Unter U3 versteht man Anwendungen, die sich von entsprechenden
U3-USB-Sticks aus starten lassen und sich ins bestehende System
integrieren. Gleichzeitig aber unabhängig bleiben und sich auch wieder
restlos entfernen können, ohne irgendwelche Rückstände zu hinterlassen. Sich somit also
genauso leicht wieder aus dem System abnabeln können, wie der USB-Stick selbst.
Einer der wichtigsten U3-Initiatoren ist Sandisk, die damit ihren
Flash-Produkten einen neuen Verwendungszweck zuweisen können. Mit
Sandisks Segen darf sich nun auch Microsoft in die Entwicklung des
U3-Standards einmischen. Hier zeigt man sich auch besonders
entgegenkommend, da sich der U3-Standard nicht so explosionsartig
entwickelte, wie man ursprünglich gehofft hatte.
Grund dafür ist, dass
eine echte Notwendigkeit fehlt und die Möglichkeiten auch eingeschränkt
sind. Schließlich gibt es auch die
Portable-Apps und ähnlich geartete Anwendungen, die ganz ohne
Installation und auch ohne U3-Standard auskommen. Doch obwohl sie schon
einen Großteil des aktuellen Anwender-Bedarfs abdecken, bieten sie bei
weitem nicht die Integrations-Möglichkeit, wie man sie sich von U3
erhofft. Gemeint sind Bildschirmschoner, Hintergrund-Bilder, eigene
Themes, Antiviren-Filter, Firewalls und vieles mehr. Also nicht nur die primären Anwendungen, sondern vorallem auch zahlreiche sekundär Funktionen.
Es soll praktisch das komplette System mit dem Einstecken des U3-Sticks
eingenommen werden. Doch damit dies klappt, gibt Sandisk die Führung an
Microsoft ab. So soll Microsoft den Software-Part definieren und den
aktuellen U3-Standard mitgestalten. Ihn in Zukunft sogar gänzlich
übernehmen. Kein Wunder, schließlich erhofft sich Sandisk dadurch eine
serienmäßige Implementierung von U3 in praktisch jedes
Windows-Betriebssystem.
Den U3-Hardware-Part behält sich aber Sandisk vor. So gibt es eine
klare Aufgabenteilung, die allen gerecht wird. Microsoft erhält
erstmals wieder Einfluss auf die "installierten Anwendungen" und
Sandisk spart sich Entwicklungs- und Werbe-Kosten. Dass dürfte alle zufrieden stellen, hoffentlich auch die Anwender.