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AMD Thunderbird 1000 Sockel-A

Hardware/CPUs

AMDs nächster Schlag

Nachdem wir Ihnen vor kurzem einen Test des Intel Celeron Konkurrenten AMD Duron präsentieren konnten, haben wir nun einen Blick auf den großen Bruder geworfen. Der neue Athlon (mit Codenamen Thunderbird) soll dem Intel Pentium III jetzt richtig einheizen. AMD stellt also jeder Intel CPU einen eigenen Prozessor entgegen. Der Duron hat in unserem Test doch recht deutlich gegen den Celeron II gewonnen, wir waren also gespannt, wie sich der neue Athlon schlagen würde.

Den Thunderbird gibt es mit 700, 750, 800, 900, 950 und 1.000 MHz, unser "Danke schön" geht an AMD Deutschland die uns sehr schnell mit einem 1 Gigahertz-Modell des Thunderbird versorgt haben.

Um Verwechslungen und Missverständnisse in diesem Testbericht zu vermeiden, werden wir den neuen Athlon weiter mit seinem Codenamen benennen, also Thunderbird, anstatt neuer Athlon. Wenn wir von dem "alten" Athlon reden, werden wir diesen Athlon "Classic" nennen.

Der Thunderbird wird, wie der Duron auch, nur als Sockel-A Version verkauft. Jedenfalls, was den Endkunden angeht. Es gibt zwar auch Slot-A Varianten, diese sind aber eigentlich nur für den OEM-Markt bestimmt und sollen dort nur in Verbindung mit bestimmten Mainboards verkauft werden. Es ist nämlich nicht sicher, dass der Thunderbird (in der Slot-Variante) in jedem Board tadellos seinen Dienst verrichtet. Der Grund dafür ist sehr technischer Natur:

Ein etwas größerer Exkurs

Das Businterface des Thunderbird ist nicht mehr, wie beim Athlon Classic, ein Open-Drain-Interface sondern ein sogenanntes Push-Pull-Interface. Das Open-Drain-Interface gestattet es dem Mainboard, mehrere Ausgangssignale der CPU mit nur einem Eingang zu verbinden. Das ist zwar auf den ersten Blick recht praktisch, Probleme kommen aber auf, wenn zukünftige Thunderbirds einen Bustakt von 133 MHz (DDR) anstatt der jetzigen 100 MHz (DDR) bieten sollen, da sich dabei die Signale ändern müssen. Irgendwie muss die CPU dem Mainboard ja "sagen", ob sie mit 100 MHz oder 133 MHz betrieben werden möchte.

Primitiv ausgedrückt könnte man sagen, dass durch die "Mehrfachverbindung" der Open-Drain-Technik die Signale an verschiedene Stellen gelangen, wo sie eventuell gar nichts zu suchen haben. Anders beim Push-Pull-Verfahren. Hier steht jedem Ausgangssignal ein Eingang zur Verfügung (Punkt zu Punkt Verbindung). Fehlgeleitete Signale oder Signale, die an den falschen Eingängen ankommen, kann es hierbei nicht geben.

Der Thunderbird benötigt also ein Mainboard, dass die Push-Pull-Methode unterstützt. Aus diesem Grunde laufen die Slot-A Thunderbirds auch nicht unbedingt in jedem Board. Die momentan beliebten Mainboards mit KX-133 Chipsatz sind Open-Drain-Boards, was aber nicht zwangsläufig bedeuten muss, dass der Slot-TBird nicht in diesen funktioniert. Ein Open-Drain-Mainboard bietet zwar die Möglichkeit, mehrere Ausgangssignale mit einem Eingang zu verbinden, aber ein Muss ist das nicht. Dementsprechend müsste der Slot-TBird in KX-Mainboards, die nur Punkt zu Punkt Verbindungen nutzen, anstandslos laufen.

Da AMD den Thunderbird für den Slot-A nur für OEMs vorgesehen hat, wird für Endkunden offiziell kein Support für diese CPU geboten. Bei Problemen steht man also ziemlich alleine da. Wir würden daher, zumindest was den augenblicklichen Stand der Dinge angeht, nur zu einem Sockel-A Thunderbird raten - auch wenn manche Händler unverständlicherweise die Slot-Version anbieten.

Demnächst werden wohl KX-133 Boards auf den Markt kommen, die den Slot-Thunderbird offiziell unterstützen (von ASUS ist ein K7V-T in Planung) und die auch offiziell von Herstellerseite supported werden. Wer sich aber jetzt eine Thunderbird-CPU zulegen möchte, der sollte die Sockel-Version nehmen, denn über kurz oder lang wird es sowieso keine Slot-CPUs mehr geben.

So schaut's aus

Auf dem Bild sehen Sie links den AMD Athlon (Thunderbird) Prozessor und rechts daneben seinen kleinen Bruder den AMD Duron Prozessor. Deutlich erkennt man, dass die Prozessoren zwar gleich aufgebaut sind, aber der Die des Duron etwas kleiner ist, als der des T-Bird. Ebenfalls zu erkennen ist die unterschiedliche Farbe des Dies. Während der Duron immer einen grünen Die hat, kann dieser beim Thunderbird grün oder blau sein. Daran lässt sich erkennen, wo der Thunderbird gefertigt wird. Grün steht hierbei für Austin (FAB 25), blau für Dresden (FAB 30). Fakt ist, dass die CPUs, die aus Austin kommen, noch in Aluminiumverdrahtung gefertigt werden während die aus Dresden auf die neuere Kupferverdrahtung setzen. Unterschiede in den technischen Spezifikationen gibt es allerdings nicht.

Wieder wichtig: Der Kühler

Wenn Sie unseren Duron-Test gelesen haben, können Sie diesen kurzen Abschnitt problemlos überspringen, denn was wir beim Duron geschrieben haben, können wir hier nur wiederholen. Da das Thema aber wirklich wichtig ist, möchten wir nochmals darauf hinweisen.

Achten Sie beim Kauf eines Thunderbirds darauf, dass man Ihnen auch einen passenden Kühler verkauft. Viele Händler werden Ihnen sagen, dass ein Sockel370-Kühler (für die neuen Celeron- und Pentium III-Prozessoren) auch auf den Sockel-A passen. Und das ist noch nicht einmal gelogen. Auf den Sockel-A passen die Kühler nämlich, nur bedeutet das nicht zwangsläufig, dass sie auch hundertprozentig auf dem Prozessor sitzen! Wir haben mehrere Kühler ausprobiert und können nur sagen: Es ist Glückssache! Mal sitzt ein Sockel370-Kühler richtig auf der CPU und mal nicht. Verlangen Sie also auf jeden Fall einen Sockel-A Kühler, schließlich möchten Sie die Kühlung der neuen CPU keinem Glücksspiel aussetzen und sie durch einen falsch sitzenden Kühler "abrauchen" lassen - was durchaus passieren kann! Verschlimmert wird die Situation auch noch dadurch, das einige Sockel370 Kühler nun einfach schnell durch einen Aufkleber zu Sockel-A-Kühlern befördert werden. Nun aber weiter mit dem Thunderbird.

Thunderbird im Vergleich zum Pentium III

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