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Logitechs Perpetuum Mobile

Freitag, 31. Mär. 2006 23:26 - [zk] - Quelle: TweakPC

Unter der passenden Bezeichnung Perpetuum Mobile (lat. das ununterbrochen Bewegliche) wird Logitech einige schnurlose Desktop-Systeme herausbringen, die einzig und allein mit kinetischer Energie betrieben werden.

Wer sich in Zukunft über den härteren Tastenanschlag wundert, sollte bedenken, dass er damit auch gleich die nötige Energie liefert, um seine schnurlose Tastatur zu betreiben. Aber Spass bei Seite. Tatsächlich soll nicht nur über den Tastendruck, sondern auch über die Handballenauflage Energie gesammelt werden. Effektiv befinden sich sogar fünf drucksensitive Bereiche die über die ganze Tastatur verteilt sind. So wird mit jedem Tastendruck oder auch mit dem auflegen der Hände einer von 5 Dynamos betrieben, die dann wiederum Kondensatoren aufladen.

Was sich in der Theorie noch sehr einfach anhört, setzte in der Umsetzung fast zwei Jahre voraus. Schließlich galt es für diese Art der schnurlosen-Übertragung auch ein neues Protokoll zu entwickeln. Dennoch war die Tastatur noch der einfache Teil dieses Gespanns, wie Italiens Logitech-Chef Mario Bros erläutert. Bei der Maus musste man in der Entwicklung einen Schritt zurück gehen, um zwei Schritte weiter zu kommen. Im Klartext bedeutet dies, dass sich hier wieder die Balltechnik wiederfindet, und dies sogar in dreifacher Anzahl. Nur so kann der Strombedarf des kleinen Nagers ausreichend gedeckt werden, um auch ihm einen dauerhaften Betrieb zu gewährleisten.

Auf die Frage, warum man denn nicht auf Solarzellen zurückgegriffen hat, antwortete Mario Bros, dass man hierfür einen Akku benötigen würde, um zwischenzeitlich die gesammelte Energie zu speichern, bevor sie zur Anwendung kommen kann. Obwohl das Ursprungskonzept dies vorsah, zeigte sich, dass sich damit kaum ein 10jähriger Betrieb realisieren liese. Mit der verwendeten Kondensator-Technik, die mittels kinetischer Energie aufgeladen wird, sei eine theoretische Lebenserwartung von weit über 100 Jahren möglich. Und dies sei auch notwendig, wenn man sich die Zielgruppe vor Augen führt.

Hierzu sollte man wissen, dass die Perpetuum Mobile Reihe keineswegs dem normal-sterblichen Anwender dienen soll, sondern viel mehr dem gut betuchten. So soll selbst das preiswerteste Modell (aus Wallnussholz) nicht unter 2000 Euro zu haben sein. Weitere Modelle sollen mit Lederbezogenen Handballenauflagen (echt Leder) oder auch mit gebürstetem Aluminium-Oberschale (inkl. versiegelter Schwarzlack) daherkommen. Auch eine Gold-Serie soll es geben, welche Holztasten verwendet, deren ausgefräste Buchstaben, Zahlen und Zeichen mit einer Reingoldeinlage veredelt werden.

Da ist es nur zu verständlich, dass jemand, der soviel Geld ausgibt, sich keine Gedanken über Batterien machen möchte. Die Perpetuum Mobile Reihe bleibt somit Zeitlos und wird ihrem Namen mit der Zeit voll und ganz gerecht. Ausserdem schwenkt Logitech damit in den wohl lukrativsten High-End-Markt ein. Temporäre Partnerschaften mit Juwelieren, Modehäusern und namhaften Designern sind denkbar. In jedem Fall spricht Logitech von festen Stückzahlen (Limitierten Auflagen), um damit auch die Attraktivität der Produkte zu steigern.

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