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iPhone 5S: Das erste 64-Bit-Smartphone der Welt

Mittwoch, 11. Sep. 2013 09:59 - [tj]

Apple hat das iPhone 5S offiziell vorgestellt. Die großen Änderungen stecken fast allesamt unter der Haube. Einziges sichtbares Exklusiv-Feature: Der Fingerabdrucksensor.

Da ist es also, Apples siebtes iPhone, doch wirklich viel Neues konnte das Unternehmen aus Cupertino auf der Präsentation nicht zeigen. Die meisten Informationen waren bereits im Vorfeld ans Tageslicht gekommen und die ganz großen Innovationen bleiben wie erwartet aus.

Nichts desto trotz ist das iPhone 5S ein Highend-Gerät, das dank Fingerabdrucksensor zumindest ein sichtbares Exklusiv-Feature aufweist.

Der Fingerabdrucksensor und die Touch-ID
Der für den Kunden direkt wahrnehmbare Unterschied zum iPhone 5 ist der unter dem Home-Button untergebrachte Fingerabdrucksensor, der von kratzfestem Saphirglas geschützt wird. Mit Hilfe des Sensors lässt sich das iPhone 5S ganz ohne Codeeingabe entsperren, was dem neuen iPhone ein gewisses Zukunftsfeeling verleiht. Nutzer können dabei auch Fingerabdrücke anderer Personen einspeichern, so dass diese ebenfalls Zugriff auf das Gerät erhalten können. Die zusammen mit dem Sensor eingeführte Touch-ID kann aber nicht nur für das Entsperren des Gerätes genutzt werden, auch Einkäufe im Apple-Store können damit abgeschlossen werden.

A7-SoC mit 64-Bit-Unterstützung
Die weiteren Neuerungen sind beim iPhone 5S unter der Haube zu suchen. So ist Apples A7-SoC kompatibel zum ARMv8-Standard und unterstützt damit 64-Bit-Software. Apple selbst bezeichnet das iPhone 5S daher auch als das erste 64-Bit-Smartphone der Welt. Leistungstechnisch soll das A7-SoC doppelt so schnell sein, wie das A6-SoC aus dem iPhone 5 und sogar 56 Mal so schnell, wie das SoC aus dem ersten iPhone. Vor allem aber ist das A7-SoC effizienter als das A6-SoC und bietet zudem die Unterstützung für mehr und schnelleren Arbeitsspeicher. So soll das iPhone 5S nicht nur schneller, sondern auch länger rechnen als das iPhone 5. Neu hinzugekommen ist zudem der Koprozessor M7, der ausschließlich für die Bewegungssteuerung des Smartphones zuständig ist und somit den Hauptprozessor und den Akku entlastet.

Neue Kamera und Doppelblitz
Bezüglich der Kamera verweigert sich Apple dem Trend zu immer höheren Megapixel-Werten. Wie beim iPhone 5 bietet das iPhone 5S eine 8-MP-Kamera, die allerdings nun über eine Fünf-Elemente-Linse mit einer F2.2-Blende verfügt, was die Qualität der Fotos verbessern soll und zugleich die Aufnahme einer größeren Fläche ermöglicht. Für eine bessere Ausleuchtung der Fotos dient ein Dopple-LED-Blitz.

iPhone 5S: Das erste 64-Bit-Smartphone der Welt
(Bild: Die drei neuen Variationen des iPhone 5S)

Gehäuse und Display: Alles beim Alten
Fast alles beim Alten ist dagegen beim Gehäuse und dem Display. Gäbe es den Doppelblitz und die neuen Farbkombinationen nicht, wäre das iPhone 5S rein äußerlich kaum vom iPhone 5 zu unterscheiden. Auch das Display löst weiterhin mit 1136 x 640 Pixeln auf und verfügt über eine Diagonale von vier Zoll, was in einer Pixeldichte von 326 ppi mündet. Gegenüber der Konkurrenz weist Apple damit nach wie vor eines der kleinsten Displays auf.

Apples Problem: Die (zu) hohe Erwartungshaltung
In der Summe hat Apple damit einmal mehr ein äußerst solides Smartphone auf den Markt geworfen. Gegenüber dem iPhone 5 gab es zwar nur eine Evolution anstelle einer Revolution, doch ist es bekanntlich schwer, ein gutes Produkt noch bedeutend zu verbessern.

Genau hier liegt auch die Gefahr für Apple. Die Kunden und vor allem auch die Anleger erwarten von Apple mittlerweile bei nahezu jeder neuen iPhone-Generation den ganz großen Kracher. Genau den kann Apple aber schon lange nicht mehr bieten. War es zunächst das Retina-Display, kam daraufhin Siri und nun der Fingerabdrucksensor. Alles interessante Features, die das Apple-Geräte allerdings bei weitem nicht so stark von der Konkurrenz differenzieren wie es bei früheren iPhones der Fall war. Dafür ist die aktuelle Smartphone-Technik auf Basis der Touch-Displays mittlerweile zu ausgereizt.

Dazu kommt das Problem, dass Apple nach wie vor bei der Größe der Displays der Konkurrenz hinterher hechelt. Während bei Androiden längst Displaydiagonalen von gut fünf Zoll oder auch mehr Standard sind, bietet Apple bisher maximal 4-Zoll-Geräte an. Dabei gilt für Smartphones längst das Gleiche wie für Autos: Größer wird allgemein als besser empfunden.


(Video: Apples Touch-ID mit Fingerabdrucksensor)
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