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Chieftec Chieftronic SteelPower im Test

Neue Einsteiger-Netzteile von Chieftec

Nachdem sich Chieftec mit seinen Netzteilen zuletzt deutlich auf die Klasse der Gold Netzteile konzentriert hat und dort mit dem Chieftronic Powerup und dem Chieftec Polaris 850 sehr passable Resultate abgeliefert hat, widmet sich der Hersteller nun wieder den Einsteiger-Netzteilen in der Bronze-Klasse.

Die Firmenpolitik bei Chieftec wird mittlerweile komplett aus Deutschland durch die Arena Electronic GmbH gelenkt, so dass sich die Produktpallette mehr und mehr am europäischen Markt orientiert.

Das neue SteelPower Netzteil wird als 550, 650 und 750 Watt Variante angeboten und kommt als vollmodulares Netzteil in der 80 Plus Bronze Kategorie daher. Chieftec bietet dieses Netzteil unter seinem Gaming-Label Chieftronic an. Die Netzteile dieser Serien sind in der Regel an den aufwendigeren Gehäusen mit speziellen Designs zu erkennen. Ein typisches Beispiel dafür ist das "Spiderman-Netzteil" Chieftronic PowerPlay. Auch das SteelPower setzt hier wieder auf ein auffälliges Gehäuse mit Hammerschlagmuster und ein exotisches Lüftergitter in silbergrau.

Das SteelPower ist ein kompaktes Netzteil mit einem Tiefenmaß von 140 mm, dem Minimum was bei ATX-Netzteilen angeboten wird. 

Mit dem Chieftronic SteelPower bekommt man eine moderne Plattform mit Half-bridge LLC Konverter und DCDC Technology geboten. Wichtig ist, dass hier trotz der niedrigeren Effizienzklasse, auch alle notwendigen Schutzschaltungen OCP,OPP, OVP, UVP, SCP und zusätzlich OTP vorhanden sind, genau wie bei den anderen Modellen.

Chieftec setzt bei den Komponenten auf einen Mix aus Japanischen Kondensatoren für den Primärkodensator und diversen Modellen für die Sekundärseite. Es finden sich aber allesamt 105 Grad spezifizierte Modelle.

Beim Lüfter sollte das Steelpower eigentlich mit einem 12 CM FDB Lüfter ausgestattet sein, wie es in den Produktinformationen angegeben ist. In unserem Modell steckt allerdings ein Lüfter mit Doppel-Kugellager. Wie wir von Chieftec erfahren haben, gibt es aktuell erhebliche Lieferschwierigkeiten bei den Komponenten für Netzteile, so dass hier auf einen alternativen Lüfter zurückgegriffen werden musste. Lüfter mit Kugellager gelten in der Regel als besonders haltbar, aber etwas lauter. In Sachen Haltbarkeit darf man hier also sogar von einem "Upgrade" sprechen.

Wir haben die leistungsstarke 750 Watt des SteelPower an unserer Chroma-Teststation durchgetestet. Die Resultate präsentieren wir den nächsten Seiten mit Erläuterungen zu den einzelnen Tests. Bei Fragen zu den Ergebnissen sei an dieser Stelle noch einmal auf unsere Forum verwiesen, in dem ihr  Fragen zu Netzteilen stellen könnte.

Technische Details und Spezifikationen

Das SteelPower in der 750 Variante ist ein Single-Rail-Netzteilmit einer Leistung von 750 Watt, bzw. 62.5 A auf der 12 V Leitung.  Das Netzteil ist auf  80 Plus Bronze bei 115 V spezifiziert und arbeitet mit Eingangsspannungen von 100 bis 240 V. 

Die beiden Nebenspannungen leisten maximal 120 Watt, die beiden Nebenspannungen 3,3 V und 5V sind auf 20A ausgelegt. Die Standby und -12V Spannung liegen auf den üblichen Werten von 0,3 und 2,5A. Damit bietet das Netzteile die derzeit typischen Leistungswerte für modernere ATX-Netzteile.


Für den Test des Netzteils nutzen wir die Lastverteilung, die nach der 80-Plus-Spezifikation für die verschiedenen Schienen vorgesehen ist. Dabei handelt es sich um eine symmetrische Verteilung, die alle Schienen gleichmäßig nach ihrer maximalen Leistung beansprucht.

