Acer und Intel präsentieren neue Notebook-Architektur (4/10)
GMA X4500 MHD
Der neue IGP
Als offizielle IGP-Einheit des Centrino 2 fungiert der neue GMA X4500. Er entspricht im Grunde der GMA X3000 Architektur, nur dass man auf die ganzen Bugs
verzichtet hat und auch Treiber liefern kann. Doch Spaß bei Seite. Der GMA X4500 ist in der Tat ein Fortschritt. Denn abgesehen davon, dass seine Technik nun erprobt
ist, präsentiert er auch höhere Leistungswerte als der GMA X3000 oder dessen mobiler Ableger der GMA X3100. Doch die Leistung ist bei einem IGP schwer zu definieren,
speziell bei einem Intel-IGP. Die Intel-IGP lagert viele Berechnungen auf den Prozessor aus und bindet ihn somit stärker ins Geschehen ein, als es im Vergleich dazu
eine dedizierte GPU tun würde. Das bedeutet also, dass allein schon durch die leistungsfähigeren Prozessoren, dem höheren FSB und dem schnelleren Speicher, der GMA
X4500 im Vergleich zu seinen Vorgängern deutlich zulegt.
Der bisherige IGP für den mobilen Sektor (der GMA X3100) arbeitet üblicherweise mit Taktraten von 400 MHz (und selten auch mal 667 MHz) und zwar mit 8
Unified-Shadern. Beim GMA X4500 ist man da noch etwas flexibler und möchte verschiedene Chipsätze mit verschiedenen Leistungsstufen anbieten. Daher findet sich der
GMA X4500 mit Taktraten von 266 bis 640 MHz und zwar mit 10 Unified-Shadern. Betrachtet man sich die alte und neue Durchschnittsausführung, dann ist anzunehmen, dass
allein durch die zusätzlichen Shader und dem höheren Takt ein Leistungssprung von gut 66% zu erwarten ist. Gemeinsam mit den zuvor genannten Systemverbesserungen,
dürfte es wohl auch ein Leistungs-Plus von über 80% werden.
An dieser Stelle sei auch ein staunender Blick auf den Frame-Buffer gestattet. Die 1,7 GByte sind aber nur ein theoretischer Wert. Hier wurde einfach die
Limitierung des dynamischen Shared-Memory aufgehoben, so dass bei Bedarf auch automatisch soviel Speicher adressiert werden kann. Doch neben dem Shared-Memory bringt
der GMA X4500 - als erste Intel-IGP überhaupt - eigenen Speicher mit und zwar stolze 64 MByte, womit er entweder den Arbeitsspeicher des Systems entlasten kann oder
gemeinsam mit ihm die Speicherbandbreite des IGPs verbreitert. Zählt man hier noch die zuvor genannten Leistungszuwächse hinzu, ist es durchaus denkbar, dass der
GMA X4500 gut 100% mehr Leistung bieten kann, als sein Vorgänger der GMA X3100. Das ist äusserst bemerkenswert, denn klassischerweise steigert sich die IGP-Leistung
selbst über Jahre hinweg nur Tröpfchenweise.
Ein gewaltiger Sprung, wenn man die geringen Leistungszuwächse der bisherigen Intel-IGPs von Generation zu Generation betrachtet. Und sicherlich ein Auftakt zu
noch besseren Leistungen. Dennoch bleibt der GMA X4500 nur ein IGP, der sich unterhalb der Low-Budget-Klasse dedizierter GPUs einreiht. Wer sich von seiner
Notebook-Grafik mehr Leistung erhofft, muss nach-wie-vor zu einer dedizierten Lösung greifen, die ebenso vom Centrino 2 unterstützt wird. Verfügbar werden die neuen
Notebooks also auch wahlweise mit einer aktuellen ATI/AMD- oder NVIDIA GPU-Einheit.