Bereits große Banken, Amazon und die niederländische Polizei mussten die Macht des weltweit operierenden Kollektivs Anonymous erleben. Nachdem WikiLeaks-Konten und Server gesperrt und heruntergefahren wurden, blies Anonymous in Form der Operation Payback zum Gegenangriff auf die betreffenden Unternehmen und störte tagelang deren Services und Webpages.
Nun hat das Kollektiv einen neuen Feind der freien Informationskultur ausgemacht: Sony. Nachdem der Konsolenhersteller aus dem Technik-Wettstreit mit Georg Hotz ausstieg und rechtliche Schritte gegen den als GeoHot bekannten Hacker, sowie Graf_Chokolo eingeleitet hat, nimmt Anonymous Sony-Domains ins Visier. In einer Veröffentlichung auf der offiziellen Anonymous-Website, begründet Anonymous das Vorgehen vor allem mit dem Grundrecht auf privaten Besitz.
Anonymous betont, dass Georg Hotz seine PlayStation legal erworben hat, und diese damit sein privater Besitz sei, woraus das Netzwerk wiederum das Recht ableitet, die Konsole zu modifizieren und Informationen darüber frei zur Verfügung zu stellen. Entschieden zurückgewiesen wird in dem Anonymous-Text eine Vorstellung, in der der Käufer die Konsole lediglich (auf Lebenszeit) leiht und keine Veränderungen erlaubt sind.
"Your corrupt business practices are indicative of a corporate philosophy that would deny consumers the right to use products they have paid for, and rightfully own, in the manner of their choosing. Perhaps you should alert your customers to the fact that they are apparently only renting your products? In light of this assault on both rights and free expression, Anonymous, the notoriously handsome rulers of the internet, would like to inform you that you have only been "renting" your web domains. Having trodden upon Anonymous' rights, you must now be trodden on."
Der Hintergrund ist vor allem die Veröffentlichung des PS3-Rootkeys auf der Webpage GeoHot, welcher von findigen Programmieren dazu genutzt werden kann, das Sicherheitssystem der PS3 auszuhebeln. Besonders problematisch für Sony dabei: Der Root-Key ist offenbar statisch und fest in das System eingebunden, wodurch es ein ständiges Sicherheitsproblem darstellt.
Erstmals aufmerksam wurde Georg Hotz auf Sony, als das Unternehmen aus Sicherheitsbedenken mit der Firmware-Version 3.2.1 die Other-OS-Funktion und damit die Linuxtauglichkeit der Konsole deaktivierte. Zum Verkaufsbeginn ein beworbenes Kaufargument. Georg Hotz veröffentlichte daraufhin eine
modifizierte Firmware-Version, welche die Linuxfunktionalität wieder aktivierte und sich dennoch mit dem PSN verbinden konnte.
Derzeit versucht Sony Georg Hotz den Besitz eines PlayStation Network-Accounts und darüber eine Verletzung der AGBs nachzuweisen. Georg Hotz selbst verneint konsequent im Besitz eines PSN-Accounts zu sein. Berühmtheit erlangte Georg Hotz erstmals durch seinen Jailbreack, dem ersten Hack zum Entsperren des Apple iPhones.
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