NoiseControl - Der flüsterleise PC
Endlich Schluß mit Klapperkisten?
Wer kennt das nicht? Die Prozessoren werden
immer schneller, die Grafikkarten geben Gas und auch die Festplatten, CD-ROM-Laufwerke und
auch die Netzteile steigern deutlich die Leistung. Dementsprechend wird das gesamte System
auch lauter. Das mag diejenigen, die ein Arbeitszimmer oder Büro haben, nicht ganz so
stören. Wessen Rechner aber im Wohn- oder gar im Schlafzimmer steht, der weiß um die
Ärgernisse lauter Festplattenzugriffe oder dröhnender CD-ROM-Laufwerke Lieder zu singen.
Im Büro ist es zwar nicht so ärgerlich, aber es arbeitet sich in einer ruhigen Umgebung
doch viel angenehmer.
Das hat auch die Firma A Conto,
der wir hier unseren Dank für Ihre Unterstützung aussprechen, erkannt und sich dem Thema
"leiser PC" gewidmet. Da wir zufällig das Gehäuse besaßen, welches auch A
Conto vertreibt, brauchten wir nur das zugehörige Netzteil, die dämmenden Maßmatten und
die Festplatten-Einbaurahmen. Sämtliche hier getesteten Teile können komplett, aber auch
einzeln bei A Conto
bestellt werden.
Wir haben auf Messungen mit einem Schalldruckmeßgerät verzichtet. Um genaue Werte damit
erzielen zu können, müßte man einen nahezu schalltoten Raum nutzen - der uns leider
nicht zur Verfügung steht. Wir werden also keine Dezibel-Angaben machen, sondern uns auf
unser Gehör verlassen. Wir glauben, Ihnen so am besten sagen zu können, was NoiseControl
bringt.
Das Gehäuse
Der Big Tower kann sich
wirklich sehen lassen. Nicht nur, daß er sehr gut aussieht (ist ja bei PC-Gehäusen
leider nicht immer so), er ist auch hervorragend verarbeitet. Keine scharfen Kanten im
Inneren, die bei Installationen von Festplatten etc. die Haut aufreißen könnten. Wir
haben mit Billigtowern schon ganz andere - und schmerzvolle - Erfahrungen sammeln müssen.
Die Bleche sind außerdem relativ dick, und dadurch sehr stabil.
Der Big Tower verfügt über 2 externe
3,5" Schächte, bietet 5 Einschübe im 5 1/4" Format, 2 interne 3,5"
Plätze und 1 internen 5 1/4" Platz. Mit den Abmessungen 20x62x44 ist der Tower
durchschnittlich groß. ATX-Format und einzeln abnehmbare Seitenteile sind
selbstverständlich. Die Schiebetür schützt CD-ROM-, Diskettenlaufwerke und Streamer vor
Staub. Das Netzteil kann optional gegen ein 300W-Fortron Netzteil mit zwei Papst-Lüftern
ausgetauscht werden (gegen Aufpreis versteht sich). Wir testen hier mit dem
235W-Standard-Netzteil, werden das Luxus-Netzteil von Fortron aber noch bekommen.
Die Netzteile halten sich übrigens nicht an
die ATX-Norm. Diese schreibt nämlich vor, die Luft hinten am Rechner anzusaugen und ins
Gehäuse zu blasen. Das ist aber gelinde gesagt Schwachsinn. Warme Luft steigt nun mal
nach oben, und oben sitzt auch das Netzteil. Es würde die kalte Luft also
"gegen" die warme Luft im Gehäuseinneren blasen und keinen Luftaustausch
gewährleisten. Die Idee, die hinter der ATX-Norm stand war folgende: Die CPUs sollten nur
mit einem passiven Lüfter auskommen und über den Netzteillüfter mit gekühlt werden.
Wie wird sich wohl eine 500 MHz CPU verhalten, wenn der aktive Kühler fehlt und nur ein
Lufthauch aus dem Netzteil über sie streift? Eben! Also werkeln die Netzteile von A Conto
genau andersherum und saugen die warme Luft aus dem Gehäuse ab - das macht übrigens ca.
10° C Unterschied aus, wie schon mehrfach durch Tests bestätigt wurde.
Dämmmatten
A Conto bietet Maßdämmsätze für
verschiedene Gehäuse an. Die Maßdämmsätze beinhalten auch die CD-Dämmung, zu dieser
kommen wir etwas später. Die Dämmmatten sind selbstklebend und ohne Probleme
"einzubauen". Die Anleitung, die unseren Matten beilag, soll noch überarbeitet
werden und dann der Online Anleitung entsprechen. Aber selbst das
zur Zeit beiliegende DIN-A4 Blatt ist ausreichend. Wer als Kind mal ein "Gimmick aus
dem YPS-Heft" zusammengebaut hat, für den ist das Einkleben der Matten ein
Kinderspiel.
