Chieftec Proton im Test - günstiges vollmodulares Netzteil (9/9)
Fazit
Das neue Proton von Chieftec liefert recht solide Ergebnisse in unserem
Test, auch wenn man schnell merkt, dass es sich um ein kostenoptimiertes
Netzteil handelt. Erkennen lässt sich dies zum Beispiel an der
Spannungsregulation, den Ripple-Werten oder der Holdup-Time. Hier besteht
klar Luft nach oben, aber die Werte die das Proton liefert sind deshalb
keinesfalls schlecht.
Richtig gut gefällt die Effizienz des Proton, die zum einen deutlich über
dem geforderten 80-Plus-Level liegt und zudem auch noch im unteren Bereich
stark ansteigt. Unterhalb von 40-50 % Leistung geht das Proton auch nahezu
als Silber-Netzteil durch. In der Spitze zwischen 30 und 40 % erreicht das
Modell immerhin eine Effizienz von 89 % bei 230 V Eigenspannung. Gerade wenn
der PC die überwiegende Zeit eher im unteren Lastsegment arbeitet ist man
mit dem Proton also sehr effizient unterwegs.
Die Spannungsqualität des Proton bewegt sich im Schnitt auf mittlerem
Niveau, wobei das Modell aber gut mit Crossloads umgehen kann. Eine 3 %
Spannunsgregulation, die wir beim Proton sehen, ist zum Beispiel üblicher
Standard und deutlich unterhalb der erlaubten 5 %. Auch das "Einsparen" bei
der Holdup-Time sieht man relativ oft unter den Bronze-Netzteilen mit
höheren Watt-Leistungen.
Die getesteten Schutzschaltungen funktionierten bei uns im Test ebenfalls
gut. Lediglich die OCP auf 12V ist zu träge und lässt die Spannung auf 10.5
V sinken bevor sich das Netzteil abschaltet. Kurzschlusse werden vom Proton
recht zuverlässig erkannt und ein Neustart des Netzteils ist schnell wieder
möglich.
Mit dem Proton bringt Chieftec uns ein vollmodulares Einsteigermodell,
das vor allem mit einem sehr attraktiven Preis und einer guten Effizienz in
der Bronze-Klasse punkten kann. So ist zum Beispiel die 750 Watt Variante
des Proton derzeit laut Preisvergleichen das mit Abstand günstigste
vollmodulare Netzteil in seiner Klasse und liegt bereits zum Verkaufsstart
deutlich unter der UVP. Nach aktuellen Straßenpreisen scheint insbesondere
die 750 und 1000 Watt Version des Proton preislich extrem attraktiv. Die
1000 Watt Variante kann man aktuell sogar als günstigstes brauchbares 1000
Watt Netzteil auf dem Markt bezeichnen, das sich in Preisvergleichen bereits
ab 112 Euro findet.
Ob das Proton für einen Käufer interessant ist oder nicht hängt deutlich
davon ab, ob man auf volle Modularität wert legt oder auch mit einem
teilmodularen Netzteil zufrieden ist. Denn das Angebot an teilmodularen
Modellen in der Preisklasse ist erheblich größer. Insgesamt liefert das
Proton eine gute Effizienz und auch sonst solide Werte auf
Mittelklasse-Niveau zu einem als vollmodulares Netzteil sehr günstigen
Preis.
Vorteile
- Gute Effizienz über Bronze-Level (115+230V)
- Unten deutlich höhere Effizienz
- Günstiges vollmodulares Netzteil
- Gute Standby-Effizienz
Nachteile
- Holduptime mit 12 ms niedrig
- Laustärke bei Volllast etwas höher
- OCP auf 12V träge