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MSI B450 Gaming Carbon Pro AC im Test - neuer Mittelklasse Chipsatz für Ryzen 2 (8/8)

Fazit

Mit dem neuen B450 Gaming Carbon Pro AC hat MSI ein extrem attraktives Mainboard auf den Markt gebracht, das dank des B450 Chipsatz preislich deutlich attraktiver ausfällt als der größere Bruder X470 Gaming Pro Carbon AC. Die Preisdifferenz zwischen den beiden Mainboards liegt bei etwa 60 Euro und damit steigt der Preis von 130 auf etwa 190 Euro, wenn man die zusätzlichen Features des X470 nutzen möchte.

Der wohl wesentlichste Unterschied zwischen den beiden Modellen liegt im Support von Crossfire/SLI, wo das B450 deutlich abgespeckt wurde. Auch wenn das B450 Gaming Carbon Pro AC Crossfire mit zwei Grafikkarten unterstützt, merkt man schon an der fehlenden Steel-Armor-Stabilisierung am zweiten PCIe-X16-Slot, dass das Board eher für den Einsatz einer Grafikkarte ausgelegt ist.

Auch der Einsatz von zwei M.2 SSDs ist mit Einschränkungen verbunden, weil dann alle weiteren PCIe-Slots deaktiviert werden. Zwei M.2-SSDs und eine Soundkarte fallen damit schon flach. Man merkt, wer das Board mit Hardware "vollstopfen" will, der kommt hier schnell an Limits. Anders sieht es für die absolut typische PC-Konfiguration aus, bei der der User eigentlich keine Einschränkungen erfährt. Eine Grafikkarte, eine M.2-SSD, weitere Steckkarten wie Soundkarte oder einen Video-Grabber und SATA, sowie USB Geräte verpackt das B450 Mainboard problemlos.

Die Performance des B450 Gaming Carbon Pro AC liegt im wesentlichen auf dem gleichen Level wie beim X470-Platinen. Kleinere Unterschiede in den Benchmarks wirken sich in der Praxis in der Regel nicht spürbar aus, so dass die Frage nach B450 oder X470 keine Frage der Performance sondern eben der Ausstattung wird. Diese ist beim B450 Gaming Carbon Pro AC auf einem guten Niveau, was einen Mittelklasse-Chipsatz angeht. Wirklichen fehlen sollte dem Standard-PC-Anwender hier nichts.

Anders sieht es vielleicht bei Overclocking-Freaks aus. Auch wenn das Mainboard seitens des Chipsatz die gleichen Möglichkeiten zum Übertakten der Ryzen CPUs bietet wie die X470-Mainboards, so muss man auf den gewissen Luxus, wie Onboard-Buttons, Postcode-Display, CMOS-Clear-Taster usw. verzichten. Für den Gelegenheitsoverclocker der seinen PC ein wenig schneller haben möchte sicher kein Problem.

Auf der absolut positiven Seite kann das B450 Gaming Carbon Pro AC dafür einen wirklich gelungenen Kühlkörper verbuchen, der die Spannungswandler temperaturtechnisch sehr gut um Griff hat. Vor allem wenn man bedenkt, dass es sich hier um ein eher günstigeres Mittelklasse-Mainboard handelt.

Nicht weniger überrascht waren wir vom überdurchschnittlich guten Sound der Onboard-Lösung des B450 Gaming Carbon Pro AC, der an einer exzellenten Bewertung nur ganz knapp vorbei rauscht.

Das B450 Gaming Carbon Pro AC mit dem neuen B450 Chipsatz von AMD ist ein sehr gelungenes Mainboard, das sich in der Mittelklasse ansiedelt und als guter Unterbau für die meisten Konfigurationen mit Ryzen-CPUs präsentiert. Wer sich auf eine Standardkonfiguration  mit einer Grafikkarte und einer M.2-SSD beschränkt wird zum X470 kaum Einschränkungen bemerken, aber mit gut 60 Euro weniger Budget zurecht kommen, dass sich wunderbar in eine schnellere CPU oder schnellere Grafikkarte investieren lässt. Mit dem B450 Gaming Carbon Pro AC lassen sich so gute PCs nun noch günstiger zusammenstellen.

Vorteile:

  • Günstige Alternative zum X470
  • Overclocking und StoreMI wie bei X470
  • Sehr gute Chipsatzkühler
  • USB-3.1-Gen2 über den Chipsatz mit USB-Typ-A und USB-Typ-C-Anschluss
  • M.2-Thermal-Guard-Kühler
  • Zwei M.2-Ports (Nutzung des zweiten eingeschränkt)
  • Sehr gute OnBoard-Soundlösung mit ALC-1220-VB-Chip
  • Bluetooth 5.0 und WLAN mit AC-Wave-2-Standard

Nachteile:

  • Zweiter M.2-Slot mit eingeschränkter Performance
  • weniger USB und SATA-Anschlüsse als X470
  • Kein SLI möglich

03.04.18 / ar/rj

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