Man ist sich eigentlich kaum bewußt, wie mächtig das Internet sein kann. Nicht nur als Sprachrohr für den Einzelnen, sondern auch als Schutzschild für Verfolgte und Vertriebene. Doch damit es auch Wirkung zeigt, braucht es jede Hilfe.
Gegenwärtig lehnen sich in der sudanesischen Region Darfur zwei Rebellengruppierungen gegen die
Regierung auf, mit dem Vorwurf, dass die Afrikaner zugunsten der Araber unterdrückt werden. Hierauf
antwortet die Regierung mit bewaffneten Reiter-Milizen. Dass dabei in dieser Auseinandersetzung auch viele Zivilsten ermordet,
vergewaltigt und vertrieben werden, scheint durchaus beabsichtigt zu
sein. Und so wird es höchste Zeit für eine Intervention, die auch
weltweit politische Zustimmung (zumindest aber keine Ablehnung) findet.
Doch ein Blauhelm-Einsatz wird von der sudanesischen Regierung
abgelehnt. Wohl aus gutem Grund. Schließlich ist sie es, der man die
schlimmsten Gräueltaten - bis hin zum Genozid - vorwirft. Amnesty
International spricht mittlerweile sogar von 200.000 Toten und über
2.000.000 Vertriebenen. Ein Grund um nun auch mit ungewöhnlicheren
Maßnahmen eine Lösung für diesen Konflikt zu suchen.
Aktuell präsentiert man deshalb die Website
Eyes on Darfur. Auf ihr finden
sich Satellitenaufnahmen von zerstörten Dörfern (Vorher/Nachher
Bilder), sowie weitere Aufnahmen von gegenwärtig bedrohten Dörfern. Man
lädt den Besucher dazu ein, selbst Augenzeuge zu werden. Dies hat
nichts mit perversem Voyeurismus zu tun, sondern dient vielmehr dazu,
uns diesen Wahnsinn ins Bewusstsein zu rufen. Denn nur, wenn man
es vor Augen hat, kann man daran auch verstärkt Anteil nehmen.
Doch damit nicht genug. Was hätte das Ganze für einen Sinn, wenn man
nicht auch die Möglichkeit bekommt, etwas dagegen zu unternehmen. Und so findet sich auf
der Webseite auch eine
Petition in die man sich eintragen kann. Ebenso
ein fertig gestalteter
Protest-Brief, der sich mit 2-3 Mausklicks an
die sudanesische Regierung schicken lässt. Dass scheint zwar beides
nicht sehr machtvoll zu sein, doch der Synergie-Effekt des Internets
könnte für genügend Resonanz sorgen, um Politiker und
Entscheidungsträger weltweit zum handeln zu bewegen. Und diese zwei Minuten sollte jeder von uns erübrigen können, denn noch nie war es so einfach Leben zu retten.