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OCZ RevoDrive 350 PCIe-SSD im Test (10/10)

Fazit

Das überarbeitete OCZ RevoDrive 350 hat sich gegenüber seinem Vorgänger doch merklich geändert. Hier wurde nicht nur der Flash-Speicher gegen die neuen 19 nm Toschiba NANDs ausgetauscht, sondern gleich das ganze Design überarbeitet, dass sich nun am Enterprise Model Z-Drive 4500 orientiert. Das neue RevoDrive 350 läuft bei OCZ aber noch in der Kategorie Workstation.

Vieles was wir schon in unserem Test des RevoDrive 3 X2 gesagt haben lässt sich auf das neue RevoDrive 350 übertragen. Mit der PCIe Schnittstelle und dem angeschlossenen RAID steigert man den Datendruchsatz gegenüber den üblichen SATA 6 Gb/s SSDs erheblich. Dank PCIe x8 Interface ist die mögliche Bandbreite hier kein Problem. Besonders hervorzuheben ist beim RevoDrive der dabei im Vergleich zum selbst erstellten Raid 0 Setup einfache Betrieb. Man muss sich weder um die Einrichtung des Raid, noch um den Anschluss kümmern. Die Karte wird einfach nur eingesteckt und nachdem der Teiber installiert ist, funktioniert sie wie eine einzelne SSD und unterstützt dabei auch TRIM, Secure Erase sowie Smart Monitoring. Das macht insbesondere auch die Wartung im professionellen Einsatz im Notfall erheblich einfacher.

In der Spitze bringt das RevoDrive 350 mit 480 GB bei uns in den Benchmarks einen Durchsatz von 1400 bis 1600 MB/s und leistet damit gut drei mal so viel wie ein gute SATA 6 Gb/s SSD. Auch bei den maximalen IOPS liefert die SSD beachtliches. im AS SSD wurden uns bis zu maximal 171571 IOPS beim 4K-64Thrd Benchmark angezeigt, wobei dieser Wert aber schwankt und auch schon einmal bei 150000 IOPS landet.. Beim Kopiertest liefert die SSD einen Durchsatz von 1024 MB/s. Insgesamt ist die Performance was den Durchsatz angeht damit sehr hoch und stellt gewöhnliche SSDs klar ins Abseits.

Es gibt aber auch Schattenseiten, denn schaut man sich zum Beispiel die Single-Thread-Performance im AS SSD oder Crystaldiskmark an, so kann sich das RevoDrive 350 gegenüber Standard SSDs nicht absetzen.  Der Grund dürfte auch im SandForce Controller liegen, der mittlerweile in diesem Punkt von neuren Controllern deutich überholt wurde.

Klar ist, die RevoDrive SSD fühlt sich eher in einem Workstation Umfeld wohl, in dem sie gefordert wird. In den praxisnahen Desktop-Benchmarks wie dem PCMark 7/8 liefert das RevoDrive zwar Spitzenwerte, der Unterschied zu normalen SSD fällt aber deutlich geringer aus als beim Maximaldurchsatz. Vorteile kann man noch beim Starten von Anwendungen erkennen oder beim Kopieren von Datein, eben dort wo wieder "Durchsatz" gefordert wird.

Rosig hingegen sieht es wieder bei den komplexeren Tests aus. So kann sich das RevoDrive zwar auch beim Workstation Pattern-Test nur mit kleinem Vorsprung behaupten., geht man jedoch in die Fileserver, Datenbank oder Webserver Patterns, so schießt die Performance des RevoDrive an den üblichen SSDs vorbei. Und liefert hier dann zum Teil mehr als die doppelte Leistung.

Das OCZ RevoDrive ist sicherlich kein Ersatz für eine übliche 480 GB SATA 6 Gb/s SSD. Dafür sind die Preisunterschiede einfach zu groß und die Vorteile, die man aus dem RevoDrive in einem gewöhnlichen Desktop-Umfeld zieht zu gering.

OCZ positioniert die SSD auch nicht umsonst im Bereich Workstation, also dort wo deutlich mehr "Arbeit" geleistet werden muss. Genau für sochle Einsatzzwecke bietet sich das Modell dann auch an. Ob schnelle File-Server oder Datenbanken oder Workstations für Videoschnitt. Immer wenn mit großen und vielen Daten gearbeitet wird, kann sich der Einsatz des RevoDrive in deutlichen Geschwindigkeitssteigerungen auswirken.

Insgesamt wirkt das Produkt gegenüber dem Vorgänger etwas professioneller und vor allem ausgereifter. In unserem Test hatten wir weder mit dem Setup, noch mit dem Treiber Probleme und auch die OCZ Toolbox zum Löschen des Laufwerks funktioniert auf Anhieb unter Windows. Das RevoDrive ist ein durchaus komplexes und leistungsfähiges Storage Device, das extrem einfach auch ohne Kentnisse über RAID und Co. zu benutzen ist.

Der Preis für das RevoDrive ist entsprechend hoch, was allerdings bei Workstation-Produkten eher die Regel als die Ausnahme ist. Das 240 GB Modell soll etwa 530, das 480 GB Modell 830 und das 960 GB Modell 1300 USD kosten. Preise die Heimanwender sicherlich überfordern, im Profi-Bereich aber nicht unüblich sind.

Positiv:

  • Extrem hoher Maximaldurchsatz
  • Hohe Performance bei Blockgrößen > 128K
  • Hohe Performance bei Multithread
  • Gute Schreibperformance auch über lange Zeit
  • Einfache Handhabung und Installation
  • TRIM Support

Negativ:

  • Hoher Preis

24.04.14 / rj

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