Spiele
Das Steckenpferd jeder Voodookarte waren schon
immer die Spiele. Auch bei der aktuellen Voodoo3 sieht das nicht anders aus. Wir
hatten keinerlei Probleme, irgendwelche Spiele "ans Rennen" zu
bringen. Typisch Voodoo: Egal ob Turok 2, Expendable, Kingpin, Quake, Requiem,
Half-Life, Incoming oder Rouge Squadron usw. angesagt war, mit der Voodoo3 kein
Problem. Keinerlei Treiberschwierigkeiten oder andere Probleme mit der
Spielkonfiguration traten auf. Richtig heimisch fühlt sich die V3 natürlich
bei Quake II, hier ist die Karte echt unschlagbar.
Ähnlich wird es wohl auch bei Quake III
aussehen. 3dfx hat bereits einen Beta-Treiber für die kommende Version des
Kult-Shooters fertig. Wir haben hier auf einen Test (und die Benchmarks)
verzichtet, da sowohl das Spiel als auch der Treiber noch im Beta-Stadium sind.
Ein Test wäre wenig aussagekräftig. Der Quake III Benchmark ist ja sowieso in
die Schußlinie geraten, da er offenbar noch fehlerhaft ist. Es dürfte aber
anzunehmen sein, daß die Voodoo3 auch beim dritten Teil von Quake die
schnellste Karte sein wird.
Das die AGP-Unterstützung fehlt, das keine
großen Texturen berechnet werden können, fällt bei den aktuellen Spielen noch
nicht auf - aber was ist in einen halben Jahr? Eine aktuelle Karte sollte
zumindest etwas zukunftssicherer sein. Das 16 Bit vs. 32 Bit Rendering fällt
dagegen schon eher ins Auge, jedenfalls im direkten Vergleich. Pluspunkte
sammelt die Voodoo3 dagegen, wenn man die Bildqualität bei 16 Bit vergleicht.
Hier holt die 3dfx-Karte doch einiges mehr heraus als andere Karten.
Voodoo on TV
Als einen Trend könnte man zur Zeit den
TV-Ausgang bezeichnen, den immer mehr Karten mit sich bringen. Dieser
unterscheidet sich bei den einzelnen Karten hinsichtlich der Qualität recht
deutlich, es scheint nicht so einfach zu sein den optimalen Weg zu finden. Die
Voodoo3 3000 bietet einen Video-Out mit S-VHS Anschluß. Ein Adapterkabel für
einen Composite-Anschluß liegt der Karte bei. Die maximale Auflösung bei
aktiviertem TV-Ausgang beträgt 800x600. Das ist durchaus genug, denn höhere
Auflösungen bringen auf einem TV kaum Vorteile, und die schrift auf dem Desktop
läßt sich bei 800x600 schon nur noch schlecht lesen.
Die Bildqualität des TV-Ausgangs der Voodoo 3000
ist allerdings recht gut, so kann man hervorragend DVDs am Fernseher bewundern.
Dabei sollte man aber auch nichts anderes mehr mit dem Rechner machen, da die
Karte die DVD-Beschleunigung nicht hardwaremäßig unterstützt. Sehen tut man
das an der Darstellungsqualität allerdings nicht, nur die CPU-Belastung ist
natürlich deutlich höher als bei einer Karte, die DVD Motion Compenation
bietet (wie zum Beispiel die neuen ATI Karten). Hat der Prozessor noch etwas
anderes zu tun, als das DVD Bild zu berechnen, fängt es schon mal an zu
ruckeln.
Ebenfalls recht gut gelungen ist die
Möglichkeit, das Bild an den TV anzupassen. Fünf Stufen für die Bildgröße
stehen bereit. Des weiteren läßt sich die Bildposition genau abstimmen. Mit
etwas Feingefühl kann man die Bildlage oben/unten und rechts/links so
einstellen, daß kein Rand am Fernseher bleibt - leider keine
Selbstverständlichkeit.
Durchaus positiv ist, daß der TV-Out sich
offenbar nicht um den Macrovision-Kopierschutz kümmert. Es ist schon
ärgerlich, wenn man das DVD Bild zwar auf den TV bekommt, sich dann aber der
Kopierschutz einschaltet. Mit der Voodoo3 zur Zeit wohl kein Thema.
Die Karte bietet auch die Möglichkeit des
sogenannten "Dualview", man kann sich also aussuchen, ob das Bild nur
auf dem Monitor, nur auf dem TV oder auf beidem ausgegeben wird. Etwas
ärgerlich ist, daß auch der Monitor auf 50 Hz Bildwiederholfrequenz
umschaltet, sobald Dualview aktiv ist - das flimmert doch arg. Richtig
ärgerlich ist, daß sich auch die Bildlage am Monitor ändert, wenn man die
Lage des Bildes am TV einstellt. Beides aufeinander abzustimmen ist nahezu
unmöglich, eins von den beiden Bildern ist immer falsch positioniert.
Fazit
Schnell, schnell und nochmals schnell. 3dfx scheint als
Zielsetzung bei der Entwicklung der Voodoo3 nur die Framerates ins Auge gefaßt
zu haben. Jedenfalls gewinnt man schnell diesen Eindruck. Wichtige Dinge, die
eine aktuelle Karte bieten sollte, fehlen. Die AGP-Unterstützung ist sogar noch
schlechter als beim Vorgänger Banshee - ein echter Witz. Nun gut, ob 7 Bilder
pro Sekunde oder 3 ist sowieso unerheblich, weil beides jenseits von gut und
böse liegt. AGP wird aber immer mehr kommen und auch Spiele werden diese
Möglichkeit immer mehr ausnutzen. Und dann sieht die Voodoo3 ziemlich alt aus.
Ebenso sieht es mit dem 32 Bit Rendering aus. Alle anderen Firmen haben
anscheinend begriffen, daß die Spieler nicht nur schnelle, sondern auch schöne
Bilder wollen und diesem Rechnung getragen. 3dfx hat zwar das beste 16 Bit
Rendering, was wirklich seinesgleichen sucht, aber 32 Bit ist und bleibt nun mal
besser. Wir jedenfalls wollen in True-Color spielen, und sind damit bestimmt
nicht alleine.
Gut gelungen ist 3dfx der TV-Out, zwar stören
die 50Hz auf dem Monitor, aber dafür bekommt man auf dem TV wenigstens ein
Vollbild zu sehen - und das sollte man nicht unterschätzen. Kein lästiger
schwarzer Rand und deshalb auch gut um DVDs auf dem TV zu gucken.
Wie oben schon angedeutet, ist die Karte schnell.
Es muß schon eine TNT2 Ultra daherkommen, um die Voodoo3 zu schlagen. Das
gelingt aber selbst der Ultra nur bei Direct3D-Spielen mit hohen Auflösungen
und schnellen Prozessoren. Was Quake angeht, kann keine Karte der V3 das Wasser
reichen. Wie alle aktuellen Karten erfreut sich die Voodoo3 an einem recht
flotten Prozessor. 300 MHz sollte wirklich als unterste Grenze gesehen werden.
450 MHz scheint sich langsam als Standard für aktuelle Karten einzubürgern.
Insgesamt gesehen ist die Karte leider nicht mehr
ganz "up to date", weshalb wir ihr nur 4 Sterne geben können.
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