Nach Angaben der neuesten Analyse zum Jugendschutz bei TikTok und Instagram werden nur 1 - 30 Prozent der gemeldeten Beiträge zu Essstörungen, Selbstverletzungen und Suiziden auch wirklich gelöscht.
Die Experten der zivilgesellschaftlichen Organisation Reset.tech haben für die Untersuchung 200 Beiträge mit Bildern und Videos zu jugendgefährdenden Inhalten zusammen mit einer Psychologin analysiert, welche Essstörungen, Selbstverletzungen oder Suizid verharmlosen oder gar verherrlichen. Die Beiträge wurde daraufhin bei den sozialen Netzwerken gemeldet und die Reaktion der Firmen über vier Wochen beobachtet.
Die Löschrate ist bei dem sozialen Netzwerk Instagram dabei am höchsten, vor allem bei Bildern mit Beiträgen zu Suiziden, Selbstverstümmelung. Rund 30 Prozent der gemeldeten Inhalte wurden binnen 4 Wochen komplett gelöscht. Bei dem sozialen Netzwerk X werden hingegen nur 13 Prozent der gemeldeten Beiträge gelöscht, bei TikTok nur 1 Prozent der gemeldeten Beiträge. Bei Beiträgen zur Magersucht mit hervorstehenden Rippen und Rückenknochen reagieren die Betreiber noch seltener und löschen im Schnitt nur 10 Prozent der gemeldeten Beiträge.
Darüber hinaus merken die Experten an, dass ein 13-jähriger zum Zeitpunkt der Anmeldung für das jeweilige Netzwerk die rechtlichen Konsequenzen der Nutzungsbedienungen oder der Cookie-Hinweise kaum richtig verstehen wird.
Ebenfalls bemängelt wird, dass die Systeme zur Werbeschaltung von Google, TikTok und Meta noch immer Geschäftspraktiken aufweisen, welche eigentlich mit dem DSA und der DSGVO nicht vereinbar sind. So bietet TikTok sogar noch einen Anzeigemanager an, welche eine gezielte Ausrichtung auf Minderjährige anhand der Altersparameter erlaubt.
Die Analyse der Studie wurde auch der EU-Kommission vorgelegt, welche nun die DSA-Einhaltung der Firmen noch einmal unabhängig unter die Lupe nehmen müsste.
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