Das Diagramm unten zeigt die genutzten Lasten im Vergleich zur maximal möglichen Ampere-Leistung. Diese Verteilung entspricht im Test 100% Last. 0 % Last bedeutet, dass das Netzteil mit jeweils 0 Ampere Einstellung am Load-Tester läuft und lediglich die Spannungen der einzelnen Schienen ohne zusätzliche Last gemessen werden. Es ist also an alle Schienen nur ein Voltmeter in Betrieb und das Netzteil läuft ansonsten im Leerlauf

Lieferumfang und Kabel

Chieftec spendiert dem eigentlichen Netzteil alle notwendigen Modularkabel, inklusive einer Aufbewahrungstasche. Insgesamt 8 Kabel können an das Netzteil angeschlossen werden.

Beim SteelPower sind alle Kabel als Flachbandkabel ausgeführt und in ordentlichen Längen vorhanden. Die Abstände zwischen den verschiedenen Steckern betragen jeweils 15 cm. Eine Besonderheit gegenüber vielen anderen Netzeilen ist, dass Chieftec den EPS Stecker als einzelnes Kabel mit zwei Anschlüssen konfiguriert. Die meisten Netzteile nutzen hier zwei Anschlusskabel. Nachteile ergeben sich hier allerdings nur bei extrem leistungshungrigen CPUs, weil bereits ein Stecker für bis zu 235 Watt spezifiziert ist.

Aus der Tabelle unten kann die komplette Kabelkonfiguration entnommen werden kann.

Kabellänge Chieftronic Polaris 850 
KabelAnzahl
Kabel
Anzahl
Stecker
Länge mm
(Stecker zu Stecker)
 
ATX 20+4 Pin11650 
EPS 8 PIN12600/150  
VGA 8 (6+2) Pin 24500/150 
SATA2500/150/150 
MOLEX1550/150/150* 
Floppy 1* an Molex/150 

Der Lieferumfang des Netzteils besteht aus:

  • Netzteil
  • Modularkabel + Tasche
  • Handbuch
  • Netzkabel
  • Blindstartstecker

Unser Test-Equipment

Gerade wenn es darum geht kleinste Unterschiede in der Effizienz zu bestimmen und so ein Netzteil qualitativ einordnen zu wollen, ist extrem teures professionelles Messequipment unabdingbar. Bei günstigen Messgeräten sind die Messtoleranzen so hoch, dass eine korrekte Einschätzung der Performance im Vergleich zu anderen Netzteilen kaum möglich ist. Gerade wo die Netzteile in den letzten Jahren immer enger zusammenrücken.

Wir werden In Sachen Testequipment direkt vom deutschen Chroma Service Center unterstützt. Chroma ist auf professionelles Testequipment zur Effizienzmessung spezialisiert und unterstützt uns mit Know-How in Sachen Messtechnik. Die Messtechnik von Chroma gilt im Bereich der Netzteilproduktion und Qualitätskontrolle als Referenz.

Neben der Chroma Teststation verfügen wir über weitere präzise Messinstrumente wie Keysight 34461a 6,5 Digit-Voltmeter, drei 4-Kanal-Oszilloskope mit 100 MHz, mit denen wir konstant alle Spannungen des Netzteils sowie die PG, PS_ON und AC-In Signale überwachen. Zu Kontrolle der Ripple-Noise-Werte besitzen wir zudem eine Low-Voltage-Differential-Probe, wie sie in den ATX-Spezifikationen vorgeschlagen wird.

Das gesamte Testequipment ist unser Eigentum und wurde von uns selbst angeschafft. Es wird nicht von einem Netzteilhersteller bereitgestellt und wurde auch nicht von Netzteilherstellern gesponsert. Wir sind diesbezüglich also völlig unabhängig.

Wer unsere Tests regelmäßig verfolgt, der weiß, dass wir zudem auch noch Zugriff auf die Teststation von Cooler Master in direkter Nähe in Eindhoven haben und in Zweifelsfällen dort unsere Ergebnisse an einer zweiten Station aber in einem anderen Setup verifizieren können. Wir sind nun also nun in der mehr als "luxuriösen" Lage gleich zwei Chroma-Teststationen in direkter Reichweite zu haben um unserer Ergebnisse zu validieren.

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