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Gravierende Sicherheitslücken bei Satellitenübertragungen

Dienstag, 30. Nov. 2004 18:52 - [al] - Quelle:

Forschern der Ruhr Universität Bochum (RUB) ist es mit einem handelsüblichen PC, einer DVB-S-Karte und einer Satellitenverbindung gelungen, umfangreiche Informationen über einzelne Personen zu ermitteln.

Pressemitteilung

Sicherheitslücken bei Satellitenübertragungen

Sensible Daten können kinderleicht abgehört werden

Bochum (pte) - Forschern der Ruhr Universität Bochum (RUB) ist es mit einem handelsüblichen PC, einer DVB-S-Karte und einer Satellitenverbindung gelungen, umfangreiche Informationen über einzelne Personen zu ermitteln. Anhand der Datenprobe, die einen Zeitraum von 24 Stunden auf einem Astra-Transponder umfasste, konnte auch die Kommunikation zwischen kommerziellen Nutzern abgehört werden.

Trotz existierender Sicherheitstechnologien werden immer noch hoch vertrauliche Daten ungeschützt via Satellit übertragen und können daher von jedermann abgehört werden. Dies ist das Ergebnis einer Untersuchung der Wissenschaftler Andre Adelsbach und Ulrich Greveler vom Lehrstuhl für Netz- und Datensicherheit der RUB. Laut Untersuchung nutzen viele Kunden keine Sicherheitsmechanismen oder deaktivieren diese versehentlich. Den Forschern fiel bei der Durchsicht der ungeschützt öffentlich übertragenen Daten auch ungeschützte Kommunikation zwischen kommerziellen Nutzern auf.

So konnten sogar E-Mails von Zulieferfirmen für militärische Einheiten abgefangen werden. "Wir waren sehr überrascht, wie sorglos selbst kommerzielle Nutzer des Internet mit hochsensiblen Daten umgehen", kommentiert Greveler.

Laut RUB-Forscher sollen vertrauliche Daten unbedingt vor der Übertragung durch öffentliche Netze geschützt, das heißt verschlüsselt werden. "Nutzer von Satelliten-Zugängen sollten die vorhandenen Sicherheitsmechanismen aktivieren und im Zweifel mit ihren Anbietern Kontakt aufnehmen um sich die korrekten Einstellungen erläutern zu lassen", erklärt Adelsbach. "Wer grundsätzlich alle Daten verschlüsselt, braucht keine Angst zu haben, dass versehentlich vertrauliche Informationen an Mio. von Empfängern gesandt werden, so wie es bei den Satelliten-Datendiensten täglich der Fall ist", so Greveler.

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