Samstag, 21. Jun. 2008 14:10 - [fs]
Und so entwickelte Microsoft ein eigenes XML-Dokumentenformat - unter dem Marketing-technisch gelungenen Namen OfficeOpenXML. Wer hier eine Analogie zu OpenDocument oder OpenOffice sieht, dem sei versichert, dass es reiner Zufall sein soll. Im März wurde Microsofts Konkurrenzformat OOXML dann schließlich von der ISO zertifiziert, obwohl Kritiker
viele Fehler aufzeigten. Bei den Abstimmungen kam es jedoch zu vielen Unzulänglichkeiten. Vier Mitgliedsstaaten haben mittlerweile offizielle Einsprüche erhoben, womit die Prozedur zur Zeit aufgehalten ist.
Nun hört man neue und versöhnliche Töne von Microsoft, indem man die Niederlage im Dokumenten-Wettstreit einräumt. So sagte der Technikchef Stuart McKee, dass "das OpenDocument Format ganz klar gewonnen" hat, wie InfoWorld
berichtet. Er räumte zudem ein, dass ein Konverter für Microsoft Office 2007 nicht ausreiche, um die komplette Kompatibilität zu OpenDocument zu erzielen. Man müsse wohl darüber nachdenken, diese Unterstützung im Service Pack 2 für Office 2007 einzubauen.
Spätestens mit der kommenden Microsoft Office Version wird OpenDocument dann komplett unterstützt, wie vor einigen Wochen
bestätigt wurde. Hierzu wird Microsoft dem technischen Komitee um die ODF-Entwicklung beitreten.
Allen Office-Anwendern kann man also nur empfehlen, möglichst bald OOXML-Dateien abzulegen und auf OpenDocument zu wechseln. Ein Konverter mit den grundlegenden Funktionen steht noch aus, aber man könnte mit diesem Schritt ja gleich auch noch auf das kostenlos
OpenOffice wechseln.