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Corsair SF750, SF600, SF450 Platinum im Test - SFX jetzt mit Platinum-Effizienz (4/10)

Holdup Time

Erläuterung zum Test: Die Hold-Up-Time ist die Zeit, die ein Netzteil genug Strom liefern kann, wenn am Eingang eine Stromunterbrechung auftritt. Wie ein kleiner Puffer kann das Netzteil kurzfristige Stromschwankungen oder Ausfälle ausgleichen. Der ATX-Standard gibt für diese Hold-Up-Time einen Mindestwert von 16/17 Millisekunden vor. Das Einhalten der Hold-Up-Time wird gerne von Herstellern unter den Tische gekehrt, da hierzu größer dimensionierte und damit teurere Kondensatoren nötig sind. Besonders Billig-Netzteile oder Modelle mit hoher Leistung unterschreiten daher gerne die geforderten Mindestanforderungen. In der Praxis hat das jedoch an stabilen Stromnetzen kaum auswirkungen und ist eher für den Einsatz unter schlechten Bedingungen  (wie zum Beispiel an Stromagregaten) oder bei Einsatz von USVs interessant.

Bei der Holdup-Time erwartet man bei SFX-Netzteilen grundsätzlich weniger als bei ATX-Modellen, denn das geringe Platzangebot verhindert den Einsatz großer Kondensatoren. So sehen wir beim SF750 dann auch "nur" eine Holduptime von 12.4 ms. Das Power-Good-Signal fällt korrekt 1.5 ms vor dem Spannungsabfall ab. Auffällig ist die Schwankung der 12 V Spannung nach Verlust der Eingangsspannung. Die Spannung bleibt allerdings in den Regulationsgrenzen, so dass dieser punkt zwar unschön erscheint, in der Praxis aber unbedenklich ist. Den gleichen Effekt konnten wir auch schon beim AX-Modell sehen und er scheint typisch für die aktuelle Bauart neuer Corsair-Netzteile.

Power On Voltage Rise Time - Full Load

Erläuterung zum Test: Die Voltage-Rise-Time beschreibt Parameter wie sich die Spannungen beim Einschalten des Netzteils verhalten müssen. Die Spannungen müssen innerhalb von 0.2 ms bis 20 ms von nominal 10% in die Regulationsgrenzen steigen. Dabei muss eine weiche und kontinuierliche Steigerung von 10 zu 95% des finalen Spannungspunkts erfolgen. Ein weiches Einschalten erfordert, dass die Kurve innerhalb der 10-95% Grenze eine positive Steigung hat und zwischen 0V/ms und [Vout, nominal / 0.2] V/ms liegt. Für alle 5 ms Segmente innerhalb der 10-95% Steigung muss eine gezeichnete Linie zwischen den Endpunkten des Segments eine Steigung größer oder gleich [Vout, nominal / 20] V/ms haben. Kurz gesagt die Spannung soll gleichmäßig steigen und keine Ausschläge oder Einbrüche verzeichnen. Wir führen diesen Test zunächst bei Volllast durch, da hier die Spannungen in der Regel am langsamsten steigen.

Die Timings beim Einschalten des SF750 geben ebenfalls kaum Anlass zur Kritik. Die Spannungen steigen regelmäßig und innerhalb der geforderten Zeit an. Die Sequenz der Spannungen ist korrekt. Die -12 V Spannung leistet sich ein paar kleinen Stufen, allerdings wird hier auch kein gleichmäßiger Anstieg gefordert. Auch beim einschalten sind kleine Miniwellen der 12V-Spannung zu sehen, die aber unproblematisch sind.

Power On Voltage Rise Time - Crossload

Erläuterung zum Test: Den gleichen Test, den wir bei Volllast durchführen wiederholen wir erneut, unter einer Crossload Bedingung. Das Netzteil muss in einer Crossload Situation mit  ≤ 0.1 A auf der 12V ( oder Kombination aus 12V1 und 12V2) und einer Last von 0-5A auf der 3,3 V und/oder 5 V Leitung problemlos starten. Dabei sollen natürlich auch die Bedingungen für die Rise-Time eingehalten werden.

Power On Time

Erläuterung zum Test: Die Power-On-Time bezeichnet die Zeit vom Einschalten des Netzteils (PS-On Signal auf Low) bis zu dem Zeitpunkt an dem sich die Spannungen innerhalb der Regulationsgrenzen befinden, die in der ATX-Spezifikation festgelegt sind. Die Power-On-Time muss unterhalb von 500 ms liegen. Empfohlen wird allerdings eine Zeit von unter 200 ms.

Bei der Power-On-Time ist das SF750 mit gerade einmal 43.2 ms unglaublich schnell. Die Zeit liegt weit unter den geforderten 500 ms und auch weit unter den empfohlenen 200 ms.

Power OK Delay

Erläuterung zum Test: Der Power OK Delay beschreibt die Zeit von dem Punkt an dem die Spannungen des Netzteils in den Regulationsgrenzen befinden bis hin zu dem Punkt an dem das Power OK Signal von Low auf High geschaltet wird, was die Betriebsbereitschaft des Netzteils signalisiert. Der Power OK Delay  muss zwischen 100 und 500 ms liegen. Empfohlen wird ein Bereich zwischen 100 und 250 ms.

Auch beim Power-OK-Delay ist das SF750 extrem schnell. Mit 111 ms liegt man auch deutlich unter der Empfehlung von <= 250 und klar unter den erforderlichen <= 500 ms

Einschaltstrom

Erläuterung zum Test: Der Einschaltstrom eines Netzteils steht in engen Zusammenhang mit der Lebensdauer eines Netzteils und spielt auch bei der "Kompatibilität" um Hausnetz eine Rolle. Leistungsstarke Netzteile mit zu hohem Einschaltstrom können nämlich schnell die Haussicherung auslösen. Vor allem aber wird bei jedem Einschalten ein kleiner "Stromschlag" in das Netzteil gepumpt, der zu einer schnelleren Alterung der Komponenten führt. Gute Netzteile besitzen daher einen Einschaltstrombegrenzer, der vor allem bei höher dimensionierten Netzteilen enorm wichtig ist. Relevant für den Einschaltstrom ist die Amplitude, also der kurzfristig maximal fließende Strom, aber auch die Dauer. FI-Schalter und Sicherungen besitzen nämlich eine Zeitspanne in der der maximale Stromfluss nicht überschritten werden darf. Je kürzer und niedriger der gemessene Peak beim Einschalten, um so besser für das Netzteil.

Beim Einschaltstrom gönnt sich das SF750 ein wenig mehr als die meisten Netzteile. Maximal 52 A konnten wir beim Einschalten unter Volllast messen. Der Wert ist etwas erhöht aber keinesfalls zu hoch.

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