Nach dem Einbau der Matten waren wir erst
einmal skeptisch. Diese Matten sollen den Rechner leiser machen? Irgendwie erinnern sie an
Korktapeten aus dem Bauhaus. Aber weit gefehlt! Der Rechner ist wirklich deutlich leiser!
Das hohe Säuseln der Festplatten ist fast nicht mehr zu hören. Auch der CPU-Lüfter (ein
Global-WIN) verrichtet seinen Dienst erheblich leiser. Nur die Festplatten-Zugriffe (das
bekannte "Knattern") dringt nach wie vor nach außen.
Als nächstes haben wir die CD-Dämmung
"eingebaut". Diese besteht aus einer Dichtungslippe und einer Matte für die
Schiebetür. Nach dem Einkleben hat sich der Effekt der Dämmung noch mal verstärkt. Bei
geschlossener Schublade ist der Rechner nochmals leiser geworden. Das Plextor 40x hört
man aber leider immer noch sehr deutlich - aber das ließe sich wohl nur abstellen, wenn
man das Laufwerk hermetisch versiegeln würde.
Die Erklärung für die Geräuschreduzierung
ist eigentlich ziemlich simpel: Die Maßmatten absorbieren direkt auftreffenden Schall
"nur" zu circa 10% bis 20%. Das bedeutet, der Schall muß möglichst lange
"hin und her" reflektiert werden, bevor er irgendwo aus dem Gehäuse austreten
kann. Aus diesem Grunde werden auch die Front-Blenden der Einschübe und die
Lüftungsgitter für optionale Gehäuselüfter mit den Matten beklebt.
Wer seinen Rechner auf Parkett, Fliesen oder
Laminat stehen hat, kann die Geräuschkulisse nochmals reduzieren. Dazu hat A Conto das
schwingungsentkoppelnde Gehäusefundament im Programm. Dieser Gummifuß aus 0,6 Zentimeter
dickem Gummigranult verhindert das Schwingungen an den Boden übertragen werden. Das
bringt zwar nicht viel, hat aber noch den Vorteil das der Rechner sicherer steht und
weniger rutscht. Außerdem vermeidet das Fundament Kratzer auf dem geliebten Parkett.
Insgesamt erhält man mit den Maßmatten eine
sehr gute Möglichkeit, den PC-Lärm gut zu reduzieren. Klar, mitten in der Nacht und ohne
Nebengeräusche hört man ihn schon noch. Tagsüber allerdings ist der Rechner eigentlich
nicht mehr hören - von dröhnenden CD-ROM-Laufwerken mal abgesehen - es sei denn man
wohnt im tiefsten Wald und hat keine Nachbarn, Straßen oder andere Umgebungsgeräusche.
Der Festplattenrahmen
NoVibes
Mit das lauteste Teil in einem PC ist und bleibt die Festplatte. Sicherlich sind
die aktuellen und schnellen CD-ROMs mindestens ebenso laut, dafür sind sie aber auch
erheblich seltener im Einsatz. Die Festplatte hingegen arbeitet ja fast immer. Beim
booten, beim Starten von Progammen, beim Abspeichern und natürlich wenn Windows Dateien
"auslagert" - also nahezu immer. ;-)
Der NoiseControl Festplattenrahmen NoVibes
soll da Abhilfe schaffen. Die Handhabung könnte einfacher nicht sein. Der Rahmen
funktioniert wie ein 5 1/4" Einbaurahmen für 3,5" Geräte (Zip,
Diskettenlaufwerke, DAT-Streamer etc.). Die Platte wird zwischen Gummibändern gelagert,
um die Platte von dem Rahmen zu entkoppeln. Der Effekt ist verblüffend! Unsere Quantum
Atlas II (2 Gigabyte UW-SCSI mit 7.200 U/min) gehört mit zu den lautesten Platten.
Lediglich die 10.000 U/min -Performance-Festplatten wie die Cheetah sind noch lauter. Im
NoVibes Rahmen ist die Platte kaum noch zu hören, das vormals laute Geknatter ist nun ein
leises Knistern. Verblüffend! Für besonders heiße Platten gibt es Rahmen auch mit
untergebautem Lüfter!
Die Sache hat leider auch einen Haken. Durch
die schwingende Lagerung der Platte ist es möglich, daß die Kopfbewegungen der Platte
diese vorwärts und rückwärts schwingen lassen. Dieses hat schlechtere Zugriffszeiten
zur Folge. Der Effekt tritt jedoch nicht bei allen Platten auf. Für die Problemfälle hat
A Conto den Rahmen mit einer harten Aufhängung im Programm, dessen Geräuschdämmung
allerdings um 10% schlechter ist als die des "Originals". Mit unserer Quantum
konnten wir den Performanceverlust nicht nachvollziehen. IBMs DTTA-Serie soll aber recht
anfällig sein. Bei A Conto arbeitet man aber an einer Lösung dazu.
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