Zu USA:
Wenn ich ein Hilfspaket verabschiede, in dem geregelt wird, dass Boni eingeschränkt werden können, muss ich doch auch in der Lage sein, die Regelung so zu formulieren, dass die Einschränkungen per sofort gelten. Wer weiter Geld verschleudert, bekommt die Hilfeleistungen nicht.
Das Menschen gierig sind, ist ja nichts Neues und sollte gerade Politikern bekannt sein.
Zu D:
Das sehe ich nicht ganz so. Richtig ist, dass die Managergehälter und Boni bei Inanspruchnahme beschränkt werden und bei Nicht-Inanspruchnahme nicht.
Aber Hr. Ackermann verzichtet ja nur auf die persönliche Auszahlung. Das Geld, das er für angemessen erachtet, wird ja nun auf "verdiente Mitarbeiter" verteilt.
Damit kann er schön seine Hausmacht stärken und sich absichern, gegen die Leute, die bereits an seinem Stuhl sägen.
Du weisst aber schon, dass die Amis in wirtschaftlicher Hinsicht noch viel marktradikaler denken, als wir es uns je träumen liesen. Das Hilfpaket ist ja im Kongress das erste mal durchgefallen, weil es einen Haufen Republikaner ("Parteidisziplin" gibts da nicht in dem Sinne) gab, denen die Maßnahme als zu "sozialistisch" erschien. Und dabei muss bedacht werden, dass jeder Abgeordnete in den USA nur alleine seinem Wahlkreis verpflichtet ist, in dem er die Mehrheit der Stimmen braucht. Listenwahl gibts nicht, ergo werden diese Leute sehr genau überlegen, WIE sie abstimmen - die wollen ja wiedergewählt werden
Also wenn du in den USA in so einer Lage überhaupt ein _solches_ Gesetz erlassen möchtest als Regierung, dann _musst_ du den kleinsten gemeinsamen Nenner finden, um es überhaupt durch beide Kammern durchzubringen.
Solche Details, wie die Einigung darüber, wann genau Bonizahlungen eingestellt werden müssen sind einfach nicht möglich im zur Verfügung stehenden Zeitraum.
Und beim Ackermann denke ich, dass an dessen Stuhl gerade kaum jemand sägt. Soweit ich weiss, waren er (und seine Bank) wesentlich an der Rettung der HypoRE beteiligt, die Deutsche Bank scheint vergleichsweise sehr stabil dazustehen... ich bin dem Ackermann auch nicht sonderlich zugetan, aber er macht derzeit nen richtig guten Job, finde ich.
Nun ja, ich hab halt so meine idealistischen Vorstellungen.
Was die realen Verhältnisse in den USA angeht, wirst du wohl besser informiert sein als ich.
Was Hr. Ackermann angeht: Hier gibt es wohl Unterschiede in der Bewertung, je nachdem ob sie aus Finanzkreisen oder aus Politikerkreisen kommen.
Der aktuelle Bundespräsident wäre ja mit einer Entschuldigung der Banker zufrieden. Der sich zur Wahl stellende Peter Sodann würde Hr. Ackermann sofort entlassen (wenn er das könnte).
Aber Sodann ist wieder ein anderes Thema. Und um noch einen drauf zu setzen: Ich könnte mit der Wahl gut leben.
*Nachtrag zu Hr. Ackermann*
SPD-Fraktionschef Peter Struck kritisierte den Verzicht auf den Bonus im Bundestag als "peinlichen Vorgang" und "reine Showveranstaltung." Bankmanager wie Ackermann oder dessen Vorvorgänger Hilmar Kopper hätten so getan, "als spielten sie ein gewaltiges Monopoly". Es gefalle ihm nicht, mit welcher Arroganz sie noch immer aufträten. Die Arroganz sei eine Zumutung für alle Sparer, die wegen der Zockerei einiger Bankmanager um ihre Spareinlagen fürchten müssten.
Grünen-Fraktionschefin Renate Künast sagte, es sei unglaublich, dass Ackermann überhaupt denke, er habe einen Bonus verdient. Stattdessen sollte Ackermann lieber sein ganzes Gehalt abgeben.
wenn hier alle so himmelhochjauchzend die staatliche Kontrolle loben und fordern, da stell ich mir doch ein paar Fragen:
1. "Der Staat" sind auch nur Menschen. Und die machen auch Fehler - siehe KfW + Lehmann Brothers
2. "Der Staat" sind auch nur Menschen. Und die wollen auch ihre Familien ernähren. Und Staatsdiener finanziert man über Steuern. Wenn ich mir jetzt anschaue, was ich im Moment an Steuern bezahle (~45% + 7% o.19% auf den Rest, wenn ich es ausgebe) dann wird mir ganz schlecht wenn ich daran denke, dass der Staat jetzt auch noch Banker spielen will
3. Es gibt da aktuell so einen wildgewordenen Rollstuhlfahrer, der ebenfalls Kontrollen durchsetzen will - da kommen komische Parallelen hoch
Und wenn ich von irgendwelchen dahergelaufenen Linken lese, dass diese eine Person einfach mal nach Gutdünken einsperren wollen und das auch noch für gut befunden wird, da frage ich mich doch echt, wo ich hier grad bin.
@tele:
Deine Ansichten zu Steuern sind ja hinreichend bekannt. Aber wer soll die Situatuion denn unter Kontrolle bringen, wenn nicht die Staaten?
