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Agando insolvent - Statement zum vorläufigen Insolvenzverfahren online

Dienstag, 12. Dez. 2023 00:51 - [rj] - Quelle: Amtsgericht

Der bekannte PC-Anbieter und Systemintegrator Agando ist vermutlich in die Insolvenz geraten und hat laut amtlicher Bekanntmachung einen Insolvenzantrag gestellt.

Agando dürfte vielen PC-Nutzern ein Begriff sein, denn das Unternehmen bietet seit 30 Jahren Dienstleistungen rund um den PC an und gehört zur Source IT Distribution GmbH. Vor Agando in frühen Jahren war das Unternehmen auch unter dem Namen Comdata aktiv.

Zuletzt konnte sich das Unternehmen mit seinen Komplett-PCs auch rund um das Thema Gaming an vielen Stellen platzieren und deutlich bekannter werden. So war Agando beispielsweise bei Amazon immer sehr präsent, wenn es um das Angebot von Komplett-PCs und Gaming-Systemen ging. Der Fokus lag dabei zunehmend auf preiswerten Systemen für die breite Masse der Nutzer. Auch auf Youtube war Agando mit verschiedenen Partnern aktiv und präsentierte dort seine Systemkonfigurationen.

Agando insolvent - Statement zum vorläufigen Insolvenzverfahren online

In der Eigenbeschreibung des seit bereits 1985 existierenden Unternehmens heißt es 

Setzen Sie auf die Kompetenz eines erfahren Unternehmens. Bereits seit 1985 fertigt unsere Unternehmensgruppe an unseren Standorten in Jever individuell konfigurierte PC-Systeme und Notebooks.

Über 30 Jahre EfahrungHießen die Systeme Anfangs noch COMDATA - Computer nach Maß - und wurden ausschließlich über Fachhandelspartner und Systemhäuser vertrieben, so verkaufen wir seit 2004 Systeme der seit 2000 eingetragenen Marke AGANDO auch direkt an private und gewerbliche Anwender über unseren Online-Shop.

Eine lange Erfahrung, die kaum ein Mitbewerber vorzuweisen hat und Ihnen die Sicherheit gibt, die Sie von einem Hersteller erwarten sollten.

Offenbar ist das Unternehmen nun in die Insolvenz geraten, was über eine amtliche Bekannmachung vom 7.12.2023 ersichtlich ist. Warum der Distributor Source IT Distribution GmbH diesen Schritt gehen musste ist bislang nicht bekannt. Die Vermutung ist natürlich naheliegend, dass nach dem Corona-Hype die Nachfrage nach PCs drastisch gesunken ist und dies dann zu Problemen im Unternehmen geführt hat. Es gibt aber natürlich auch viele andere Gründe, die zu einer Insolvenz führen können, so dass Spekulationen hier nicht zielführend sind. Ein offizielles Statement seitens Agando gibt es derzeit nicht. 

Die Webseite des Unternehmens ist wegen Wartungsarbeiten nicht erreichbar. Auch auf den Social-Media-Kanälen des Unternehmens herrscht bislang Funkstille.

Die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens ist nicht gleichbedeutend mit dem Aus des Unternehmens, denn viele können sich auch innerhalb des Verfahres wieder selbst sanieren. Wie die Sitation hier gestaltet ist, lässt sich aber aktuell noch nicht sagen. Kunden von Agando, vor allem wenn sie noch Bestellungen offen haben, sollten die Angelegenheit aber weiter verfolgen.

Update vom 12.12.2023:

ittlerweile ist die Homepage des Unternehmens wieder erreichtbar und dort ist auch ein Statement von Agando zu finden. Der wohl wichtigste Aspekt hierbei dürfte sein, dass die Chancen gut stehen, dass das Unternehmen seine Arbeit forsetzt und der gewöhnliche Geschäftsbetrieb wieder aufgenommen werden soll.

Laut Gerüchten sollten die Probleme des Unternehmens auch nicht im geschäftlichen Betrieb liegen, sondern in einem verlorenen Rechtstreit um Urheberrechtsabgaben, wodurch nun ein hoher zusätzlicher finanzieller Bedarf entstanden ist. 

10 IN 111/23: In dem Insolvenzantragsverfahren über das Vermögen der Source IT Distribution GmbH, Georg-von-der-Vring-Str. 6, 26441 Jever (AG Oldenburg, HRB 131428), vertr. d.: Jörg Fessel, Moorweg 10, 26441 Jever, (Geschäftsführer), ist am 07.12.2023 um 16:39 Uhr die vorläufige Verwaltung des Vermögens der Antragstellerin angeordnet worden. Verfügungen der Antragstellerin sind nur mit Zustimmung des vorläufigen Insolvenzverwalters wirksam. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter ist Rechtsanwalt Michael Waculik, Schlosserstr. 40, 26441 Jever, Tel.: 04461/758690, Fax: 04461/75869151, E-Mail: kanzlei@waculik.de bestellt worden.

Die Schuldner der Antragstellerin werden aufgefordert, nur noch unter Beachtung des Beschlusses zu leisten (§ 23 Abs. 1 S. 3 InsO).

Der vollständige Beschluss kann in der Geschäftsstelle des Insolvenzgerichts eingesehen werden.

Rechtsmittelbelehrung

Diese Entscheidung kann durch die Antragstellerin mit der sofortigen Beschwerde angefochten werden. Darüber hinaus kann, wenn nach Art. 5 Abs. 1 der Verordnung (EU) 2015/848 das Fehlen der internationalen Zuständigkeit für die Eröffnung des Hauptinsolvenzverfahrens gerügt werden soll, die sofortige Beschwerde auch von jedem Gläubiger eingelegt werden.

Sie ist innerhalb einer Notfrist von 2 Wochen bei dem Amtsgericht Wilhelmshaven - Insolvenzgericht -, Marktstr. 15-17, 26382 Wilhelmshaven, Elektronisches Gerichts- u. Verwaltungspostfach: govello-1271238294276-000214496, einzulegen.
Die Frist beginnt mit der Zustellung bzw. mit der Verkündung der Entscheidung. Soweit die Zustellung durch öffentliche Bekanntmachung erfolgt ist, beginnt sie, sobald nach dem Tage der Veröffentlichung zwei weitere Tage verstrichen sind. Erfolgt die öffentliche Bekanntmachung neben der Zustellung ist für den Beginn der Frist das frühere Ereignis maßgebend. 

Die Beschwerde kann durch Einreichung einer Beschwerdeschrift bei dem o. g. Gericht eingelegt oder auch zu Protokoll der Geschäftsstelle eines jeden Amtsgerichts erklärt werden, wobei es für die Einhaltung der Frist auf den Eingang bei dem o. g. Gericht ankommt. Sie ist von dem Beschwerdeführer oder seinem Bevollmächtigten zu unterzeichnen. Die Beschwerde muss die Bezeichnung des angefochtenen Beschlusses sowie die Erklärung enthalten, dass Beschwerde gegen diesen Beschluss eingelegt wird. Soll die Entscheidung nur zum Teil angefochten werden, so ist der Umfang der Anfechtung zu bezeichnen.
Die Beschwerde soll begründet werden.

Amtsgericht Wilhelmshaven, 07.12.2023

Quelle: insolvenzbekanntmachungen.de

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