OCZ Vertex LE Limited Edition - High End SSD mit SandForce SF-1500 Controller (2/12)
Der SandForce SSD Controller
Bevor wir zu den
eigentlichen Performance Tests kommen, gibt es noch einiges zum SandForce
Controller auf der OCZ Vertex LE zu erzählen. Wie gesagt ist SandForce kein
SSD Hersteller, sondern steuert hier "nur" den Controller und die Firmware
zur SSD bei. Allerdings sind genau dies die entscheidenden Punkte auf dem
Weg zu mehr Performance.
Eine SSD hat gegenüber einer Festplatte einen entscheidenden Nachteil.
Wird auf eine Festplatte geschrieben, so muss nur genau das geschrieben
werden, was an neuen Daten anfällt. Bei einer SSD, besonders MCL SSDs, ist
dies nicht der Fall. Will man hier eine Menge X an Daten schreiben, so kann
es passieren, dass aufgrund von Reorganisation und technischen Faktoren
deutlich mehr Daten geschrieben werden müssen, als ursprünglich angefallen
sind. Bei schlechten SSDs kann dies durchaus 10x so viel an Daten sein oder
mehr. Man nennt diesen Effekt auch "write amplification", also
"Schreibverstärkung". Eine Ursache dafür ist zum Beispiel, dass die MLC SSD
nicht jede Speicherzelle einzeln beschreiben kann, sondern direkt immer
einen ganzen Block beschreiben muss.
Hier liegen auch Gründe wieso die Performance einer SSD im leeren Zustand
besser ist als gefüllt. Ist die SSD leer, braucht sich der Controller um
nichts zu kümmern und schreibt die Daten einfach in den Speicher. Sind aber
bereits Daten vorhanden, so müssen diese evtl. reorganisiert werden. Sprich
es müssen erst bereits vorhandene Daten gelesen, umsortiert, modifiziert und
wieder geschrieben werden. So kann besonders die Schreib Performance einer
SSD in den Keller gehen.
Worst Case Szenario für solche Bedingungen ist,
wenn auf der SSD ständig gleichzeitig gelesen und geschrieben wird, wie in
den von uns durchgeführten Pattern Tests. So sind in genau diesen Test sehr
alte SSDs teilweise langsamer als Festplatten. Cache Speicher neuerer
Modelle können diesen Effekt deutlich vermindern, indem Daten erst dann
geschrieben werden, wenn eine bestimmte Menge gesammelt wurde. Komplett
beheben konnten sie diesen Mangel aber dennoch nicht.
Was ist nun das besondere am SandForce Controller? SandForce bietet
derzeit zwei Modelle seines Controllers an. Der SF-1200 (MLC) und der
SF-1500 (SLC und MLC) und entwickelt natürlich auch die Firmware für diese
Controller. Genau hier liegt auch der eigentliche Unterschied zwischen
SF-1500 und SF-1200. Die Chips dieser Controller sind nämlich prinzipiell
identisch, allerdings verfügen sie über ein anderes Feature Set und
entsprechende andere Firmware. Man könnte
auch sagen, dass beim SF-1200 einige extra Funktionen deaktiviert sind.
Der relevanteste Unterschied für den User dürfte folgender sein: Es
gibt einen Performance Unterschied zwischen SF-1200 und SF-1500. Der SF-1200
wird mir 10,000 4K random write IOPS (sustained) angegeben, während der
SF-1500 mit 30.000 (sustained) angegeben wird. Hierbei handelt es sich um
eine Limitierung, die in der Firmware eingearbeitet ist. Aber ob sich dies
in der Praxis überhaupt spürbar auswirkt sei dahingestellt. OCZ hat
nun einen speziellen Deal bezüglich der Firmware mit SandForce. So soll laut
aussagen von OCZ die Vertex LE keine Limitierungen haben und auch die bald
kommende Vertex 2 nicht. Diese Laufwerke haben spezielle Firmware Versionen,
die wohl nur OCZ haben dürfte.
Der SandForce Controller verfolgt einen radikalen Ansatz, indem er
versucht die Menge an geschriebenen Daten auf der SSD zu verringern, um so
die Geschwindigkeit und sogar die Lebensdauer einer SSD zu verlängern. Wenn
man zum Beispiel nur die hälfte an Daten schreiben muss, im Vergleich zur
Ausgangsdatenmenge, so bedeutet das natürlich gleich fast doppelte
Performance und auch doppelte Lebensdauer.
