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Lucidlogix Hydra im Test (3/5)

Die Praxis

Was in der Theorie gut klingt und schon mehrere Hersteller dazu bewogen hat, ihre Mainboards mit einem Lucidlogix Hydra Chip zu versehen, kann in der Praxis leider nicht überzeugen. Doch fangen wird von vorne an:

Die Kombination verschiedener Grafikkarten aus unterschiedlichen Generationen und von verschiedenen Herstellern funktioniert grundsätzlich. Das bedeutet aber nur, dass überhaupt gerendert wird, über die Performance oder einen etwaigen Geschwindigkeitszuwachs ist damit noch nichts gesagt. Und gerade an dieser Stelle schaut es sehr mau aus. Ganz offensichtlich hat man bei Lucidlogix viel Energie darauf verwendet, beliebte Benchmarks wie die Futuremark 3DMarks oder Unigines Heaven gut aussehen zu lassen.

Was dabei offensichtlich auf der Strecke blieb, waren die echten Games. Bei manchen ist gar kein Geschwindigkeitszuwachs festzustellen, bei anderen fällt er eher mäßig aus. Als Referenz haben wir die CrossFireX-Leistung zweier MSI Radeon HD 5770 Modelle herangezogen - der Vergleich ist für die Hydra größtenteils vernichtend.

Lucidlogix Hydra X-Mode, A-Mode, N-Mode

Natürlich hat nicht jedes Game ein Profil in den Hydra-Treibern und Lucidlogix veröffentlicht in den Release Notes der Treiber auch eine Liste, welche Spieletitel über ein Profil verfügen und welche nicht. Mit einer Ausnahme (Dark Void) sollten alle von uns getesteten Titel im Treiber über ein entsprechend optimiertes Profil verfügen. Ganz drastisch sieht es diesbezüglich bei Call of Juarez oder Fattle Forge aus. Obwohl dort im Benchmark gar eine Einblendung erfolgen kann, die bestätigt, dass wahlweise der A-Mode, N-Mode oder X-Mode aktiviert sein soll, ändert sich an der Performance im vergleich zu einer einzelnen Karte rein gar nichts.

Dass wir den Spieltitel "Dark Void" in den Benchmark-Lauf integrierten, hatte den Grund, dass er PhysX nutzt. Und das bringt uns auch glatt zum nächsten Mangel:

Weil die Hydra immer die Idendität der Primärkarte an das System weitergibt, ist es vollkommen unmöglich, eine ATI-Grafikkarte als Primärkarte zu nutzen und eine NVIDIA GPU für PhysX und zum unterstützenden Rendern heranzuziehen. Der NVIDIA Treiber erkennt eine ATI Karte im System und sperrt PhysX. Das bedeutet, dass Lucidlogix es lediglich schafft, dass eine als primäre GPU eingesetzte NVIDIA-Grafikkarte nicht mehr auf PhysX verzichten muss, wenn zusätzlich eine Grafikkarte von AMD in System eingebaut ist. Da ist selbst die Community-Software-Lösung des Hobbyprogrammieres "GenL" schon wesentlich weiter.

Was die Bildqualität angeht, hat uns die Hydra auch nicht überzeugen können. Bildflimmern im X-Mode (HAWX), Clippingfehler, sowie minutenlange Hänger mitten in Benchmarks ließen bei uns keine richtige Freude aufkommen. Aufmerksamen Lesern wird nicht entgehen, dass beim Unigine Heaven Benchmark einige Werte mit 0 angegeben sind - dies entspricht unserer Zählweise für nicht erfolgreiche Benchmarksläufe aufgrund von Programmabstürzen. Die Hydra schaffte es gar, bei manchen Kombinationen das gesamte System einfrieren zu lassen.

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