Medal of Honor - Afghanistan-Shooter im Test (6/7)

Multiplayer

Im Multiplayermodus hat sich gegenüber den beiden Betaphasen nicht allzu viel getan. Das Gameplay bleibt das selbe, ein kurzweiliger Mix aus Call of Duty und Battlefield, was durchaus eine Niesche ist, wenn auch keine große.

Die Spielmodi sind dabei stark an Battlefield angelehnt. Kampfeinsatz ist eine Kopie des Rush-Modus aus Bad Company 2, die US-Truppen müssen Ziele ausschalten oder erobern, während die OPFOR das verhindern muss. Team-Sturmlauf ist der einfache Team-Deathmatch Modus, während Ziel-Raid die Bedingungen aus Kampfeinsatz herumdreht, USA verteidigt zwei Ziele, OPFOR greift an. Und zu guter letzt gibt es noch Sektorenkontrolle, das gute alte Flaggen erobern. Gespielt werden die Modi auf acht Karten, wobei nicht alle Karten mit allen Spielmodi laufen.

Im Zeitalter von Modern Warfare gehört natürlich auch eine gewisse Soldatenanpassung dazu. Medal of Honor geht hier aber nicht ganz so weit wie Call of Duty, man kann sich lediglich zwischen einigen Waffen (die man erst freispielen muss) entscheiden und kann dann Visier (Kimme/Korn, Rotpunkt, Zielfernrohr), Lauf (Mündungsbremse, Schalldämper) und Munition (Extra Magazine, Hohlspitzgeschosse) verändern. Zur Zusatzmotivation werden beim Spielen ständig Punkte, Medaillen und Schleifen eingeblendet, die man verdient.

Zu Anfang wirkte der technische Aspekt leider einmal mehr DICE-üblich schwach. Der Punkbuster-Cheatschutz lies sich nicht installieren und der Serverbrowser zeigte nichts. nach herausragendem Support von Evenbalance für den Punkbuster und einem bereits erschienen Patch für das Spiel selbst, funktioniert nun allerdings alles Reibungslos und dem Spielen steht nichts im Weg. Auch die Server laufen gut, keine Disconnects oder schlechte Verbindungen und anders als bei Bad Company 2 funktioniert auch das Kämpfen, die Treffererkennung ist in Ordnung. Nicht in Ordnung ist das Balancing, die freischaltbaren Extras sorgen für mehr Feuerkraft, was natürlich als solches kein Problem darstellt. Problem ist vielmehr, dass die Waffen sich völlig unrealistisch und fast alle gleich verhalten. Somit lassen sich auch mit der MP7 Gegner auf Scharfschützendistanz präzise ausknippsen und der Regel gilt einfach, wer mehr Feuerkraft hat, siegt. Und mehr Feuerkraft haben meistens höherrangige Spieler.

Das Gameplay in Medal of Honor ist eine Mischung aus Battlefield und Call of Duty, schneller als Battlefield aber nicht so schnell wie Call of Duty und taktischer als Call of Duty, aber weniger als Battlefield. Also genau der Mittelweg, den es bisher nicht gab.

Trotz dessen ist der Multiplayermodus aber nichts wirklich überzeugendes, ein solider Multiplayershooter, mehr nicht. Um mehr zu sein, dafür bietet Medal of Honor zu wenig neues und wird den Kampf mit dem bald erscheinenden Call of Duty Black Ops haushoch verlieren.