Thecus N5200 Pro (2/5)
Konfiguration
Funktionelle Erweiterbarkeit
Die Konfigurations-Umgebung des Thecus-NAS-Laufwerks ist nicht ganz so bunt, wie man es von anderen NAS-Gehäusen her kennt. Der Stil ist eher pragmatisch und
klassisch. Bei der ersten Bedienung leider auch etwas unübersichtlich und irreführend. Doch dies ist nicht ungewöhnlich bei einem NAS, dass unzählige Funktion
bietet. Mit der Zeit bekommt man ein Gefühl für die Einstellungs-Optionen und hat den Dreh dann auch bald raus. Bis es soweit ist, empfiehlt es sich, erst einmal
mit dem NAS zu spielen und testweise einige Konfigurationen auszuprobieren. Wichtig wäre dies vor allem für Anwender, die das Gerät nicht nur über das Netzwerk
(NAS), sondern auch über USB (DAS) an den Rechner anbinden wollen. Denn hier gibt es schon vor der Einrichtung des RAID-Verbunds einiges zu bedenken.
Klassische NAS/DAS Gehäuse bieten jeweils nur eine Funktion zur gleichen Zeit an. Also entweder die Anbindung über LAN oder die Anbindung über USB. Denn es kann
immer nur ein Controller gleichzeitig bedient werden. Bei dem Thecus ist dies anders. Es kann durchaus LAN und USB gleichzeitig bedienen, allerdings nicht mit dem
selben Festplatten-Volumen. Richtet man einen oder mehrere RAIDs auf der NAS ein, muss man gleich zu Anfang festlegen, wieviel von dem entstandenen Speicher über
die LAN-Anbindung zur Verfügung gestellt wird. Zur Auswahl stehen 1% bis 100%. Der restliche Speicher kann dann später entweder der USB-Schnittstelle zugewiesen
werden oder dem iSCSI Dienst.
Wird also beispielsweise ein 1000 GByte großer RAID-5 angelegt (4 Festplatten zu 250 GByte), dann verfügt der ganze RAID über 750 GByte nutzbaren Speicher. Wird
zu Anfang festgelegt, dass nur 50% davon über LAN zur Verfügung stehen, dann entspricht dies 375 GByte an effektivem Netzwerkspeicher. Die restlichen 375 GByte
bleiben erst einmal ungenutzt. Sie lassen sich dann anschließend der USB-Schnittstelle zuweisen, um direkt einem Computer zur Verfügung zu stehen.
Der große Vorteil an der Sache ist, dass die beiden Speicher (für LAN und USB) sich einen RAID teilen können und somit gemeinsam von dessen erhöhter Sicherheit
und Performance profitieren. Ein weiterer Vorteil ist die Tatsache das LAN und USB gleichzeitig bereit stehen und auch gleichzeitig genutzt werden können. Es bleibt
aber der Nachteil, dass die Daten nur über die jeweilige Schnittstelle erreicht werden können. Daten die also über LAN auf das NAS geschrieben werden, können auch
nur über LAN wieder gelesen werden. Selbiges gilt für die Daten, die über USB geschrieben werden.
Das sind spezielle Eigenschaften des Thecus-NAS, die man leider bei vielen anderen NAS-Systemen nicht findet. Denn egal ob man sie für sinnvoll hält oder nicht,
stellen sie dennoch einen optionalen Mehrwert dar. Bevor man also seine entgültige Konfiguration festlegt, sollte man sich sehr genau ansehen, was einem Thecus noch
bietet. Denn im Nachhinein lässt sich so manch eingestellte Funktion nur sehr mühsam wieder abändern. Und um die Größe des LAN- und des USB-Speichers neu
anzupassen, müsste man sogar den RAID-Verbund neu anlegen bzw. die Festplatten neu partitionieren und formatieren.