Der i848P im Detail
Ein ebenbürtiger Gegner
Wie üblich der Blick auf das Blockdiagramm:
Deja Vu? Keinesfalls!
Produktvielfalt war schon immer ein Fremdwort
für geschäftstüchtige Hersteller. Im Falle des i848P ist dies jedoch von
Vorteil. So profitiert er als LowBudget-Chipsatz nicht nur von sparsamer
ausgestatteten und somit günstigeren Mainboards, sondern ist technisch auch fast
auf einer Höhe mit dem gut 50 % teureren i865PE Mainboards oder den 100 %
teureren i875P Mainboards. Betrachtet man das Blockdiagramm, vermisst man im
Gegensatz zum i865PE oder zum i875P nur den zweiten Speicherkanal. Alle anderen
Funktionen scheinen vorhanden zu sein.
Die technische Herabsetzung, die sich über
das veränderte Mainboard-Layout auswirkt, ist dagegen schon einschneidender für
die Funktionen des Chipsatzes, aber ebenso unkritisch. Da nun ein Speicherkanal
entfernt wird, verschwinden auch gleichzeitig zwei mögliche Speichersteckplätze
und die maximale Bestückung reduziert sich auf 2 GB. Nun könnte man
kostenintensiv das Mainboard-Layout mit weiteren Speichersteckplätzen ergänzen,
wie es beispielsweise beim ASUS P4P800S-E Deluxe der Fall ist, doch laut Intels
White-Papers unterstützt der Chipsatz ohnehin nur höchstens 2 GB. Dies scheint
tatsächlich mehr eine Anweisung als denn eine Unzulänglichkeit zu sein.
Schließlich soll und darf der i848P nicht allzu sehr mit den rentableren i865
und i875 Chipsätzen bzw. deren Mainboards konkurrieren.
Eine weitere technische Herabsetzung scheint
ebenfalls eine rentable Natur vorzuweisen. Damit ist der Einsatz von nur 5
PCI-Slots bei den bisher präsentierten i848P Mainboards gemeint. Obwohl die
verwendete Southbridge auch einen mehr bieten könnte (was in der Regel auch
üblich geworden ist, auch wenn 6 PCI-Slots nur selten zum produktiven Einsatz
kommen), ist auch dies nur eine Option um den Endkundenpreis des Mainboards zu
drücken, oder eben die Marge zu maximieren. Praktischerweise (nicht unbedingt
bei jedem i848P Board zu finden) entfernt man hierfür den PCI-Slot, der sich
direkt unter dem AGP-Slot befindet und schafft somit Freiraum für platzfressende
Grafikkarten bzw. für größere Grafikkarten-Kühlelemente und zwar ohne dabei
einen weiteren PCI-Slot zu verdecken.
Getreu der innigen Brüderlichkeit zwischen
i848P, i865PE sowie i875P, teilen sich diese Chipsätze auch ein kleines Manko,
welches von ihrem 800MHz FSB Support ausgeht. So sind sie alle drei nicht in der
Lage bei einem Prozessor mit 800 MHz FSB (entsprechend 4x 200 MHz) DDR333
Modulen mit dem empfohlenen Takt zu betreiben. Effektiv laufen daher die DDR333
Module nicht mit erhofften 166 MHz sondern nur mit 160 MHz. Der Grund hierfür
ist ein festdefiniertes Taktverhältnis zwischen FSB und Speichertakt, welches
nicht sehr viel Spielraum bietet. Diese kleine Schwäche kann man jedoch
entschuldigen, da sie nur in dieser Konstellation (800 MHz FSB bei DDR333
Speicher) auftritt und sich wohl sowieso nicht viele Anwender einen solchen
Prozessor mit weniger als DDR400 Speicher einsetzen würden.
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