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XFX Radeon RX 460 im Test (8/8)

Beurteilung

Mit der RX 460 mit Polaris 11 GPU stellt AMD das bislang kleineste Model der neuen 400er Serie vor. Mit gerade einmal 139 Euro UVP ist unser Testkandidat in Form der XFX Radeon RX 460 2GB  einer der günstigsten Vertreter einer passablen modernen Gaming-Karte und tritt gegen die etwas älteren GeForce Modelle GeForce GTX 950 und GTX 750 Ti an.

Recht erfreulich ist, dass die neue XFX Radeon RX 460 eine ganze reihe von Games in 1080p bei  maximalen Details über der 60 FPS Marke absolviert. Leider gilt das aber nicht für alle Games, denn viele der neueren und anspruchsvolleren Titel tendieren gegen 30 FPS, hier muss man die Details also schon deutlich reduzieren um ein flüssiges Gameplay zu bekommen. Das sieht allerdings bei anderen Karten in der Preisklasse nicht anders aus. Den Vorgänger Radeon R9 360 hängt die neue Karte nämlich deutlich ab und zieht in etwa mit der Radeon R9 370 gleich. Ebenso ist die GeForce GTX 750 Ti chancenlos gegen das neue AMD-Modell. An die Performance einer R9 270X, R9 380 oder aber der GTX 950 ( in der überakteten MSI Version) kommt die Karte insgesamt aber nicht heran. Diese Aussage gilt aber nur für DirectX11 Titel und übertaktete GTX 950 Versionen. In DirectX12 lässt die RX 460 die GeForce GTX 950 nämlich auch gerne mal hinter sich und setzt sich knapp vor die GeForce Konkurrenz.

Betrachtet man die Radeon RX 460 als Karte für Moba Games wie DOTA oder LOL, so zeigt sich die Performance natürlich deutlich höher, da diese Spiele grafisch weit weniger anspruchsvoll sind, als die Games in unserem Standard-Testablauf.

Die kleine GPU der RX 460 ist natürlich relativ einfach zu Kühlen und so macht die XFX Karte darin auch eine recht gut Figur, Die Temperaturen sind mit 65 Grad beim Gaming akzeptabel und die Lautstärke bewegt sich in der Regel unter 35 dBA. Super-Silent ist das Modell damit nicht, aber auch nicht störend laut. Ein nettes neues Feature sind in jedem Fall die herausnehmbaren Lüfter der Karte, auch wenn sie bei dem günstigen XFX Modell noch an Kabeln hängen. Die Reinigung der Karte von Staub wird so erheblich vereinfacht.

Bei der Leistungsaufnahme zeigt sich die Karte recht genugsam, auch wenn sie in der Effizienz nicht mit den neuen GeForce Pascal GPUs mit halten kann, ist der verbrauch insgesamt niedrig.  Ein komplettes System mit der Radeon RX 460 kommt mit 150-200 Watt aus, auch wenn es Peak-Verbräuche um die 220 Watt gibt. Ein kleines 300 Watt Netzteil ist für solche Systeme also vollkommen ausreichend.

Beim Übertakten zeigt sich, dass die GPU bereits relativ weit ausgereizt ist. Deutliche Taktsteigerungen und Leistungsreserven, die man im 24/7-Betrieb laufen lassen kann, sollte man eher nicht erwarten. Bis etwa 1300 MHz sind bei der neuen RX 460 aber machbar. 

Besser 2 oder 4 GB?

Bleibt noch die große Frage zu beantworten, ob die Radeon RX 460 mit 2 GB nicht unterbestückt ist und man besser zur 4 GB Version greift. Angesichts des Preisunterschieds von etwa 30 Euro tut es unserer Ansicht nach die 2 GB Version genauso. In den nun vielen Jahren, die wir Grafikkarten testen, haben wir eigentlich noch nie eine Karte aus dem Einsteigerbereich gesehen, die später von mehr Speicher profizieren konnte, weil die GPUs einfach immer am Ende zu langsam waren. Und genau dies, wird vermutlich auch der GTX 460 wiederfahren. Der Ruf nach mehr Speicher wiederspricht eigentlich den bisherigen Erfahrungen. Es gibt derzeit nur sehr wenige Fällt wo die Karte von 4 GB profiziert. Schon jetzt zeigt sich, dass die Karte anspruchsvolle Games nur noch mit etwa 30 FPS bewältigt. An den nur 2 GB Speicher liegt das aber oft nicht. Die 4 GB Version wird sich vielleicht um 1-2 FPS oder auch 5 FPs absetzen können und vielleicht bei den minimalen FPS höher liegen, weil sie den Speicher seltener swappt, aber das hilft einem tatsächlich nicht wirklich weiter, wenn es am Ende 30 gegen 35 FPS heißt. Wenn man 4 GB will, dann sollte man anstelle der 159 Euro besser auf eine RX 470 sparen, die dann nämlich gut die doppelte Performance liefert.

Fazit

Insgesamt stellt die Radeon RX 460 durchaus eine interessante neue Radeon Karte dar. Nicht etwa wegen der recht ordentlichen Performance, die insbesondere für Moba-Games sehr gut ist, aber auch für ältere Titel ausreicht. Diese findet man auch bei vielen anderen und zum Teil deutlich älteren Karten. Es ist die aktuellere GPU-Plattform mit besserer DirectX12-Performance und modernen Monitor-Anschlüssen, die sich hier positiv auswirken und die RX 460 im Vergleich zu anderen Modellen in der gleichen Preisklasse besser da stehen lässt.

Vorteile:

  • recht ordentliche Leistung bei 1080p
  • Ältere 1080p Titel bis 60 FPS, neuere bis 30FPS bei maximalen Details
  • Sehr gut für MOBA-Games geeignet
  • Gute DirectX12 Performance
  • Insgesamt niedrige Leistungsaufnahme
  • Akzeptable Laustärke
  • 2 und 4 GB Version verfügbar

Nachteile:

  • Bei vielen neuen Games müssen Details reduziert werden
  • Kaum Leistungsreserven für zukünftige Games


4.8.16 / rj

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