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Windows Vista in Europa vielleicht noch später oder gar nicht?

Mittwoch, 29. Mär. 2006 09:08 - [fs]

Erst vergangene Woche sorgte Microsoft mit der Verschiebung von Windows Vista und Office 2007 für Schlagzeilen, nun kommt eine neue Nachricht, die die europäischen Kunden betrifft. So könnte die EU-Kommission den Verkauf des kommenden Windows-Betriebssystems stoppen.

Gegenüber dem Wall Stree Journal warnte die Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes mit heftigen Worten. Microsoft solle sich bei der Entwicklung neuer Software an das europäische Wettbewerbsrecht halten. Man habe die Sorge, dass mit Windows Vista die gleichen Probleme von Windows XP noch verschärft werden. Durch die Integration weiterer Funktionen in den Kern des Betriebssystems, werden andere Anbieter vielleicht deutlich behindert.

Besorgt sei die Kommission beispielsweise über die Integration eines Suchfeldes in den Internet Explorer 7, die Standard-Suchmachine sei hier MSN. Microsoft betonte allerdings, dass sich die Suchmachine bequem ändern lasse.

Andere Firmen beklagten, dass Microsoft ein ausgeweitetes Digital-Rights-Management einführt, das es ermöglicht Power-Point-Präsentationen, Text-Dokumente oder Briefe zu schützen. Alte oder alternative Software könne diesen Schutz nicht verarbeiten und der Kunde sei auf Microsofts aktuelle Software-Palette angewiesen. Microsoft weigere sich zur Zeit einen entsprechenden Algorithmus zu veröffentlichen.

Auch Symantec, unter anderem Hersteller des Antiviren-Programms Norton, äußerte sich verhalten über die Pläne von Microsoft. Der Softwarekonzern könnte in Windows Vista eine Virensoftware implementieren, womit Kunden kaum mehr zu Alternativen greifen. Auch dies dementierte Microsoft. Aber immerhin wird Vista mit der Software "Windows Defender" ausgestattet sein, die das System vor Spyware schützen soll.

Die EU-Kommission streitet sich seit Jahren mit Microsoft um die Integration des Windows Media Player in das Betriebssystem. Erst vor einem knappen Jahr wurde durchgesetzt, dass Microsoft auch eine Version von Windows XP ohne Medienplayer anbieten muss. Diese ist für den Kunden allerdings sehr unattraktiv, da nicht preiswerter zu haben.

Man darf gespannt sein, wie das Säbelrasseln der EU-Kommission wirkt. Microsoft wird sich kaum abschrecken lassen und vermutlich dürfte es auch nicht zu einer schnellen Einigung kommen.
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