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Fractal Design Define S2 im Test (6/6)

Fazit

Das neue Define S2 von Fractal Design ist wie so oft keine Revolution, sondern Evolution. Vergleicht man das Modell mit dem alten Define S, so konnte Fractal Design das Gehäuse insgesamt deutlich verbessern. War schon das Define S ein sehr stimmiges Case, so wird die Serie mit dem S2 nun in eine neue Generation gehoben. Die Qualität hat sich insgesamt gegenüber dem Vorgänger erhöht. Optisch gilt das in erster Linie für die neue Front, die nun nicht mehr nur aus Kunststoff besteht, sondern ein Inlay aus echtem gebürstetem Aluminium besitzt. Auch das Top-Inlay macht gegenüber den alten Versionen einen besseren Eindruck und sieht optisch auch besser aus.

Features und Platzangebot sind wieder auf sehr hohem Niveau und gehörten schon beim Define S zu den Stärken. Hier findet wirklich alles Platz, was man derzeit so in einen typischen PC unterbringen will. Und eine aufgeräumte Optik ergibt sich fast von selbst. Mit dem neuen Define S2 bringen da vor allem die neue Netzteilabdeckung, der einfach herausnehmbare Staubfilter und die deutlich leichter zu montierenden Seitentüren mehr Komfort. Nicht nur Enduser sondern vor allem auch System-Integratoren, die schnell viele PCs bauen müssen, werden das Define S2 vermutlich was den Komfort beim Zusammenbau angeht lieben. Das Gehäuse gehört was Komponenteneinbau, schnelles Ab und anbringen der Seitenteile und anderer Element, sowie die Verkabelung angeht wohl zum besten was der Markt derzeit zu bieten hat.

Als typisches Silent-Gehäuse überzeugt das neue Define S2 auch in Sachen Laustärke. Die laufruhigen Lüfter lassen sich sehr leise betreiben und die Gehäusedämmung sowie die Entkopplung der Festplatten bringen auch immer noch eine etwas bessere Geräuschkulisse.

Ein derzeitig fast einzigartiges Feature ist der neue um konfigurierbare Deckel des Define S2, mit dem das Gehäuse oben komplett geschlossen oder wahlweise offen mit schrägen Lamellen betrieben werden kann. Mit diesem Trick umschifft Fractal Design ein Problem, das bei den Silent Gehäusen von be quiet! regelmäßig kritisiert wird, nämlich die geschlossene Bauweise, wenn oben Radiatoren eingesetzt werden. Fractal Design hat hier im Moment einfach die mit beste und flexibelste Lösung am Markt.

Dies führt auch dazu, das der Umbau von Silent-Betrieb auf High-Airflow beim Define S2 dank des Deckels deutlich besser gelingt als bei vergleichbar geschlossenen Gehäusen anderer Hersteller.

Was  uns am Define S2 etwas wundert, ist die aktuelle Preislage, denn das Gehäuse kostet exakt genauso viel wie das ebenfalls hervorragende Define R6. Dabei ist zu beachten, dass es das R6 auch als kostengünstigere Variante ohne USB 3.1 gibt, das S2 nicht. Der gleiche Preis wundert etwas, das das Define S zuvor eigentlich eine Cost-Down-Variante des Define R5 war. Im Prinzip kann man aus dem Define R6 durch herausnehmen von Teilen fast ein Define S2 bauen. Lediglich die neuen HDD-Käfige bekommt man beim Define R6 nicht.

Das Define R6 ist daher das deutlich flexiblere Gehäuse der beiden, das Define S2 aber wohl eher bessere Wahl, wenn man sowieso Innenraum möglichst frei haben will. Wer die ganzen zusätzlichen Teile des R6  nicht brauch, kann sich nun natürlich auch direkt ein S2 kaufen, spart aktuell dabei aber leider aktuell nichts. Das führt dazu das sich Define R6 und Define S2 nun im eigenen Haus mächtig Konkurrenz machen und vielleicht sogar bereits ein Anzeichen, dass das Define S2 dem R6 in Zukunft bei den Kunden den Rang ablaufen könnte. Denn seihen wir ehrlich, die meisten Kunden brauchen die Flexibilität des R6 heute kaum noch.

Bleibt am Ende das Fazit zu ziehen, das sich das Define S2 auf dem gleichen guten Niveau bewegt wie das R6, aber eben eine etwas andere Zielgruppe hat. Das zeitlose Gehäuse wird allen zusagen, die ein sehr schlichtes Design, mit viel Platzangebot, gutem Airflow und Silent-Ambitionen bevorzugen.

Positiv:

  • Schönes schlichtes und zeitloses Design
  • Front nun aus echtem Aluminium
  • komplett freier Innenraum
  • Relativ kompakte Abmessungen
  • Gute Staubfilter
  • Gute Verarbeitung
  • Hervorragendes Kabelmanagement
  • Platz für große GPUs und Kühler
  • Umkonfigurierbares Top  (Silent oder starke Kühlung)
  • I/O USB 3.1 Type-C Bracket
  • Großes Sichtfenster aus Hartglas auf Wunsch

Negativ:

  • Rändelschrauben zum Teil fest und nur mit Schraubendreher lösbar
  • Leider keine günstige Version ohne USB3.1 wie bei R6 verfügbar

20.10.18 / rj

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