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Drive Image Pro 3.0

Software

Imagedateien - wozu? 

Sicherlich brauchen wir hier nicht mehr den Sinn und Zweck von Backups zu erläutern, wer Opfer eines Datenverlustes geworden ist, kennt die Notwendigkeit einer guten Datensicherung. Das Problem liegt vielmehr in dem Arbeitsaufwand, der für eben einer solchen brauchbaren Sicherung betrieben werden muss. Das Backup sollte schnell und möglichst ohne großes herumklicken anzufertigen sein, gleiches gilt für das Zurückspielen. Drive Image Pro von PowerQuest stellt hierzu auf Microsoft Systemen eine mächtige Lösung dar!

Drive Image

Drive Image liegt mittlerweile in der Version 3 vor (Version 4 steht in den Startlöchern), natürlich können Images von älteren Versionen noch zurückgeschrieben werden. Aber erst einmal der Reihe nach: Drive Image erstellt ein exaktes Abbild (daher auch der Name "Image") einer ganzen Festplattenpartition! So lässt sich beispielsweise Ihre komplette C-Partition in einem Image einfrieren. Zerschießen Sie sich Ihre C-Partition durch wildes Ausprobieren neuer Programme, so können Sie binnen Minuten das System so restaurieren, wie Sie es zum Zeitpunkt des Backups verlassen haben - inkl. aller Einstellungen und Optimierungen die Sie vorgenommen haben. Für den Fall, dass selbst Windows nicht mehr gestartet wird, können Sie sich bei der Installation Notfalldisketten anlegen lassen, mit denen alles erledigt werden kann. Mit der Version 3 lassen sich Dateisysteme in den Formaten FAT, FAT32, NTFS, HPFS und Linux ext2 archivieren.

DOS, Windows oder OS/2? Los geht`s!

Drive Image können Sie unter Windows 95/98/NT/3.x installieren, für Windows 2000 brauchen Sie ein Update um in den Genuss des Tools zu kommen. Für OS/2 oder nur DOS Rechner ist auch gesorgt, auf der Drive Image CD befindet sich eine Batchdatei, mit der entsprechende Disketten erzeugt werden können. Unter Windows ist es empfehlenswert, sich die Notfall-Diskette erstellen zu lassen. Startet aus irgendwelchen Gründen das Betriebssystem nicht mehr, können Sie mit diesen Disketten das Backup zurückspielen. Bei der Windowsinstallation werden auch Wechselmedien wie beispielsweise ZIP- oder JAZ-Laufwerke berücksichtigt.

Beim Start von Drive Image wird zunächst Windows beendet, Drive Image selber läuft nämlich nur im DOS. Im Startmenü des Programms haben Sie neben dem obligatorischen Beenden insgesamt mehrere Auswahlmöglichkeiten: Sie können ein neues Image erstellen, eine Partition wiederherstellen, über das Netzwerk ein Imagefile senden oder empfangen sowie eine ganze Festplatte (genauer die Partitionen), komplett auf eine andere kopieren. Letzteres Feature ist bei einem Neukauf einer Festplatte sinnvoll, um nicht Windows neu installieren zu müssen! 

Das Erstellen ist praktisch selbsterklärend, zunächst müssen die zu sichernden Partitionen angegeben werden, danach den Zielort und wie das Kind heißen soll. Die letzte Eingabe betrifft die Stärke der Komprimierung, zur Wahl stehen keine, bis zu 40% oder bis zu 50% Komprimierung. Je stärker die Komprimierung gewählt wird, desto länger dauert die Durchführung des Backups. Bei unseren Tests dauerte ein Backup einer 1,4 GB großen Windows 98 Partition mit bis zu 50% Komprimierung keine 10 Minuten!

Beim Speichern werden nur mit Daten gefüllte Sektoren berücksichtigt, leere Sektoren einer Festplatte nehmen also keinen Platz weg (das Image ist also maximal so groß wie die Daten auf der Partition). Optional können Sie dieses Feature auch ausschalten, lediglich in Hochsicherheitsumgebungen dürfte das jedoch von Interesse sein. Das Sichern des Images mit einem Passwort ist ebenfalls vorgesehen. Auch das Verteilen des Images auf mehrere Datenträger, wie beispielsweise CD-ROMs oder ZIP-Medien, hat PowerQuest berücksichtigt: Auf Wunsch zersplittet Drive Image das Backupfile in mehrere Dateien mit gewünschter Größe. Auf die CD schreiben müssen Sie die Images aber noch von Hand, dieses Feature wird die Version 4.0 mit sich bringen.

Das Wiederherstellen

Das Zurückspielen geht komfortabel: Drive Image starten, das File und die Zielpartition angeben und ab geht´s. Letztere muss auch gar nicht die sein, von der das Image erzeugt wurde, lediglich darf die Zielpartition nicht kleiner sein als die zu speichernde Datenmenge, was auf der Hand liegen dürfte. Auch erlaubt Drive Image direkt Partitionierungsarbeiten durchzuführen. Das Anlegen neuer ist damit ebenso möglich, wie Größenänderungen schon bestehender Partitionen. 

An dieser Stelle müssen wir jedoch auf den einen Fallstrick hinweisen: Wird ein Windows-Image Backup auf einem Computer mit veränderter/anderer Hardware zurückgespielt, kann es Probleme geben. Windows wird nämlich bei der Installation an die gegebene Hardware angepasst, Motherboardwechsel sollten nicht ohne eine Neuinstallation vorgenommen werden. Allerdings gibt es dennoch eine Abkürzung, wie Sie mit Drive Image die Windowsinstallation beschleunigen können. In unseren Tipps & Tricks zur Windowsinstallation finden Sie alle benötigten Infos.

Netzwerkadministratoren werden ihre helle Freude an den PowerCast Client und Server haben. Über den Netzanschluss kann so ein Image gleichzeitig an mehrere PowerCast Clients geschickt und eingespielt werden. Das spart viel Zeit. Drive Image bietet dazu an, extra Netzwerk-Client-Disketten zu erstellen. 

Als ein richtiges Schmankerl erweist sich der Drive Image File Editor, dieses Windowsprogramm erlaubt das nachträgliche Splitten und Zusammenfügen von Imagefiles. Auch Partitionen können nachträglich komprimiert und dekomprimiert werden, weiterhin lassen sich einzelne Dateien und Ordner einer Partition gezielt wiederherstellen.

Fazit

Mit einem Preis von knapp $90 erhalten Sie mit Drive Image ein ausgewachsenes Programm zur Datensicherung. In Anbetracht der Tatsache, dass ein komplettes Neuaufspielen von Windows inkl. aller Software, Einstellungen und Optimierungen durchaus mal mit ein bis zwei Tagen veranschlagt werden kann, ist das Programm durchaus seinen Preis wert!

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