Der Prozessor
Die richtige Auswahl treffen ...
Sie haben bestimmt schon einmal
davon gehört, dass Prozessorhersteller hin und wieder CPUs
„downlabeln“, also eigentlich höher getaktete Prozessoren mit
einem geringeren Takt betreiben und verkaufen. Ähnliches passiert,
wenn zum Beispiel der Prozessorcache fehlerhaft ist. In diesem
Fall wird einfach der fehlerhafte Teil des Cache ausgeschaltet und
die CPU als eine verkauft, die eben weniger Cache hat. Das
Problem: Diese Möglichkeit ist nicht immer gegeben.
Im Netz sind verschiedene Gerüchte aufgetaucht,
dass genau sowas momentan bei Intel passiert. Die Rede ist vom Pentium 4 Extreme
Edition, welcher auch mehr Cache bietet als der normale Pentium 4 – und dieser
kann natürlich auch mal defekt sein. Anstatt den Prozessor auf den Müll zu
werfen, bietet es sich für Intel als sinnvoller an, ihn als normalen Pentium 4
zu verkaufen. Und das ist für Overclocker eine sehr interessante Sache.
Kleiner Exkurs zum Pentium 4 EE (Extreme Edition)
Beim P4 EE handelt es sich streng genommen gar
nicht um einen Pentium 4, sondern um einen XEON. Der XEON ist Intels Server-CPU
und entsprechend leistungsfähiger als ein Pentium 4. Als AMD seine 64-Bit-CPUs
auf den Markt brachte, sah Intel dies nicht unbedingt gerne und konterte in etwa
mit den Worten „auch wir können eine Server CPU nehmen und daraus eine
leistungsfähige Desktop CPU machen“. Was Intel damit meinte, war folgendes: AMD
hat tatsächlich einfach den Opteron genommen und daraus einen Desktop-Prozessor (den
Athlon64 FX-51) gemacht – mit entsprechend besserer Leistungsfähigkeit. Um den
Worten auch Taten folgen zu lassen, präsentierte Intel rund eine Woche später
den Pentium 4 Extreme Edition.
Was hat Intel dabei nun genau gemacht? Nun,
Intels XEON bezieht seine Mehrleistung aus einem größeren Level2- und sogar
einem Level3-Cache. Ferner ist diese CPU auf höhere Taktfrequenzen ausgerichtet.
Intel „packte“ den XEON einfach in ein Pentium 4 Gehäuse und fertig war der P4
EE. Erstaunlich war, wie schnell Intel das geschafft hat. Rund eine Woche
nachdem AMD seine neuen CPUs präsentiert hatte, zog Intel den P4 EE aus der
Tasche und lieferte auch erste Testmuster aus .Auch wenn die Serienproduktion
dann erst im Dezember erfolgen sollte, so hatte Intel doch innerhalb einer Woche
einen neuen Prozessor aus dem Boden gestampft. So, das sollte als kleiner Exkurs
reichen.
Zurück zu diesem Artikel und der Frage, wieso das
Ganze nun für Overclocker so interessant ist. Wie eben erwähnt, sind angeblich
Pentium 4 Prozessoren im Umlauf, die eigentlich als P4 EE gedacht waren, aber
den abschließenden Test nicht überstanden. Zu erkennen sind diese an den
Seriennummern, welche auf der CPU stehen. Wir haben für diesen Test einen Pentium 4
boxed mit
2,8 GHz und der
Seriennummer SL6Z5 ausgewählt.
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