TweakPC



Datenschutz: Überwachung ausschließlich für schwere Straftaten

Freitag, 07. Dez. 2007 10:05 - [fs]

Das Bundesinnenministerium begründet die Vorratsdatenspeicherung damit, schwere Straftaten besser überwachen zu können. Ist dies wirklich der Fall?

Behauptung: Die Überwachung erfolgt ausschließlich zur Bekämpfung schwerer Straftaten.

Falsch. Ein Missbrauch zu anderen Zwecken kommt immer wieder vor.

Fälle wie die Journalistenbespitzelung durch den BND zeigen immer wieder, dass Sicherheitsgesetze missbraucht werden. Neben Journalisten haben auch staatskritische Aktivisten wie Globalisierungskritiker mit Missbrauch zu rechnen. Weil staatskritische Journalisten und Aktivisten zu unser aller Nutzen handeln, sollte uns ihre Freiheit nicht gleichgültig sein.

Das Bundesverfassungsgericht warnt: „Die Befürchtung einer Überwachung mit der Gefahr einer Aufzeichnung, späteren Auswertung, etwaigen Übermittlung und weiteren Verwendung durch andere Behörden kann schon im Vorfeld zu einer Befangenheit in der Kommunikation, zu Kommunikationsstörungen und zu Verhaltensanpassungen […] führen.“ Die ehemalige Präsidentin des Bundesverfassungsgerichts, Frau Prof. Dr. Limbach, wird noch deutlicher: „Eine demokratische politische Kultur lebt von der Meinungsfreude und dem Engagement der Bürger. Das setzt Furchtlosigkeit voraus. Diese dürfte allmählich verloren gehen, wenn der Staat seine Bürger biometrisch vermisst, datenmäßig durchrastert und seine Lebensregungen elektronisch verfolgt.“

Außerdem zeigt die Erfahrung, dass Zugriffsbeschränkungen mit der Zeit immer weiter aufgeweicht werden. Es finden sich immer mehr Behörden und immer mehr Fälle, in denen die Überwachungsmaßnahmen oder die gesammelten Daten nützlich sind. Schlussendlich wird die Überwachung oder Datenabfrage in allen Fällen erlaubt, in denen sie irgendwie einmal nützlich sein könnte.
Quelle: Daten-Speicherung.de

Werden Sie gegen die neuen Gesetze aktiv! Ihre Privatsphäre steht auf dem Spiel!


Unterstützen Sie die Sammelklage gegen die Vorratsdatenspeicherung und gehen Sie auf Demonstrationen. Informieren Sie sich vor der nächsten Wahl, welche Partei welche Ziele verfolgt.
Und ganz wichtig: Informieren Sie andere Leute über die neuen Techniken, nicht jeder ist technisch so versiert, dass er die volle Tragweite erkennen kann.

Es gibt Wege zu handeln, nutzen Sie diese!
Verwandte Testberichte, News, Kommentare
ueber TweakPC: Impressum, Datenschutz Copyright 1999-2024 TweakPC, Alle Rechte vorbehalten, all rights reserved. Mit * gekennzeichnete Links sind Affiliates.