Denuvo: Devil May Cry 5 durch Kopierschutz messbar langsamer

Nachdem Capcom versehentlich eine Exe-Datei von Devil May Cry 5 veröffentlicht hatte, die ohne den umstrittenen Kopierschutz Denuvo auskommt, haben die Kollegen Digital Foundry einen Performance-Vergleich mit der Denuvo-Version durchgeführt.

Die Version ohne Denuvo war für nur wenige Stunden via Steam spielbar. In dieser Zeit konnten Messungen mit einem "Mainstream-PC" auf Basis eines Intel Core i5 8400, 16 Gigabyte Arbeitsspeicher, einem Solid-State-Drive (SSD) und einer AMD Radeon RX 580 durchgeführt werden. Für den Test wurde die Grafikqualität auf die niedrigste Stufe gestellt. Die Auflösung betrug 480p im Interlace-Modus. Auf diese Weise wurde der Einfluss der Grafikkarte auf das Messergebnis minimiert, so dass die Auswirkungen des Denuvo-Kopierschutzes auf die CPU möglichst unverfälscht ermittelt werden konnten.

In der genannten Testkonfiguration lief die Denuvo-Version von Devil May Cry 5 im Schnitt sieben Prozent langsamer als die Version ohne Denuvo-Kopierschutz.

Verhältnismäßigkeit noch gegeben?

In der Praxis dürfte der Leistungsunterschied deutlich geringer ausfallen, da höhere Auflösungen und mehr Grafik-Details dazu führen, dass sich die Ergebnisse verändern. Zudem lief selbst die Denuvo-Version mit über 150 FPS, so dass der Leistungsverlust kaum relevant ist.

Dennoch zeigt das Experiment, dass Nutzer durch die Implementierung von Kopierschutzmaßnahmen wie Denuvo mehr Hardware-Leistung für ein Spiel benötigen, als es ohne Kopierschutz der Fall wäre. Bedenkt man dann noch, dass der Kopierschutz in der Regel nach wenigen Tagen geknackt ist, stellt sich die Frage nach der Verhältnismäßigkeit.