ASUS VR100G
Die Einstellungen
Auch die ASUS Brille verfügt über ein separates
Einstellungsmenü. Auch hier kann man den 3D Modus aktivieren, deaktivieren und
andere nötige Einstellungen vornehmen. Dazu verfügt natürlich auch die
ASUS Brille über ein OSD, mit dem der 3D Modus während des Spiels angepasst
werden kann. Das Ganze sieht bei ASUS so aus:
ASUS VR100G OSD
Im Prinzip funktioniert alles genauso wie bei der
Revelator Brille. Auch beim Einschalten des ASUS OSD laufen die Spiele im
Hintergrund weiter, geraten allerdings etwas ins Stocken. Das ist aber nicht so
schlimm, da man mit dem OSD kaum richtig spielen wird, es ist eben zum
Einstellen gedacht. Gesteuert wird das ASUS OSD mit den Cursortasten sowie den +
und - Tasten. Leider lassen sich diese Tasten nicht umstellen. Wenn man sich
also im Spiel einmal mit den Cursortasten bewegen möchte, wandert man
gleichzeitig auch im OSD herum (nur wenn dieses eingeschaltet ist natürlich). Hier wäre es besser, wenn man die Hot-Keys wie
bei ELSA von Hand einstellen könnte.
Der Treiber ermöglicht es ebenfalls verschiedene
Einstellungen zu speichern und diese später wieder abzurufen. Leider verknüpft
er die Einstellungen nicht automatisch mit dem entsprechenden Game. Bevor
Sie ein Spiel starten müssen Sie die Einstellungen deshalb manuell einladen und
nach Änderungen im Game auch wieder manuell speichern. Veränderungen, die im
OSD während des Spiels durchgeführt werden, werden nur ins Standardprofil
übernommen und nicht in das gerade aktivierte selbstangelegte Profil - unserer
Meinung nach ein recht großes Manko. Dies ist
bei ELSA mit der Kopplung zum Dateinamen das Games besser gelöst. Dafür
bekommt man bei ASUS im OSD die Möglichkeit die Gamma-, Contrast- und Brightness-Settings zu verändern. Durch die
Shutterbrille wird das normale Bild am
Monitor nämlich um einiges dunkler, so kann man direkt im Spiel die
entsprechenden Einstellungen machen, wenn's mal zu finster wird. Eine wichtige
Einstellmöglichkeit, die bei der ELSA Brille leider nicht vorhanden ist. Wer
will schon immer seine Monitor-Einstellungen ändern?
Die
ASUS Brille verfügt über zwei verschiedene Betriebs-Modi. Den Line Interleave und
den Page Flipping Modus. Zwischen den beiden Modi kann im Treiberfenster hin und
her gestaltet werden. Im Page Flipping Modus
(den auch die Revelator nutzt) wird für jedes Auge immer ein komplettes Bild
berechnet. Während das eine angezeigt wird, befindet sich das andere im Speicher
der Grafikkarte. Dann wird immer zwischen den beiden Bildern hin und her
geschaltet, so dass jedes Auge das richtige Bild "zu Gesicht" bekommt. Die
Vorteile dieser Methode liegen auf der Hand. Die Bildqualität ist genauso wie
im normalen Betrieb. Allerdings ist der Rechenaufwand hoch, denn die Grafikkarte
hat doppelt so viel zu tun.
Beim Line Flipping arbeitet der Monitor im
Interlace Modus. Dabei wird für das Linke und rechte Auge jeweils ein Halbbild
berechnet und dargestellt. Ein Halbbild besteht aus allen ungeraden Zeilen, das
andere aus allen geraden Zeilen. Diese Halbbilder werden dann abwechselnd als ein
Bild für das rechte und linke Auge angezeigt. Diese Methode hat den Nachteil,
dass man schwarze Streifen zwischen den einzelnen Zeilen des Bildes sieht,
besonders bei niedrigen Auflösungen. Sie hat aber auch Vorteile: Zum einen ist
der Rechenaufwand für die Grafikkarte geringer, was sich positiv auf die
Performance auswirkt. Zum zweiten sind die störenden Ghost Effekte weniger zu
sehen als im Page Flipping Modus.
Es gibt aber noch einen weiteren Vorteil des Line
Interleave Modus. Und zwar für Besitzer eines schlechteren Monitors. Um ein flimmerfreies Bild zu bekommen braucht man für die Brille mindestens 140Hz. Und
die bekommt man im Interlaced Modus bei 1024x768x16 schon bei 56,4KHz. Man kann
also die höheren Auflösungen auch auf gängigen Monitoren mit 69KHz
nutzen. Im Page Flipping Modus braucht man bei 800x600 schon 87KHz um die 140Hz
Bildwiederholrate zu erreichen.
