ABIT
ZM6 |
Hardware/Motherboards |
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Der Hardware Doktor
Ich glaub er hat Fieber
In Sachen Hardware Monitoring verfügt das Board über alles Wünschenswerte. Mit einem
Winbond W83977EF Chip ausgestattet, unterstützt das ZM6 von Haus aus die
Überwachung der CPU- und Systemtemperatur. Der CPU Temperatursensor befindet sich -
Sockel üblich - direkt unter der CPU, dies führt natürlich zu einer deutlich genaueren
Temperaurmessung als bei den Slot 1 CPUs, bei denen der Temperaturfühler nur "in der
Nähe der CPU liegt". Für die CPU Temperatur kann im Bios ein Grenzwert angegeben
werden, bei dem das Board Alarm schlägt. Die default Einstellung beträgt 70°C.
Zusätzlich ist aber noch ein dritter Anschluß für einen Temperaturfühler vorhanden,
auf dem lediglich ein 10 Ohm Temperaturwiederstand angebracht werden muß. Somit läßt
sich noch eine weiter beliebige Temperatur ablesen. Wie mittlerweile üblich können
auf dem Boardzwei drehzahlüberwachte Lüfter angeschlossen werden.
Alle Ausgangswerte des Winbond Chips lassen sich nicht nur
im Bios ablesen, sondern auch mit dem auf der Treiber CD beiliegenden Winbond Hardware
Monitor Software überwachen. Für jeden Temperaturwert kann eine Maximaltemperatur
eingegeben werden, bei der das Programm Alarm schlägt und den User mit einem Popupwindow
auf die Situation aufmerksam macht. Das gleiche gilt auch für die angezeigten
Spannungswerte. Sollte also Ihr Netzteil einmal Aussetzer haben und eine Spannung zu hoch
werden, so wird Ihr PC Sie sofort auf diese Mißstand aufmerksam machen. Für Overclocking
Fans ein sehr nützliches Tool, wo wir auch gleich schon beim nächsten Thema wären
Overclocking und Stabilität
rock 'n' roll baby
Wir haben das ZM6 mit allen verfügbaren Celeron Modellen den unterschiedlichsten
Tests unterzogen. Besonders interessierte uns dabei die Stabilität des Boards bei 100Mhz
FSB. Die Frage ist nur, wie testet man die Stabilität einer Hardware mit einem von sich
aus schon nicht besonders stabilen Betriebssystem. Ganz einfach, man nimmt ein anderes!
Deshalb haben wir bei diesem Test erstmals einen anderen Weg eingeschlagen und das ZM6
zuerst unter Linux und dann unter Windows 98 getestet. Die Installation der neusten RedHat
Distribution lief absolut einwandfrei ohne Probleme und auch während des Betriebs schlug
sich das ZM6 ausgezeichnet. Lediglich das Optimieren des IDE Transfermodes mit hdparm und
den -X und -u Optionen führte zu Problemen und das System hing sich kurzerhand auf. Dies
ist allerdings nicht ungewöhnlich, denn bereits in der Manpage zu hdparm heißt es
"Fiddling with this can be both needless and risky". Aber wir testen eben alles!
Auch unter Windows 98 machte das Board einen ausgezeichneten
Eindruck und lief extrem stabil. In einem 24 Stunden Dauertest haben wir gängige
indizierte 3D Shooter im Dauerlauf getestet und hatten nicht einen Absturz zu beklagen.
Jegliche Skepsis gegenüber dem neuen ZX Chipsatz, die wir zu Beginn natürlich auch
hatten, scheint also unbegründet zu sein.
Das uns der Standard Betrieb noch lange nicht reicht, können
Sie sich sicherlich denken. Also haben wir das ZM6 bis an die Grenzen getrieben. Und da
wir niemals unten Anfangen, legten wir gleich beim 333er Celeron die 100Mhz an. Leider
ohne Erfolg. Selbst bei 2.3V gab es beim booten Fehler. Linux nahm uns diese Aktion noch
übler und versagte schon beim Dekomprimieren des Kernels. Linux ist da nun einmal etwas
pingelig und eignet sich deshalb auch so gut als Overclocking-Test.
Nach dem 333Mhz Prozessor widmeten wir uns der 300er Version.
Die Überraschung war groß, was der 333er nicht schafft, kann der 300er besser. Das Baby
bootete schon bei 2.05V mit 504 Mhz. Allerdings lief der Prozessor nicht stabil, beim
Kompilieren des Linux Kernels trat der berüchtigte "Interal Compiler Error"
auf. Das beste Anzeichen dafür, daß man der CPU etwas zuviel zugemutet hat. Auch mit
2.3V ließ sich dieser Umstand leider nicht ändern. Das selbe Bild trat übrigens bei
4.5x115 = 517Mhz auf. Richtig stabil lief das System bis maximal 463Mhz. Dort aber schon
bei 2.10V.
Insgesamt ergab sich bei den PPGA CPUs das gleiche Bild wie
bei den Slot 1 Celeron CPUs.
