Intel Core i7 3960X im Test - Sandy Bridge-E Extreme Edition mit 6 Kernen
Sandy Bridge-E - Extreme Desktop Prozessor
Es ist wieder einmal so weit. Intel präsentiert seine neue High-End
Desktop Plattform mit Sockel 2011 und dem Sandy Bridge-E Prozessor.
In der oberen Leistungsklasse hat der Sandy Bridge in Form von diversen
Quad-Core Modellen für den Sockel 1155 vor gut 10 Monaten die vorangegangenen Quad-Cores der
Nehalem Architektur auf dem Sockel 1156 abgelöst. Erreicht hat sie dies
durch verkürzte Pipelines und durch ihren breiten Ringbus, der im Core i7
2700K die Daten im Prozessor mit bis zu 125 GB/s transportiert. Nennenswert
wäre auch der neue Befehlssatz mit breiteren Registern (AVX), der jedoch auf
die Unterstützung von Software-Entwicklern angewiesen ist und dessen
Potential sich erst noch in Zukunft entfalten wird. Alles in allem hat diese
Architektur Intel weit nach vorne gebracht und den Abstand zu den AMD
Prozessoren ausgebaut.
Man sollte nun meinen, dass die Sandy Bridge als Erfolgsmodell und als
Segen für Intel gefeiert wird. Doch bevor man sich zu dieser Aussage
hinreißen lässt, muss man auch die Kehrseite der Medaille betrachten. Denn
durch ihren Katapult-Start und die fehlende Konkurrenz bei AMD konkurrierte
die Sandy-Bridge in erster Linie mit Intels hauseigenen Hexa-Core Modellen
der Westmere-Architektur auf dem Sockel 1366.
Das schlimme daran ist vor allem, dass in vielen Benchmarks die
Sandy-Bridge mit ihren vier Kernen, dem Westmere mit sechs Kernen davon
fliegt. Ein Problem, dass sich vor allem finanziell äußerte. Denn
schließlich war und ist der Hexa-Core-Westmere um ein vielfaches teurer, als
die preisbewusste Sandy Bridge CPU, die dazu auch noch gigantisches Overclocking
Potential besitzt. Gerade der Core i7 2600K ist so - zum für Intel eher
geringen Preis von unter 300 Euro - zur aktuellen "most wanted" Desktop-CPU
geworden.
Um nun wieder klare Verhältnisse zu schaffen, und damit der Kunde weiss
wofür er sein hart verdiehntes Geld ausgiebt, wird der Sandy Bridge
Prozessor auf bis
zu sechs Kernen aufgebohrt. Damit löst sie im High-End Bereich die Sockel
1366 Westmere-Architektur ab. Diese sogenannte "Sandy Bridge-E" Serie,
soll mit ihrer Performance wieder für den nötigen Abstand zwischen
Sockel 1155 und dem neuen Sockel 2011 sorgen. Für mehr Geld soll es hier
also auch wieder mehr Leistung geben. Mehr Geld bedeutet in unserem Fall,
also dem von
uns getesteten Top Models der neuen Serie, dem Intel Core i7 3960X, die
üblichen 1000 Euro. Damit hat man quasi den vierfachen Preis einen Sandy Bridge Core i7
2600K. Wie viel Performance man dafür mehr bekommt, dass wollen wir auf den
folgenden Seiten untersuchen.
In unserem Test haben wir uns dabei dem zentralen Thema gewidmet, welches
wohl allen auf den Fingern brennt, oft in test Test aus Zeit oder
Recourcenmangel zurück steht. CPU Leistung wird heute für
Standardanwendungen kaum noch benötigt, selbst kleinere CPUs sind da schnell
genug. Schon bei unserem Test des AMD
Bulldozers haben wir daher unseren Benchmarkdurchlauf entsprechend auf
Multi-Core Anwendungen und den Einsatz für Extrem-Gaming umgestellt.
Auch Intels neue X79 Sockel 2011 Plattform testen wir zusammen mit zwei Radeon HD 6970 Grafikkarten im CrossFire-Betrieb.
Und natürlich steht auch wieder Eyefinity-Gaming mit drei Full-HD Monitoren auf dem Programm.
Immerhin soll auch der Sandy Bridge-E Prozessor ja für Hardcore Gamer
gemacht sein. Da der Intel Core i7 3960X laut Intel eine so hohe Leistung
haben soll und mit seinem Quad Channel Speicherinterface ordentlich
Speicherdurchsatz bietet, haben wir dieses mal noch einen drauf gesetzt und
eine weitere Radeon HD 6970 dazu geschnallt und vergleichen den i7 2600K und
den i7 3960X zusätzlich auch unter Crossifre X im Tripple Modus.
Ein so extremer Prozessor will auch extrem getestet werden und die
Spiele-Performance äußerst sich heute in hohen Auflösungen mit gleich
mehreren Bildschirmen. Wir wollen wissen, was
dieser Prozessor in Sachen Gaming kann und das geht nur in Verbindung mit ordentlich
Grafikpower.
Auf einen Vergleich
zum bisherigen Flaggschiff, dem Intel Core i7 990X müssen wir leider
verzichten, weil Intel uns ein vermutlich defektes Exemplar der CPU hat
zukommen lassen, welches wir auf keinem unserer Testboards in Betrieb nehmen
konnten. So blieb uns nur der Vergleich mit dem besten Vier-Kerner dem i975 auf
dem Sockel 1366.
Unseren normalen Benchmark-Lauf für CPUs und APUs haben wir wie gewohnt mit einer Gainward GeForce GTX460 GLH durchgeführt, um hier eine Vergleichbarkeit zu
den älteren Prozessoren zu gewährleisten.