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Das Innenleben
Gut dimensionierte Kühlkörper und alles am rechten Fleck
Betrachtet man das Innenleben der neuen
LC-Power Modelle, so wird auch hier deutlich, daß man nicht nur an der Optik
gefeilt hat. Das LC-Power Scorpio kann ebenfalls mit gut dimensionierten
Kühlkörpern, aktiv PFC und einer Lüftersteuerung aufatmen und muß sich
diesbezüglich nicht mehr hinter der großen Marken verstecken. Man hat also
verglichen zu den älteren Modellen reichlich nachgebessert, was wir durchaus
sehr begrüßen. Damit einhergehend produzieren die neuen LC-Power Netzteile
auch weniger Abwärme und sind noch leiser, als seine ihre Vorgänger. Auch in
Punkto Blindleistung sind sie dank der guten, aktiven Phasenkorrektur deutlich
sparsamer und effizienter. Was die
Verarbeitung angeht, so sieht alles zwar recht aufgeräumt und gut dimensioniert
aus, doch an einigen Stellen bedarf sie noch einiger Nachbesserungen.
Hier
ist in erster Linie die Verarbeitung der Kühlkörper selbst gemeint. Diese sind
zwar gut gewählt und vorwiegend aus einem Guß, doch wurden die Rückstände
der Nachbearbeitung und Nachbesserung nicht entfernt, so daß sie an diesen
Stellen ausgefranst sind und diese Fransen sich bei Erschütterungen lösen und
einen Kurzschluss verursachen könnten. Zwar ist das eher unwahrscheinlich, doch
kommt es in Betracht. Der andere Punkt betrifft die Platine, die die Elektronik
aufnimmt. Man erkennt noch deutliche Spuren des Flußmittels, die nicht
ausgewaschen wurden. Ebenso fand sich auf einem der dicken Kondensatoren ein
eingebrannter Zinntropfen, der die Verarbeitung nicht gerade in ein gutes Licht
stellt. Hier ist eine Verbesserung in der
Endkontrolle und die Beseitigung der Mängel dringend anzuraten.
Technische
Daten und Alltagsverhalten
Die Eckdaten unseres Testmusters.
Bei dem LC-Power Scorpio, das uns zur
Verfügung gestellt wurde, handelt es sich um ein 480W Aktiv-PFC Netzteil
mit der Modellbezeichnung LC6480S. Gemäß der ATX 2.2 Specfikation besitzt es zwei separaten 12V Schienen, die einzeln bis
zu 18 Ampere liefern
können. Ein der Schienen dient dabei der Versorgung des Boards - hier vor allen
dingen der CPU und der Peripherie - und die andere Schiene ist für die
Versorgung einer PCIe Grafikkarte vorgesehen. Da das Netzteil nicht für SLI /
Crossfire Boards konstruiert wurde, wurde die Leistung auf beiden Schienen
entsprechend groß bemessen, reicht aber für ein System mit einer
leistungsstarken Karte vollkommen aus.
Die 3.3V Schiene ist mit ihren 32A mehr
als gut dimensioniert. Dies gilt ebenso für die 5V Schiene, die mit bis zu 38A
zusammen mit der Leistung auf der 3.3V Schiene eher an die Werte eines 550
- 600W Modells kommen. Auch fehlt bei unserem Modell die -5V Schiene nicht, die
zwar laut der ATX 2.2 Spezifikation nicht mehr vorgeschrieben ist, von einigen
Boards aber nach wie vor verlangt wird. Somit dürfte es zu keinen Problemen
beim Einsatz des LC-Power Scorpio mit diversen Boards kommen.
Gewiss trüben die Mängel im Innenleben des
Netzteil das Gesamtbild ein wenig, doch nicht nur die Leistungswerte, sondern
auch das Alltagsverhalten entschädigen das ganze wieder mit sehr stabilen
Spannungen, niedrigen Temperaturen und einer kaum wahrnehmbaren
Geräuschkulisse. Hie zeigte sich das Netzteil wieder von seiner besten Seite
und absolvierte all unsere Tests ohne zu murren. An dieser stelle gab es
wirklich nichts zu bemängeln.
Die Spannungen blieben unter allen Bedingungen sehr stabil, wie wir es von den
großen Marken her gewohnt sind. Mit solchen Werten kann das LC-Power Scorpio
480W also durchaus mit weit teureren Netzteilen mithalten und muß sich nicht
hinter ihnen verstecken.
Hinsichtlich des Leistungsverbrauch hat sich
auch was getan, doch verglichen mit anderen Modellen liegt es am oberen Rand der
Scala und verbraucht in etwa so viel, wie das Thermaltake Toughpower mit seinen
550W, das eher für große Lasten konzipiert wurde und erst bei großer
Auslastung seine Vorteile ausspielen kann. Die Konkurrenz ist da wesentlich
genügsamer, auch wenn sie teils größer dimensioniert ist. Das LC-Power
Scorpio zählt demnach nicht zu den sparsamsten Netzteilen, kann aber mit guten
Spannungen trumpfen.
Die aktive Phasenkorrektur arbeitet
durchgehend gut, selbst im StandBy Betrieb, was ja nicht bei jedem Netzteil
selbstverständlich ist. Manche Modelle anderer Hersteller haben da immer noch
Probleme damit, so daß unter Umständen ein Netzteil mit passiver
Phasenkorrektur deutlich besser abschneidet, als eins, das sich damit rühmt
Aktiv-PFC zu besitzen. Aktiv-PFC ist also kein Garant dafür, dass ein Netzteil
auch eine gute Pahasenkorrektur vornimmt, wie wir schon öfter feststellen
mußten, doch das LCPower Scorpio leistet sich hier keine Blöße.
Im StandBy Betrieb fällt der Faktor der
Phasenkorrektur zwar auf 0.8 herunter, doch selbst damit verbraucht es kaum
Blindleistung. Bei dem Verbrauch stoßen wir allerdings auf eine weitere
Gemeinsamkeit mit dem Sunbeam NUUO Netzteil. Auch das LC-Power besitzt diesen
Pumpeffekt, wie wir es gerne bezeichnen, wonach der Verbrauch im StandBy
periodisch schwankt und sich auf ca. 20W mitteln lässt. Im Idle-Betrieb
verbrauchte unser Testmuster mit 110W etwas weniger als unser Referenzmodell,
doch lag seine Scheinleistung mit 115VA dank einer etwas schlechteren
Phasenkorrektur leicht drüber, was eine etwas höhere Blindleistung mit sich
bringt. Unter Last spielte die aktive Phasenkorrektur dann ihre Stärken aus, so
daß nicht nur der Verbrauch in Watt mit 170W niedriger ausfiel, sondern auch
die Scheinleistung mit 173VA etwas unter den Werten unseres Referenzmodells lag.
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