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Online Leben retten in Darfur

Donnerstag, 07. Jun. 2007 08:45 - [zk] - Quelle: TweakPC

Man ist sich eigentlich kaum bewußt, wie mächtig das Internet sein kann. Nicht nur als Sprachrohr für den Einzelnen, sondern auch als Schutzschild für Verfolgte und Vertriebene. Doch damit es auch Wirkung zeigt, braucht es jede Hilfe.

Gegenwärtig lehnen sich in der sudanesischen Region Darfur zwei Rebellengruppierungen gegen die Regierung auf, mit dem Vorwurf, dass die Afrikaner zugunsten der Araber unterdrückt werden. Hierauf antwortet die Regierung mit bewaffneten Reiter-Milizen. Dass dabei in dieser Auseinandersetzung auch viele Zivilsten ermordet, vergewaltigt und vertrieben werden, scheint durchaus beabsichtigt zu sein. Und so wird es höchste Zeit für eine Intervention, die auch weltweit politische Zustimmung (zumindest aber keine Ablehnung) findet.

Doch ein Blauhelm-Einsatz wird von der sudanesischen Regierung abgelehnt. Wohl aus gutem Grund. Schließlich ist sie es, der man die schlimmsten Gräueltaten - bis hin zum Genozid - vorwirft. Amnesty International spricht mittlerweile sogar von 200.000 Toten und über 2.000.000 Vertriebenen. Ein Grund um nun auch mit ungewöhnlicheren Maßnahmen eine Lösung für diesen Konflikt zu suchen.

Aktuell präsentiert man deshalb die Website Eyes on Darfur. Auf ihr finden sich Satellitenaufnahmen von zerstörten Dörfern (Vorher/Nachher Bilder), sowie weitere Aufnahmen von gegenwärtig bedrohten Dörfern. Man lädt den Besucher dazu ein, selbst Augenzeuge zu werden. Dies hat nichts mit perversem Voyeurismus zu tun, sondern dient vielmehr dazu, uns diesen Wahnsinn ins Bewusstsein zu rufen. Denn nur, wenn man es vor Augen hat, kann man daran auch verstärkt Anteil nehmen.

Doch damit nicht genug. Was hätte das Ganze für einen Sinn, wenn man nicht auch die Möglichkeit bekommt, etwas dagegen zu unternehmen. Und so findet sich auf der Webseite auch eine Petition in die man sich eintragen kann. Ebenso ein fertig gestalteter Protest-Brief, der sich mit 2-3 Mausklicks an die sudanesische Regierung schicken lässt. Dass scheint zwar beides nicht sehr machtvoll zu sein, doch der Synergie-Effekt des Internets könnte für genügend Resonanz sorgen, um Politiker und Entscheidungsträger weltweit zum handeln zu bewegen. Und diese zwei Minuten sollte jeder von uns erübrigen können, denn noch nie war es so einfach Leben zu retten.
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