GMA 3100):
Das GA-G31MX-S2 ist eine weitgehend günstigere Ausführung des GA-G33M-DS2R. Um den niedrigeren
Preis zu realisieren hat Gigabyte die Qualität des GA-G31MX-S2 abgesenkt. Dennoch bleibt es
überdurchschnittlich und stellt somit eine Zwischenlösung zwischen High-Quality- und Standard-Mainboard.
Der Preis ist der Leistung angemessen und in Sachen Performance kann sich das G31-Board auch sehen
lassen. Im Endeffekt also ein vernüftiges Mainboard auf das man vertrauen kann. Da der IGP (wie bei
jedem GMA 3100) auf dem älteren GMA 950 basiert, sollte man hier noch dazu sagen, dass sich die Grafik
vornehmlich für ältere Spiele gut eignet und dort sogar leistungsmäßig oftmals den ersten Platz erklimmt.
Wogegen neuere Titel ihm nicht so gut liegen. Doch das ist kein Problem. Für moderne Spiele fehlt
ausnahmslos allen IGPs die nötige Leistung, so dass dieses Ungleichgewicht des GMA 3100 sogar im Sinne
des Anwenders sein dürfte.
GIGABYTE GA-G33M-DS2R (GMA 3100):
Während man qualitative Mainboards immer nur im High-End-Segment suchen durfte, bringt sie GIGABYTE
nun auch in die Mittelklasse ein. In der Tat ist dieses GIGABYTE-Board die absolute Krönung in
Sachen Qualität. Verbaut wurden effizientere Spannungswandler, Ferritkern-Spulen und
Feststoff-Kondensatoren. Das senkt nicht nur den Stromverbrauch und die Abwärme, sondern steigert
auch die Stabilität und die Lebenserwartung. Hinzu kommt eine gute Ausstattung sowie der Support
für alle aktuellen und kommenden Prozessoren mit einem FSB von 1333 MHz. Und selbst der Preis hält
sich in Grenzen. Das GIGABYTE-Mainboard ist ein echtes Schnäppchen, denn selbst eine halbwegs
vergleichbare Qualität ist in dieser Preisklasse nicht zu bekommen. Tatsächlich ist es mit seinen
89 Euro auch kaum teurer als ein herkömliches G33-Mainboard. So dass man hier gefahrlos zugreifen
kann. Eine Auffälligkeit zeigte sich nur bei der Speicheranbindung, die offiziell nur bis 800 MHz
angeboten wird, obwohl der Chipsatz auch 1066 MHz Speicher unterstützen müsste. Dies ist aber wohl
ein Merkmal, dass wahrscheinlich in einem zukünftigen BIOS-Update behoben wird.
Jetway P4M9MP (Unichrome Pro):
Das Jetway ist ein sehr einfaches Mainboard, dass vornehmlich für 2D-Büro-Rechner vorgesehen ist.
Die Abwärme ist so gering, dass die Northbridge mit einem kleinen und die Southbridge
gleich ohne Kühlkörper auskommen kann. Dank PCI-Express X16 Slot und einem Core 2 Duo Support bis
hin zu einem FSB von 1066 MHz, eignet sich das Mainboard auch für aktuellere Hardware. Bedauerlich
ist nur, dass die Speicheranbindung sehr bescheiden ist. Hier lassen sich die verbauten
DDR2-Module leider nur mit maximal 533 MHz betreiben. Hinzu kommt, dass nur ein Single-Channel-Betrieb
möglich ist, was dann zu einem echten Problem werden kann. So ist effektiv nur ein Speicherdurchsatz
von 4,3 GByte/s möglich. Hätte VIA im letzten Update seines Chipsatzes
nicht nur den Core 2 Duo Support hinzugefügt, sondern auch den integrierten Speicherkontroller
aktualisiert, dann hätte dieses Mainboard für viele Standard-PCs eine attraktive Unterlage werden
können. Denn mit einem Preis von unter 40 Euro stellt es wohl eins der preiswertesten Core 2 Duo
Mainboards dar, die sich auf dem Markt befinden. So bleibt es aber wohl dem einfachen Büro-Betrieb
überlassen, wo auch die magere Speicheranbindung nicht so stark ins Gewicht fällt.