SandForce macht verständlicherweise keine genauen Auskünfte darüber
wie genau das funktioniert - sonst würde es wohl jeder sofort nachmachen - aber man kann sich doch eine kleine Vorstellung über die Technik machen.
Der Controller verwendet hierzu Kombinationen aus Echtzeitkomprimierung /
Duplikaterkennnung
und geschickter Datenspeicherung. Dies zeigt welche Komplexität der
SandForce Controller in sich trägt und wie stark hier auch die Firmware eine
Rolle spielt. SandForce nennt das Prinzip DuraWrite Engine. Weitere
Informationen zu den SandForce Controllern findet man auch auf der
Sanforce Webseite
Als Beispiele für den DuraWrite Engine gibt SandForce an, dass der
Controller Daten-Duplikate erkennt und anstelle ein komplettes Datenpaket
noch einmal zu schreiben, einfach eine Referenz auf ein vorhandenes
Datenpaket setzen kann. Oder aber Daten werden in Echtzeit komprimiert und
erst dann in den Flash Speicher der SSD geschrieben. Natürlich ist hierzu
eine extrem komplexe Speicherlogik mitzuführen, die aber komplett vom
Controller erledigt wird. Da der Controller eine entsprechend gute
Rechenleistung mit sich bringt ist das Komprimierten und abspeichern von
Daten so schneller, als das einfache abspeichern unkomprimierter Daten.
Es leuchtet schnell ein, dass die SSD so einen gewaltigen
Performanceschub bekommen kann. Allerdings hängt dieser dann auch von den
abgespeicherten Daten ab. Das Abspeichern voll komprimierter Datenströme
(MPEG Videos) dürfte also auf einer SanForce SSD auch nicht schneller sein,
als auf einer anderen SSD, eventuell sogar langsamer. Aber typischerweise
werden solche Daten heute eben noch nicht auf SSDs gespeichert, sondern auf
großen Festplatte. Hier stellt sich auch die Frage, in wie weit Benchmarks
davon betroffen sind. Würde ein Benchmark nämlich ständig Datenduplikate auf
eine SSD schreiben, so würde das einer SSD mit SanForce Controller sehr
entgegen kommen, hätte mit der Performance in der Praxis aber wenig zu tun.
Insgesamt ist also bei SandForce basierten SSDs dennoch eine deutlicher bessere
Performance bei reinen Schreibzyklen und kombinierten Schreib-Lesezyklen zu
erwarten. Während das reine Lesen von Daten auf gleichem Niveau bisheriger
SSDs liegen sollte.
Diese ausgefuchste Speichertechnik bringt aber bisher auch einen Nachteil
mit sich. SandForce SSDs sind nämlich 50, 100 oder 200 GB Versionen, da ein
großer Teil der SSD-Kapazität als "Verwaltungsspeicher" genutzt wird. So
wird aus einer 128 GB SSD dann eine 100 GB SSD. Die Kapazität der SSD fällt
also im Vergleich zur Konkurrenz geringer aus. Auch ein Grund warum
SandForce Controller SSDs gemessen an der Kapazität einen hohen Preis
haben.
OCZ Vertex LE - Technische Daten
Die OCZ Vertex Turbo SSD ist in 50,100, und 200 GB verfügbar. Alle
Versionen haben 64 MB Cache Speicher und sind im 2,5'' Format mit SATA
und SATA Power Anschluss versehen.
- Available in 50GB, 100GB and 200GB capacities
- Native TRIM support
- Seek Time: .1ms
- Slim 2.5" Design
- 99.8 x 69.63 x 9.3mm
- Lightweight: 77g
- Operating Temp: 0°C ~ 70°C
- Storage Temp: -45°C ~ +85°C
- Low Power Consumption: 2W in operation,
.5W in standby
- Shock Resistant up to 1500G
- RAID Support
- Compatible with Windows XP, Vista, 7, and Linux
- MTBF: 1.5 million hours
- 3 Jahre Garantie
Testsystem für SSDs
Auf dieser Plattform testen wir
Basisplattform
- Intel Core I7 920
- Mainboards:
DFI X58
- Arbeitsspeicher
3x 2048 MB OCZ Blade
Weitere Komponenten
- Netzteil: CoolerMaster UCP900
Betriebssystem & Benchmarks
- Windows 7 Home Premium 64 Bit
- HDTune Pro
- PCMark Vantage
- Passmark Advanced Disk Test
- FC-Test