30 Jahre Doom - So teuer war das Game in 1993!

Am 10. Dezember 1993 veröffentlichte id Software die Shareware-Version eines damals revolutionären Spiels auf dem FTP-Server der Universität Wisconsin. Was danach passiert hat Geschichte geschrieben, denn Doom, so der Titel des Games, ging um die Welt und gilt als der Ur-Vater aller 3D-Shooter überhaupt. Das liegt vor allem daran, dass Doom der erste Shooter war, von dem nicht nur Insider und Nerds wussten, sondern der in Zeitungen und im Fernsehen die Runde machte, sicherlich auch wegen seinerzeit damals ungewöhnlichen Gewaltdarstellung.

Tatsächlich war Doom im Jahr 1993 aber nicht der erste Shooter dieser Art, denn bereits ein Jahr zuvor hatte id Software Wolfenstein 3D herausgebracht, das aber nicht den Durchbruch wie Doom schaffte. 

Doom hat die Gaming-Welt so nachhaltig beinflusst wie kaum ein anderes Game, denn es war quasi der erste wirklich kommerziell erfolgreiche First-Person-Shooter. Was heute aussieht wie absolute Klötzchengrafik, war 1993 absolute revolutionäre 3D-Grafik mit Texturen und kam einer Sensation gleich, die allen PC-Usern einen staunen ins Gesicht gezaubert hat. Niemand hatte damals erwartet, eine derartige Grafik überhaupt flüssig auf einem PC darstellen zu können, der der Standard waren bei 3D Darstellungen einfache Striche. Erreicht wurde die Grafikkausgabe damals nicht durch hohe 3D-Rechenleistung wie heute, sondern durch sehr geschickte Programmierung und technische Tricks. 

Neben all dem machte Doom auch noch Multiplayer-Partien über Netzwerke populär und führte nebenbei das bahnbrechende Konzept des Deathmatches ein.

Ein weiteres sensationelles Feature war der später verfügbare Level-Editor, mit dem man sich seine eigenen Doom Level zusammenbauen konnte und das sogar ohne irgendwelche Programmierkentnisse und dergleichen. 

Als großer Doom-Fan der ersten Stunde haben wir natrürlich immer noch die original Disketten-Version sorgsam bei uns in der Redaktion inklusive der Rechnung! Stolze 79,90 DM hat das Game damals in Deutschland im Jahr 1994 kurz nach dem Launch gekostet und wurde auf 4 Disketten vertrieben. Und es war noch günstig, denn wie wir auf der Rechnung sehen, wurde der Flugsimulator 5 damals für 119,90 beworben.

Am 31. Mai 1994 kam das Game auf den Index und wurde am 31. August 2011 wieder gestrichen. So viel zum Thema, dass Computerspiele früher billiger waren. Doom 1993 hat uns also quasi genauso viel gekostet wie Games heute typischerweise kosten nur eben in DM. Wenn man die Inflation mal dazu betrachtet dürfte das Game früher also sogar erheblich teurer gewesen sein. 

Mit vier 1,44 MB Disketten war Doom damals gepackt 5,76 MB groß. Das letzte Doom Eternal wird übrigens mit 80 GB angegeben. Das entspricht also 56.888 Disketten. Würde man diese nebeneinander legen, so wäre das eine Länge von 5.046 Metern. Übereinander gestapelt wäre der Turm 6,83 Meter hoch. Das ganze wäre zudem etwa 1137,76 Kg schwer.

Auch wenn sich die Grafik im Laufe der Jahre exorbitant gewandelt hat und Spiele immer aufwendiger und komplexer werden, sind wir uns nicht sicher, ob sich das Staunen, das eine ganze Generation von Computerfans damals hatte, heute noch so nachempfinden lässt. Mittlerweile sind wir so an Computergrafik gewöhnt, das selbst von der Realität kaum zu unterscheidende Darstellungen uns nicht mehr wirklich überraschen.