Corsair HS1 Gaming-Headset im Test (4/5)
Tragekomfort und Klangeindrücke
Beim Tragekomfort des HS1 gibt es nichts zu kritisieren. Die Größe der Ohrmuscheln ist für alle Ohrformen geeignet und sie drücken nie aufs Ohr. Durch die
straffe und sehr enge Bauweise des Kopfbügels sitzt es außerdem auch auf kleinen Köpfen einwandfrei. Aber auch auf größere Köpfe wird nicht zu viel Druck ausgeübt,
dafür sorgen die weichen und dicken Polster. Selbst im absoluten Dauereinsatz lässt das HS1 im Komfort nicht nach und bleibt immer bequem, das können nicht viele
Headsets von sich behaupten.
In einem Präsentationsvideo zur Entwicklung des HS1, gibt Corsair an für
den Test des Headsets unter den Mitarbeitern diejenigen mit den größten
Ohren ausgesucht zu haben, um so sicher zu gehen, das auch Mutantenohren gut
unter dem HS1 Platz finden.
Beim Klang verhält sich das HS1 etwas anders als andere Headsets. Durch das sehr homogene Grundsetting kommt es bei Filmen oder Spielen nicht ganz so wuchtig rüber, hier
muss der Nutzer an der Equalizer-Stellschraube drehen, wenn er noch knalligere (und damit übertriebene) Bässe haben möchte. Diese Grundeinstellung hilft dem HS1 aber
in dem Bereich, in dem andere schwächeln: Musik. Natürlich kann man auch bei anderen Headsets nachregeln, aber wenn ein Hang zu übertönten Tiefen da ist, bekommt man
diesen nicht weggeregelt. Hierüber muss man sich beim HS1 keine Sorgen machen, es klingt bereits in der Grundeinstellung wunderbar und wenn man ein bisschen weiß,
was man am Equalizer einzustellen hat, kann man sogar noch mehr herausholen, da die Hardware der Software nicht im Weg steht.
Ein Punkt den wir sonst bei Surround-Headsets immer ansprechen ist die Balance der einzelnen Kanäle. Da das HS1 aber nur virtuellen Surroundsound besitzt, ist diese
Eigenschaft gänzlich vom User abhängig, da das Headset selbst nur zwei
große, einheitliche Treiber hat, wird hier von der Hardware nichts
verfälscht.
Das für Spieler wichtigste, die Richtungs-Ortung, ist leider beim HS1 nicht ideal. Dieses Problem haben
alle virtuellen Surround-Geräte, da man die Ortungsqualität echter Surround-Hardware mit einem Stereo-Setup einfach nicht
optimal hinbekommt. Man kann die Gegner in einem Shooter zwar
relativ exakt orten, muss sich dafür aber durchaus etwas mehr konzentrieren.
Einige Virtuelle Sourround Headsets kompensieren die schlechtere Ortbarkeit,
durch ein anheben der höhen. Denn diese Lassen sich besser Orten, allerdings
wird dadurch auch der Sound deutlich verfälscht.
Ein für Spieler weiterer wichtiger Punkt ist die Implementierung von EAX, die bei einem USB-Gerät natürlich fehlt, zumindest in aktuelleren Versionen als 3.0. Hier ist man
weiterhin auf Creatives X-Fi Karten angewiesen. Hier kann dann nur die
Klinke Version des HS1 herangezogen werden. Leider muss man diese Auswahl
vor dem Kauf treffen, denn eine kombinierte USB/Klinke Version des HS1 gibt
es nicht.
Beim Mikrofon hat Corsair ganze Arbeit geleistet, ein besseres haben wir
bisher noch nicht testen dürfen, glasklare Übertragung und auch nicht so empfindlich, dass man jedes kleine
Geräusch mit überträgt.