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Kolumne: Apples Ignoranz beim iPhone

Montag, 24. Mär. 2008 08:23 - [fs]

Das iPhone ist ein Meilenstein - allerdings nicht nur positiv, sondern genauso auch negativ.

Die Bedienung und Technik des iPhone kann vollends überzeugen. Auch wenn viele sagen, dass es besser ausgestattete Geräte gibt - nie gab es eine so gute Konvergenz zwischen Technik und Software auf dem Handy. Alle Programme sind perfekt auf die kleinen Dimensionen zugeschnitten und bieten innovative Bedienkonzepte, die simpel zu erlernen sind.

Dafür schwächelt Apple in ganz anderen Belangen. Rein Profit getrieben agiert Apple in diesem Markt und lässt jegliche angenehmen Verhaltensweisen auf dem Mac-Markt weit hinter sich. Beim iPhone möchte Apple - sicherlich zu einem gewissen Teil getrieben durch die Netzbetreiber, aber in einigen Bereichen auch eigenständig entschieden - die totale Kontrolle.

Das Software Development Kit wirkt fast wie eine Farce. Während Apple für Mac OS X weitreichende Schnittstellen zur Verfügung stellt, um die Programme fast vorbildlich erweitern zu können, ist das Gegenteil beim iPhone der Fall. Selbst entwickelte Programme dürfen nicht auf Daten des Telefons zurückgreifen. Selbst geschriebene Programme dürfen nicht im Hintergrund laufen, womit die Entwicklung eines Instant Messengers fast unmöglich wird. Selbst entwickelte Programme können sich auch nicht in bestehende Applikationen einklinken. Sie dürfen auch keine weiteren Programme starten oder eigene Programmiersprachen ausführen.
Das Beste kommt allerdings noch: Apple hat die volle Kontrolle, welche Programme auf dem iPhone landen. Denn der von Apple eingerichtete AppStore wird nur mit von Apple zugelassenen Programmen gefüllt - angeblich um die Sicherheit der Nutzer zu wahren. Dass die Nutzer-Sicherheit auch ohne totale Kontrolle wunderbar funktioniert, zeigen zwar Linux, Mac OS X und Windows - glauben möchte das in Apples Mobilabteilung allerdings niemand.

Durch diese Einschränkungen disqualifiziert sich das iPhone von selbst. Egal wie homogen, komfortabel und innovativ es sein mag - solchen Praktiken muss man die rote Karte zeigen. In der Hoffnung, dass Apple bei schlechten Verkaufszahlen doch einen anderen Weg einschlägt.

Vielleicht fehlt aber auch nur ein wahrer Konkurrent. Windows Mobile und Symbian OS dominieren den Handy-Markt, solch eine Benutzererfahrung sucht man dort bislang allerdings vergebens. Die von Google initiierte Android-Plattform oder auch Open Moko könnten hier erste ernsthafte Kandidaten werden.

Wir sind gespannt und hoffen auf Besserung.
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