MSI 946GZM (GMA 3000):
Das MSI-Board ist ein weitgehend zufriedenstellendes Mainboard. Zwar sollte man die
Wärmeentwicklung im Auge behalten und ihm für heiße Sommermonate vielleicht einen Gehäuse-Lüfter
zur Seite stellen, doch echte Probleme waren nicht zu finden. Statt Probleme fanden sich jedoch
Einschränkungen, die ebenfalls nicht im Interesse des Anwenders sein dürften. Schuld ist nicht das
Board, sondern der verwendete Chipsatz. Er gestattet nur einen FSB von 800 MHz und kann daher nur
die leistungsärmeren Core 2 Duo Prozessoren unterstützten. Etwas unverständlich ist, warum MSI
dies auf der Produktseite nicht explizit klarstellt. Dort ist nämlich nur die Rede von einer
allgemeinen Core 2 Duo Kompatibilität, ohne Einschränkung. Auch die nachträglich versprochene
Übertaktbarkeit des FSB auf 1066 MHz, um den Support vielleicht doch noch zu erzwingen, war auf
unserem Testexemplar nicht realisierbar.
Allgemeines Fazit:
Während VIA sich wohl in den
OEM-Markt drängen möchte, versucht Intel es gleich jedem Kunden recht zu machen. Leider nagt man damit
etwas am Image von Herstellern wie ASUS oder MSI, die sich auf Chipsätze wie dem i946GZ oder dem
G965 eingelassen haben. Oder besser gesagt, auf deren experimentelle IGP-Architektur vertrauten.
Dieses Vertrauen war ganz offensichtlich nicht gerechtfertigt, wobei MSI die Problematik im 946GZM
noch gut in den Griff bekam. Dort hatte man ja nur den GMA 3000 verwendet, der von Haus aus
beschnitten ist und somit kaum Probleme aufzeigen konnte, selbst wenn er wollte. Anders verhält es
sich bei ASUS, die dank des GMA X3000 auf dem P5B-V Mainboard keinen Fuß mehr vor den anderen
bekommen. Stattdessen stolpert man sich vorwärts, in der Hoffnung, dass dem Anwender gar nicht
auffällt, dass sich das Mainboard schon wieder aufgehängt hat. Deshalb sei auch gesagt, dass das
P5B-V eines der schlechtesten Mainboards war, die unser Testlabor je erlebt hat.
So zeigt sich hier, dass man Altbewährtem dem Vorzug geben
sollte. Sofern es dem Anwender natürlich nur um Stabilität geht. In dieser Disziplin ist VIAs
Chipsatz sehr erprobt, denn alle Ungereimtheiten, die vor Urzeiten noch auftraten, sind mit der
Zeit erfolgreich ausgemerzt worden. Nur fehlt einem dann leider die Performance, wie sie das
MSI-Board mit dem GMA 3000 und das ASUS-Board mit dem GMA X3000 unter Beweis stellen (trotz aller
Probleme). Hier greift Elitegroup mit dem GF7100PVT-M ein. Hier gibt es nicht nur einen erprobten
IGP, auch die Performance kann - trotz Single-Channel-Speicheranbindung - überzeugen. Und der Preis
schmeckt auch.
Wer aber übermäßige Qualität und eine unnatürlich lange
Lebenserwartung anstrebt, der ist mit Gigabytes High-Quality-Mainboards gut beraten. Das nötige
Kleingeld vorausgesetzt. Beide Board verwenden den GMA 3100, hinter dem sich
der alte – aber dennoch leistungsstarke – GMA 950 verbirgt. Mit dieser eigentlichen Not-Lösung
hat sich Intel noch gut aus der Affäre ziehen können. Die Anwender wird es freuen, denn erstmals
bekommt man wieder einen vernünftigen IGP, bei dem Stabilität, Kompatibilität und Leistung stimmen.
Letzteres nicht zuletzt deswegen, weil der GMA 3100 immer noch reichlich Aufgaben auf den Prozessor
abwälzt. Doch dass lässt sich verschmerzen, wenn unterm Strich das Richtige dabei herauskommt.
Mk1: 07.10.07 [zk] Mk2: 10.02.08 [zk]
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