ProSiebenSat.1 und RTL wollen Web-Plattform für TV

Die beiden größten Gruppen unter den frei empfangbaren privaten TV-Sendern in Deutschland wollen eine zentrale Internetplattform für TV Inhalte gründen.

Vorbehaltlich der Zustimmung der Generaldirektion Wettbewerb der Europäischen Kommission zu dem Antrag, der heute eingereicht wurde, werden populäre Sender wie ProSieben, Sat.1, RTL, RTL2, VOX, Kabel1 und viele weitere wohl bald auch zentral abrufbar online senden.

Ausdrücklich sind auch andere Sender, einschließlich der öffentlich-rechtlichen dazu eingeladen, an der zentralen Plattform mitzuwirken. Selbst unsere österreichischen Nachbarn möchte man mit ins Boot holen. Die Inhalte sollen dann für sieben Tage on-demand abrufbar sein, auch möchte man das ganze kostenlos gestalten.

Zwar verfügen die einzelnen Sender in ihren Webauftritten bislang schon über Clips und gegebenenfalls auch Live-Streams. Diese können jedoch oft qualitativ nicht einmal mit analogem Fernsehen im PAL-Standard mithalten.

Der technische Betrieb der Plattform soll von einer gemeinsamen Gesellschaft gewährleistet werden, inhhaltlich sind die Sender weiterhin eigenständig.

Interessant dürfte der Aspekt der Rechteverwertung werden. Denn die Mediatheken von ZDF und ARD - hierzulande zweifellos die fortschrittlichsten TV-Angebote im Web - kranken häufig daran, dass Sendungen aus rechtlichen Gründen nicht online verfügbar sind, beispielsweise fast alle Tatort-Folgen. Oder der Genuss wird durch eine komplette Schwärzung des Bildes bei Kernszenen getrübt, wie etwa bei der WM 2010, wenn Spielzenen bei Analysen eingespielt wurden.