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Das Innenleben
Gut dimensionierte Kühlkörper und sauber verarbeitet
Was einem zunächst auffällt, sind die
relativ kleinen Kühlkörper im Inneren des Netzteils. Dies ist aber nicht
weiter verwunderlich, wenn man die Effizienz von bis zu 85% im Auge behält,
denn dank der höheren Effizienz geht auch weniger Leistung als Abwärme
verloren. Außerdem verteilt sich die Abwärme bei dem GameXStream statt auf die
üblichen zwei Kühlkörper auf nunmehr drei, so daß sie zusammen trotz der
geringeren Abmessungen eine größere Fläche bilden und so eine bessere
Kühlung des Netzteils gestatten. Neben des guten
Kühlkonzepts fallen einem aber auch ein paar andere Besonderheiten direkt ins
Auge. Da wäre zum Beispiel die grüne Platine, auf der man nur wenige
Widerstände, Dioden etc. findet. Oder aber die Spulen, die je mit einem oder
zwei Silikonpfropfen fixiert wurden. Jedenfalls hinterlässt das Innenleben
dadurch einen sehr sauberen und soliden Eindruck, der lediglich dadurch getrübt
wird, daß die Spulen trotz der Pfropfen ein leises aber dennoch wahrnehmbares
Pfeifgeräusch von sich geben, wenn sich das Netzteil im StandBy Modus
befindet.
Jedenfalls kann man sagen, daß die Verarbeitung des Innenlebens
insgesamt
sehr gut ist. Dennoch wäre hier wünschenswert, daß man die Spulen statt mit
Silikonpfropfen zu fixieren gleich mit einem Harz vergossen hätte. Im Übrigen
sind aber alle Kabel sauber verlegt, so daß das Netzteil auch von
innen einen sehr ordentlichen Eindruck macht.
Technische
Daten und Alltagsverhalten
Die Eckdaten unseres Testmusters.
Bei dem GameXStream Netzteil von OCZ handelt es sich um ein
700 Watt Aktiv-PFC Netzteil
mit der Modellbezeichnung OCZGXS700. Es besitzt insgesamt vier 12V Schienen, die
jeweils bis
zu 18 Ampere liefern können und so zumindest theoretisch auf eine Nettoleistung von
864 Watt kommen müssten. Die Betonung liegt hierbei aber auf dem theoretischem
Wert, da die vier Leitungen insgesamt nur 525 Watt zur Verfügung stellen
können. Dies wiederum spricht dafür, daß die angegebenen Werte nur die
kurzzeitige Maximalleistung auf den jeweiligen Schienen darstellen und sich die
vier Schienen zudem die Leistung teilen müssen. Dieser Umstand wird auch dann
deutlich, wenn man genauer hinschaut und feststellen muß, daß die zweite
Schiene sowohl für die zweite CPU-, als auch die zweite PCIe-Leitung zuständig
ist - sich also beide ein und die selbe Schiene teilen müssen.
Dennoch ist dies nicht so untypisch wie manch
einer jetzt annehmen könnte, denn nahezu alle heutigen Netzteile verfahren bei
den 12V Leitungen auf die selbe Weise, indem zunächst eine 12V Leitung auf
mehrere Schienen gesplittet wird und sich diese dann die Gesamtleistung teilen
müssen. Außerdem sollten die 525 Watt, die die vier Schienen zur Verfügung
stellen völlig ausreichend sein.
Gegenüber dem zuvor getestetem ModStream Netzteil
hält sich das GameXStream überwiegend an die ATX 2.2 Spezifikation, so daß
sich die 3.3V und die 5V Schiene mit lediglich 155 Watt begnügen müssen. Auch die
-5V Leitung wurde hier infolge der neueren Spezifikation wegrationalisiert,
weshalb es nicht ganz Abwärtskompatibel zu älteren Boards ist. Diejenigen, die
ein Board der älteren Generation besitzen, oder aber eins der neueren, das sich
aber nicht ganz an die neue Spezifikation hält, müssen hier also aufpassen.
Nun muß man aber nicht gleich in Panik
verfallen, denn obwohl dem Netzteil die -5V Leitung fehlt und die 155 Watt auf
der 3.3V und der 5V Schiene nicht gerade üppig ausfallen, so hatten wir
keinerlei Probleme das Netzteil mit unseren beiden Testplattformen zu betreiben.
Kurz gesagt: Das Netzteil lief sowohl mit dem neuen Athlon 64 und dem alten Athlon XP
Testsystem absolut problemlos. Allerdings müssen wir dazu sagen, daß die
5V Spannung bei Stresstest mit dem älterem Testsystem unter den Toleranzbereich
fiel, so daß sich das Netzteil nur bedingt für solche Systeme eignet. Bei
unserer Testplattform, die auf dem Athlon 64 basiert, gab es jedoch keinen
derartigen Spannungsabfall, weshalb dieser Umstand nicht überbewertet werden
sollte.
Beim Leistungsverbrauch kann das
Netzteil seine Vorzüge voll ausspielen und verdrängt das zuvor getestete
ModStream aus dem gleichem Haus auf die hinteren Plätze. Mit einer Effizienz von
51% im Leerlauf
und 73% unter Last zählt es definitiv zu den sparsameren
Netzteilen. Mit 17 Watt im StandBy, 88 Watt im Leerlauf und 143 Watt unter Last ist es
weit aus besser als das OCZ ModStream. Geradezu verwunderlich, denn man muß
hier auch in Betracht ziehen, das es sich beim GameXStream um ein 700 Watt Model
handelt und das ModStream lediglich eine Gesamtleistung von 520 Watt bietet.
Würde man nun von der Gesamtleistung ausgehen, so müsste man hier eigentlich
annehmen, daß das Modstream weniger als das GameXStream verbrauchen müsste. Es
ist aber genau umgekehrt, weshalb hier das leistungsstärkere Netzteil zugleich
auch das sparsamere ist.
Auch bei der aktiven Phasenkorrektur leistet
das GameXStream gute Arbeit. Der Scheinverbrauch und der Effektivverbrauch
liegen nahe beieinander, so daß der cos Phi nie unter 0,92 fällt. Dadurch fällt
auch die Blindleistung sehr gering aus. Man könnte allerdings auch beim
GamexStream den StandBy Verbrauch
noch weiter senken, denn es gibt genug andere Netzteile, die sich hier mit
weitaus weniger begnügen.
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