Der Betrieb
Durch die zwei verfügbaren Modi ist die ASUS
Brille etwas variabler als die ELSA Brille. Man kann sich entweder für gute
Bildqualität und etwas schlechtere Performance (Page Flipping Mode) oder etwas
schlechtere Bildqualität und bessere Performance (Line Interleave) entscheiden
Uns hat besonders der Line Interleave Modus bei
1024x768 gefallen. Bei dieser Auflösung sieht man kaum noch schwarze Streifen
im Bild, die Ghost Effekte sind minimal und die Performance sehr gut.
Vom 3D Effekt her kann die ASUS Brille, oder
sagen wir besser der Treiber, denn die Brille hat damit eigentlich gar nichts zu
tun, locker mithalten. Man muss, genau wie bei ELSA, auch nur die optimalen
Einstellungen finden. Das ist zwar etwas Fummelarbeit, aber beim richtigen
Ergebnis kommt man auch mit der ASUS Brille aus dem Staunen nicht
heraus. Bei einigen Spielen zum Beispiel bei Expendable lieferte die ASUS Brille
im Interlaced Modus ein besseres 3D Ergebnis als die Revelator Brille. Wir
würden Ihnen das hier gerne zeigen, aber leider ist das nicht möglich.
Die Performance war überragend und der 3D Effekt
hat uns umgehauen. Im Vordergrund plätscherte der Regen und bei Explosionen
flogen die Teile in alle Richtungen und die Schluchten waren so tief, das man
Angst hatte hineinzufallen. Ja, man könnte fast sagen die Brille wurde für
Expendable geschaffen.
In manchen Situationen ist das "Sehen"
mit der ASUS Brille wegen ihres schwarzen Randes auch etwas angenehmer. Es
fällt halt kein Licht von hinten ein. Dafür ist der Tragekomfort um einiges
schlechter und die Brille stört nach einer Weile doch etwas auf der Nase.
Bei der Kompatibilität steht die ASUS Brille der
Revelator mit den aktuellen Treibern noch etwas nach. Mit Half Life
funktionierte die ASUS Brille leider noch nicht, die ELSA schon. Und der bei ASUS
noch recht neue Page Flipping Mode machte manchmal ein paar Problemchen. Hier
wird sich aber sicher noch einiges bei den Treibern tun. Im schon seit dem
Anfang unterstützten Line Interleave Modus funktionierte die Sache einwandfrei.
Ein klitzekleines TweakPC Bonbon haben wir
natürlich noch für Sie aufgespürt:
Da die ASUS Brille immer aktiv ist und
automatisch zur Bildwiederholfrequenz synchronisiert wird, kann man mit der ASUS
Brille etwas Nettes machen: Die ASUS Brille funktioniert nämlich
auch mit dem Revelator Treiber für "nicht ELSA Karten". ASUS User
können sich also einmal die Unterschiede der Treiber anschauen.
Fazit
Einer der größten Vorteile der ASUS Brille ist
der Preis. Man bekommt sie quasi als Bonus zur Grafikkarte dazu. Der
Gegenschluß stimmt aber ebenfalls: Leider
gibt es die Brille nicht einzeln. Das heißt man muss eigentlich doch wieder
tief in die Tasche greifen und eine neue ASUS Grafikkarte kaufen, bekommt dafür
dann aber auch einiges geboten (siehe unseren Test der Ultra
Deluxe).
Vom Ergebnis des 3D Eindrucks her ist die
Karte der Revelator Brille ebenbürtig. Man hat bei ASUS aber noch die Wahl
zwischen den beiden Modi und kann so, falls nötig, noch etwas Performance
herauskitzeln. Auch in der Bedienung kann die Karte mit der ELSA mithalten, das
OSD ist nahezu genauso aufgebaut wie bei ELSA. Leider lädt der ASUS Treiber die
entsprechenden Werte nicht automatisch ein.
Beim Tragekomfort kann die Brille nicht mit der Revelator konkurrieren, aber dafür hat sie nicht die
etwas störenden Spiegelungen und durch die größeren Shuttergläser ein
weiteres Blickfeld. Nicht-Brillen-Träger neigen dazu, bei der Relevator Brille
auch an den Seiten vorbeizuschauen, was sie dann etwas stört. Bei der ASUS sind
solche "Probleme" durch ein weiteres Blickfeld und den schwarzen
Vollrahmen ausgeschlossen.
Welche
Brille ist für wen die Richtige?
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