Celeron 300 PPGA |
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Celeron 333 PPGA |
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4.5 x 75 (2.0v)
4.5 x 83 (2.0v)
4.5 x 100 (2.10v) |
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5.0 x 75 (2.0v)
5.0 x 83 (2.00v)
5.0 x 100 Fehler beim booten |
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Celeron 366 PPGA |
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Celeron 400 PPGA |
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5.5 x 75 (2.0v)
5.5 x 83 (2.10v)
5.5 x 100 Absturz |
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6.0 x 75 (2.10v)
6.0 x 83 Bootfehler
6.0 x 100 Nie im Leben |
Auch hier sieht es so aus, als ob in der Regel 463 Mhz die
obere Grenzen für die Celerons sind. Daran kann auch ein ABIT Board leider nicht viel
ändern. Allerdings scheinen die PPGA CPUs dennoch ein bißchen besser fürs Übertakten
geeignet zu sein als die Slot 1 Versionen. Unter diesen schaffen es nur die wenigsten
überhaupt mit 504Mhz zu booten. Sieht so aus, als ist der Celeron 300 PPGA der neue Stern
am Overclocking-Himmel.
In der Kombination ZM6+Celeron 300 PPGA@450 verrichtet das
ZM6 jetzt in unserem heimischen Mail und Webserver seine Dienste und läuft seit 10 Tagen
am Stück ohne einen Aussetzter. Zwischendurch haben wir unter X-Windows gleichzeitig 50
mal hintereinander den Kernel kompilieren lassen (unserer Meinung nach immer noch der
Overclocking Test Nummer 1), dabei ständig einen 200 Seiten TeX Dokument formatiert und
Postscriptdokumente mit Ghostscript ausgedruckt. Gleichzeitig fungierte der Rechner noch
als SAMBA- und Webserver für einen Windows98 Client. Wenn das keine Höchstbelastung ist,
was dann ?
Schon bei den ersten Versuchen stellte sich ein Nachteil der
Sockel 370 CPUs heraus. Leider sind hier abenteuerlichen Kühlerkonstruktionen wie
Sandwichkühler oder 3fach Bestückung mit Lüftern nicht mehr möglich und der der
Kühlkörper ist natürlich deutlich kleiner. Dementsprechend fatal wirkt sich ein
schlechter Kühler auf die CPU Temperatur aus. Übrigens kann für den Sockel 370 auch
jeder Sockel 7 Kühler benutzt werden. Obwohl der Sockel 370 mehr Pins hat, ist die
Größe gleich. Gute Sockel 7 Kühler dürften damit wieder voll im Rennen liegen. Evtl.
schaffen wir mit einem guten Kühler ja auch noch die 504Mhz.
Fazit
Ein echtes ABIT
Das ZM6 ist ein echtes ABIT Board, mit allen Features, die man von ABIT
gewohnt ist. Mit den Überwachungsfunktionen bietet das Board für Overclocking Fans noch
einmal deutlich mehr als das berühmte BH6 und nahezu alle Features des BX6 Rev. 2. und
das zu einem günstigeren Preis. Die Einschränkungen des ZX gegenüber dem BX Chipsatz
werden die meisten Anwender kaum zu sprühen bekommen. Besonders beeindruckt hat uns die
Stabilität, auch bei 100Mhz FSB und darüber. Mit dem ZM6 hat ABIT Qualität, üppige
Ausstattung und einen niedrigen Preis unter einen Hut gebracht. Und auch der Celeron PPGA
Prozessor liegt im Preis unter der Slot 1 Version.
Der einzige wirkliche Nachteil eines Sockel 370 Boards liegt
darin, daß man auf die Celeron PPGA CPUs festgenagelt wird. Die Option Pentium II oder
Pentium III, die einem bei den Slot 1 Boards noch offen steht, hat man leider nicht. Aber
haben wir nicht alle in der Vergangenheit nicht schon oft genug die Erfahrung gemacht:
"Neuer Prozessor, neues Board".
Das ABIT abschließend zu bewerten fällt etwas schwer.
Schließlich muß man auch den Vergleich zu den BX Boards wahren. Die "nur"
256MB Hauptspeicher und 4 Busmaster Slots müssen sich ja irgendwo in der Bewertung
niederschlagen, obwohl die meisten sie nicht brauchen werden. Deshalb haben wir bei der
Ausstattung und Performance 5 Sterne gegeben. Insgesamt sind aber schon wieder einmal 6
Sterne herausgekommen. Eins ist auf jeden Fall klar: Das ABIT ist zur Zeit "das"
Sockel 370 Board für alle, die Geld sparen möchten und ihren PC trotzdem bis an die
Grenzen auzreizen wollen. Die Kombination ZM6+Celeron 300 PPGA wechselt schon für ca. 325
DM den Besitzter. Sollte diese Kombination dann noch in die Hände eines Tweakers gelangen
..... rock 'n' roll baby!
Top Ausstattung, super Qualität, niedriger Preis,
was will man mehr?
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