Etwa die Selbstheilungkräfte der Märkte?
mit niedrigeren steuern gibt es mehr wirtschaftliches wachstum, mehr investitionen etc somit hilft es der wirtschaft schneller auf die füße,
die USA waren doch das beste beispiel dafür, die haben dadurch am ende ihre schulden tilgen können damals in der goldenen zeit ^^
Da hst du recht, aber das funktioiert nur bis zu einem bestimmten Level (den leider niemand genau kennt). Alles was ab da noch an Steuern gesenkt wird, kommt dann in Form anderer Belastungen wieder auf die Menschen zurück, weil staatliche Leistung entfallen, die durch private ersetzt werden müssen.
Schön zu sehen ist das z.B. an amerikanischen Schulen (öffentliche vs. private) oder den quasi nicht existenten amerikanischen Sozialsystemen.
Die Frage ist was besser ist... ein staatliches System das auf Ausgleich setzt oder ein privates, das renditeorientiert ist und im Zweifelsfall auch durch Insolvenz einfach wegfallen kann (was im für die Betroffenen günstigsten Fall dann wieder staatlich aufgefangen wird, wie in der aktuellen Situation).
Da scheiden sich die Geister seit eh und je und meine Meinung ist, dass es die Mischung macht (unsere gute, alte soziale Marktwirtschaft).
Niedrige Steuen müssen nicht unbedingt niedirige Investitionen in Bildung und das Bildungssystem bedingen. Wenn man natürlich Parteien wählt, welche eine solche Priorisierung haben, dann wird das nunmal mit deren Regierung Realität.
Ich denke Steuern sind richtig und wichtig, damit der Staat seinem Infrastrukturauftrag, Bildung und Sozialer Absicherung nachkommen kann.
Wenn ich jedoch sehe, wo teilweise riesige Mengen Steuergelder verbrannt werden oder einfach zu viel ausgegeben .
KfW, IKB und die Landesbanken sind nur ein Beispiel, das Steuer Schwarzbuch nennt noch viele mehr.
Mir stellt sich noch die Frage, ob wir wirklich über 600 Abgeordnete samt derer Ausgaben im Bundestag benötigen, ähnliches gilt für die Länderparlamente usw usf...
Aber jetzt wirds OT
Unternehmen, die die staatliche Hilfe in Anspruch nehmen, dürfen keine Dividende mehr ausschütten. Langsam frage ich mich, wer die Hilfe überhaupt in Anspruch nehmen wird.
Nachdem diese Firmen sich öffentlich schon als hilfesuchend erklären und somit für Aktienanleger uninteressant werden, da sie wahrscheinlich Kursverluste hinnehmen müssen, entfällt nun auch die Möglichkeit, wenigstens durch die Dividende noch ein paar Euro zu verdienen.
Wobei ich das schon als berechtige Einschränkung ansehe, welche wohl aus der Angst vor USA-like Zuständen ausgeht, wo man die Hilfe mal eben für Bonuszahlungen etc. verwendet.
Eine Dividende ist nur zahlbar, wenn ich Aktien besitze, also mich am wirtschaftlichen Erfolg/Misserfolg einer Firma beteilige und ist außerdem in der Höhe für alle Dividendenberechtigten gleich- damit kann man also keinen Missbrauch betreiben.
Ich sehe da jetzt keinen Zusammenhang zu irgendwelchen Bonuszahlungen, die ja meistens von denen beschlossen werden, die sie sich dann auch in die eigene Tasche stecken.
Bedenke allerdings, was die Worte "Auszahlung", "Verwendung von Steuergeldern" und "Aktienrückkauf" für Auwirkungen auf den nicht ganz so Gebildeten haben könnten
Ist zwar OT - aber trotzdem mal zu den Speicherpreisen:
Zitat:
Schwache Zahlen des südkoreanischen Chipherstellers Samsung Electronics schickten die Titel von Infineon auf Talfahrt mit minus 12,06 Prozent auf 2,260 Euro. Samsung äußerte sich vorsichtig zur Preisentwicklung für DRAM-Speicherchips und rechnet mit einem Preisrückgang um rund 30 Prozent im kommenden Jahr.
Eine Dividende ist nur zahlbar, wenn ich Aktien besitze, also mich am wirtschaftlichen Erfolg/Misserfolg einer Firma beteilige und ist außerdem in der Höhe für alle Dividendenberechtigten gleich- damit kann man also keinen Missbrauch betreiben.
Allerdings dürfte das Interesse an kurz- und mittelfristig hohen Dividenden zu einer anderen Strategie einer Firma führen, als wenn es um langfristigen Erfolg oder gar um nachhaltiges Wirtschaften geht. Eine einfache Aktienmehrheit reicht wohl aus, um bei der Hauptversammlung Ausschüttung oder Rücklage von Gewinnen zu entscheiden.
Achja... die Finanzkrise... hätte ich bloß auf mein Bauchgefühl gehört und schon vorher Gold gekauft, da die alle ja nach Gold schreien. Dann hätt ich das Gold günstig gekauft und teuer verkauft^^
Das der Wirbel um VW nicht mehr normal ist, war ja hier schon öfter zu lesen. Doch heute glich der DAX einem Tollhaus. Während Verluste im zweistelligen Bereich bei den andern 29 Vertretern des Indexes an der Tagesordnung sind, legt VW um +146% zu. In der Spitze war die Aktie über 600 Euro "wert".
Wenn die EU nun wieder Erwarten das VW-Gesetz nicht kippt und Porsche seine Übernahmepläne verwerfen sollte, kracht das Kartenhaus zusammen.
Nun bin ich mal auf die "technische Gegenreaktion" gespannt, die wir in ca. neun Stunden sehen werden.
Zockerbude!